Birkenfeld (Unterfranken)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Birkenfeld (Unterfranken)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Birkenfeld hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 52′ N, 9° 42′ OKoordinaten: 49° 52′ N, 9° 42′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Main-Spessart
Verwaltungs­gemeinschaft: Marktheidenfeld
Höhe: 206 m ü. NHN
Fläche: 29,15 km2
Einwohner: 2207 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97834
Vorwahl: 09398
Kfz-Kennzeichen: MSP
Gemeindeschlüssel: 09 6 77 119
Gemeindegliederung: 3 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Langgasse 19
97834 Birkenfeld
Website: www.gemeinde-birkenfeld.de
Erster Bürgermeister: Achim Müller (FW[2])
Lage der Gemeinde Birkenfeld im Landkreis Main-Spessart
KarteHessenBaden-WürttembergWürzburgLandkreis AschaffenburgLandkreis MiltenbergLandkreis Bad KissingenLandkreis KitzingenLandkreis WürzburgForst LohrerstraßeRechtenbachEsselbachRuppertshüttener ForstRuppertshüttener ForstPartensteiner ForstPartensteiner ForstLangenprozeltener ForstHerrnwaldHaurainHafenlohrFürstlich Löwensteinscher ParkFrammersbacher ForstFrammersbacher ForstFrammersbacher ForstForst AuraForst AuraBurgjoß (gemeindefreies Gebiet)Burgjoß (gemeindefreies Gebiet)SchollbrunnBischbrunnThüngenPartensteinMittelsinnHaslochNeuhütten (Unterfranken)RechtenbachRechtenbachHafenlohrHafenlohrLohr am MainLohr am MainZellingenWiesthalUrspringenRothenfelsRoden (Unterfranken)RieneckRetzstadtObersinnObersinnObersinnNeustadt am MainNeuendorf (Unterfranken)MarktheidenfeldTriefensteinKreuzwertheimKarsbachKarlstadtKarbach (Unterfranken)HimmelstadtGräfendorfGössenheimGemünden am MainFrammersbachFrammersbachFellenEußenheimErlenbach bei MarktheidenfeldBirkenfeld (Unterfranken)Aura im SinngrundAura im SinngrundArnstein (Unterfranken)BurgsinnSteinfeld (Unterfranken)Landkreis Schweinfurt
Karte

Birkenfeld ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld.

Die Gemeinde liegt auf der Fränkischen Platte.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Birkenfeld hat drei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3]

Es gibt die Gemarkungen Billingshausen und Birkenfeld.[4]

Katholische Pfarrkirche St. Valentin
Darstellung des Ortspatrons St. Georg

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname besteht aus dem althochdeutschen Adjektiv birkîn (von der Birke) und dem Wort felt (Feld).[5]

Frühere Schreibweisen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[5]

  • 788 „Pirchanafelt“
  • 860 „Birchinafelde“
  • 1164 „Birkenuelt“
  • 1178 „Birchinuelt“
  • 1376 „Birkenfelt“
  • 1418 „Birckenfeld“
  • 1799 „Birkenfeld“

Bis zur Gemeindegründung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der um 1600 v. Chr. beginnenden sogenannten Hügelgräberbronzezeit stammt ein 1897 von Karl Spiegel am Kärnersweg entdecktes Hügelgrab einer Frau mit bronzenen Beigaben. Für die Urnenfelderzeit (1200–750 v. Chr.) konnten Urnenfelderbestattungen in Birkenfeld nachgewiesen werden.[6] Urkundlich nachgewiesen ist, dass schon im Jahre 788 ein „Pirchanafelt in pago Waldsasse“ bestand. Es wurde im Zusammenhang mit der umfangreichen Mattonenschenkung aus dem Waldsassengau an die Reichsabtei Fulda des Grafen Matto und dessen Bruder Mengingoz erwähnt. Die Reichsabtei Fulda unter Abt Sturmi(us) erhielt demnach zwei Teile im Dorf Pirchanafelt geschenkt. Der Mattone Mengingaud war von Anfang 754 bis Januar 769 Bischof von Würzburg, danach bis zu seinem Tode am 26. September 783 Abt im Kloster Neustadt. Den Mattonenbesitz in Birkenfeld vermachten 788 seine Verwandten dem Kloster Fulda. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken.

Neben dem Grafen von Rieneck (bis zum Jahre 1337) und dem Hochstift Würzburg hatte das Prämonstratenser-Kloster Oberzell und seit 1164 auch das Hochstift Naumburg in Gemeinschaft mit dem Hochstift Würzburg Grundbesitz, Gefälle, Zehnten und Wildbannrechte. Die weltlichen Grundherren waren die Schecken von Homburg 1199, die Herren von Westernburg vor 1342 und seit 1348 die Herren von Witzstadt (Der Edelknecht Cuntz von Witzstadt, verheiratet mit Agnes „Nese“ von Erthal, hatte im Jahr 1380 auch Besitz in Unterleinach[7]). Rechte und Güter besaßen von alters her die Vögte von Rieneck und die Grafen von Wertheim. Urkundlich werden auch die Rüden von Kollenberg und zu Beginn des 16. Jahrhunderts die Familien Steigerwald, Loos und von Kottwitz genannt. Genannt sind auch die Würzburger Stifte Neumünster, Agnetenkloster und Himmelspforten sowie das Kloster Schönau bei Gemünden um 1320, Sankt Burkardus in Würzburg und das Kloster Bronnbach an der Tauber.

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Billingshausen eingegliedert.[8]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1977 auf 2166 um 189 Einwohner bzw. um 9,55 %.

Jahr 1830 1875 1905 1919 1933 1939 1946 1952 1960 1961[8] 1970[8] 1985 1991 1995
Einwohner 1393 1652 1586 1748 1642 1563 2319 2061 1810 1833 1862 1925 2031 2067
Jahr 2000 2005 2010 2015 2018 2020
Einwohner 2127 2160 2104 2121 2166 2180

Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2014 Achim Müller (Freie Wählergemeinschaft); er wurde am 15. März 2020 mit 97,4 % der Stimmen ohne Gegenkandidaten wieder gewählt.

Der Rat der Gemeinde Birkenfeld setzt sich aus 14 Mitgliedern zusammen, die seit der Gemeinderatswahl 2020 folgende Sitzverteilung haben:

Partei/Liste % Sitze
Freie Wählergemeinschaft 64,3 9
CSU 18,6 3
SPD 17,1 2
Wappen von
Wappen von
Blasonierung: „In Rot auf golden gezäumtem, silbernen Ross der silbern gerüstete Heilige Georg, der eine goldene Lanze dem golden bewehrten silbernen Lindwurm in den Kopf stößt; im rechten Obereck schwebend ein goldenes Birkenblatt.“[9]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 111 und im Bereich Handel und Verkehr zwölf sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 47 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 996. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 22 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1717 ha, davon waren 1614 ha Ackerfläche und 94 ha Dauergrünfläche.

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2021):

  • Kindergärten: 90 Regelplätze und 45 Kleinkindplätze im Kindergarten St. Josef (Eine Erweiterung der Anlage erfolgte im Jahr 2018/2019 für 2,25 Millionen Euro.)
  • Schulen: Schulgebäude für drei Klassen (Volksschulverband Karbach-Birkenfeld)

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Karl Spiegel (1863–1920), Lehrer unter anderem in Birkenfeld, wo er 1897 ein Hügelgrab entdeckte und öffnete
  • Alfons Klühspies (1899–1975), Maler, geboren in Birkenfeld
Commons: Birkenfeld (Unterfranken) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Bürgermeister. Gemeinde, abgerufen am 31. Mai 2020.
  3. Gemeinde Birkenfeld in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 4. April 2021.
  4. Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld: Kurzer Überblick über die Geschichte der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld. 2014 (online [abgerufen am 5. Juni 2014]). online (Memento des Originals vom 7. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vgem-marktheidenfeld.de
  5. a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 38–39 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Selbstverlag Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 36.
  7. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 76.
  8. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 763 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  9. Eintrag zum Wappen von Birkenfeld (Unterfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte