Birgit Horota
Birgit Horota-Müller (* 1936 in Frankfurt (Oder); † 2021 in Berlin) war eine deutsche Bildhauerin und Grafikerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Birgit Horota besuchte in Frankfurt/Oder die Schule und legte 1955 das Abitur ab. Im Anschluss studierte sie an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee die Fachrichtung Bildhauerei bei Heinrich Drake. 1960 schloss sie das Studium mit Diplom ab und war anschließend als freischaffende Bildhauerin in Berlin tätig. Sie war verheiratet mit dem Bildhauer Stephan Horota.[1]
1963 trat sie dem Verband Bildender Künstler der DDR bei,[1] Voraussetzung für die freiberufliche Tätigkeit als Künstlerin und unumgänglich für Ausstellungen und staatliche Aufträge, die im Stil des sozialistischen Realismus auszuführen waren.[2] So erhielt sie etwa 1973 einen Auftrag des Magistrats von Großberlin über „3 heitere figürliche Kleinplastiken in Bronze“.[3]
1983 bis 1996 war sie als Pädagogische Mitarbeiterin im Haus der Kinder in Berlin-Lichtenberg tätig. Sie war Mitglied im Grafikverein Inventor und dem Graphik-Collegium Berlin, zu dessen Gründungsmitgliedern sie 2015 gehörte.[1]
Ab 1998 beschäftigte sie sich intensiver mit Handzeichnungen, Druckgrafiken und Radierungen. Als Motive wählte sie vor allem Tiere, Menschen und Landschaften.[1] Diese Arbeiten signierte sie nun mit Birgit Horota-Müller.[4]
Ausstellungen (unvollständig)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Teilnahme an zentralen und wichtigen regionalen Ausstellungen in der DDR
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1967 und 1975: Berlin, Treptower Park Plastik und Blumen
- 1969 und 1983: Leipzig, Messehaus am Markt (Kunst und Sport)
- 1974: Berlin, Altes Museum (Tierplastik – Wandlungen eines Sujet im 20. Jahrhundert; mit August Gaul, Theo Balden und Wilfried Fitzenreiter)[5]
- 1975: Wanderausstellung Kleinplastik und Grafik
- 1975 und 1979: Berlin, Bezirkskunstausstellungen
- 1979: Berlin, Altes Museum (Jugend in der Kunst)
- 1985: Berlin, Neue Berliner Galerie im Alten Museum (Musik in der bildenden Kunst der DDR)
- 1986: Fürstenwalde, Altes Rathaus (Miniatur in der bildenden Kunst der DDR)
Ausstellungen seit der deutschen Wiedervereinigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2020: Künstlerische Zeitspuren – 100 Jahre Lichtenberg in Groß-Berlin, Gruppenausstellung des Graphik-Collegiums Berlin, Museum Lichtenberg im Stadthaus[6][7]
- 2015: Atelierszenen, Gruppenausstellung Kulturring in Berlin, Café des Museums Lichtenberg im Stadthaus[8]
- 2015: Unter Druck – Neue Radierungen des Graphik-Collegiums Berlin-Lichtenberg, Gruppenausstellung des Graphik-Collegiums Berlin, Werkstattgalerie Studio Bildende Kunst, Berlin[9]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1977: Turnübung, gegossene Bronze, seit 1983 an der Danziger Straße (damals Dimitroffstraße) in der Nähe der Sporthalle, dann eingelagert. Heutiger Aufstellungsort im „Neuen Hain“, Volkspark Friedrichshain, Berlin[10][11][12]
- 1973: Rollerkinder, gegossene Bronze, 11,3 × 5,2 × 9,5 cm, in der Sammlung der Stiftung Stadtmuseum Berlin[13]
- 1970–1971: Aus der Geschichte des Bezirks Prenzlauer Berg von Berlin, Bronze, narratives aus mehreren Teilen zusammengesetztes Reliefband mit einer Gesamtlänge von ca. 10 Metern. Es zeigt Szenen aus der Geschichte Berlins und des Bezirks. Zunächst temporär in der Ausstellung Plastik und Blumen im Treptower Park, dort vom Bezirk Prenzlauer Berg erworben. Heutiger Standort Volkspark Prenzlauer Berg (Hohenschönhauser Straße, Ecke Maiglöckchenstraße), Berlin[2][14]
Der Fries ist in den 2010er Jahren zwar noch an der Mauer vorhanden, aber durch mehrfache totale Beschmierung nicht mehr als Kunstwerk erkennbar. - 1967: Mädchen auf dem Schwebebalken, ehemaliger Standort Staatliche Ballettschule in der Erich-Weinert-Straße, Prenzlauer Berg, Berlin. Die Plastik wurde auf Grund des Erweiterungsbaus der Ballettschule abgebaut und eingelagert.[15]
- 1966: Balancierendes Mädchen, Bronze, Höhe 1,42 Meter; Städtischer Kunstbesitz, Ferdinand-von-Schill-Straße 19–21, Schwedt/Oder[16]
- 1965–1966: Bär, gegossene Bronze, Humannplatz, Berlin[17]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Horota-Müller, Birgit. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 383.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Birgit Horota und ihre Werke bei Bildhauerei-in-Berlin.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Graphik-Collegium Berlin e.V. Verein zur Förderung von Kunst und Kultur, insbesondere der zeitgenössischen Druckgraphik: Birgit Horota-Müller. Abgerufen am 7. September 2022
- ↑ a b tic Kultur- und Tourismusmarketing Berlin-Pankow: Bildhauerinnen in der DDR - Kunst von Frauen im öffentlichen Raum. Abgerufen am 7. September 2022
- ↑ Bildatlas Kunst in der DDR: S. 599 Abgerufen am 7. September 2022
- ↑ Website Graphic-Collegium, abgerufen am 30. Juli 2024.
- ↑ artfacts: Birgit Horota. Abgerufen am 7. September 2022.
- ↑ Volkhard Böhm: Künstlerische Zeitspuren – 100 Jahre Lichtenberg in Groß-Berlin. Abgerufen am 7. September 2022.
- ↑ Bezirksamt Lichtenberg von Berlin: Museum Lichtenberg mit Sonderausstellungen zum Jubiläum 100 Jahre Groß-Berlin, Pressemitteilung vom 18. August 2020. Abgerufen am 7. September 2022.
- ↑ Stefan Friedemann: Atelierszenen, Kulturring in Berlin. Abgerufen am 7. September 2022.
- ↑ Volkhard Böhm: Eröffnung: Unter Druck – Neue Radierungen des Graphik-Collegiums Berlin-Lichtenberg. Rede zur Ausstellungseröffnung vom 15. Januar 2015. Abgerufen am 7. September 2022.
- ↑ BiB Bildhauerei in Berlin, HTW Berlin: Turnübung. Abgerufen am 7. September 2022.
- ↑ Bezirksamt Pankow von Berlin: Skulpturensammlung. Übersicht der im Volkspark Friedrichshain aufgestellten Skulpturen. Abgerufen am 7. September 2022.
- ↑ Kerstin Gehrke: Berlin-Treptow: Bronzeskulptur gestohlen: Kunst-Dieb zu Geldstrafe verurteilt. In: tagesspiegel.de vom 16. Januar 2019. Abgerufen am 7. September 2022
- ↑ Stadtmuseum Berlin: Sammlung Online. Abgerufen am 7. September 2022.
- ↑ BiB Bildhauerei in Berlin, HTW Berlin: Aus der Geschichte des Bezirks Prenzlauer Berg von Berlin. Abgerufen am 7. September 2022.
- ↑ Kleine Anfrage 0024/VII über Skulpturen im öffentlichen Raum vom 26. Januar 2012. Abgerufen am 7. September 2022.
- ↑ Stadt Schwedt/Oder: Plastiken, ( des vom 3. März 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Bild 67/80. Abgerufen am 7. September 2022.
- ↑ BiB Bildhauerei in Berlin, HTW Berlin: Bär. Abgerufen am 7. September 2022.
Personendaten | |
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NAME | Horota, Birgit |
ALTERNATIVNAMEN | Horota-Müller, Birgit |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Bildhauerin und Grafikerin |
GEBURTSDATUM | 1936 |
GEBURTSORT | Frankfurt (Oder) |
STERBEDATUM | 2021 |
STERBEORT | Berlin |