Bistum Oran
Bistum Oran | |
Basisdaten | |
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Staat | Algerien |
Kirchenprovinz | Algier |
Metropolitanbistum | Erzbistum Algier |
Diözesanbischof | Davide Carraro PIME |
Emeritierter Diözesanbischof | Alphonse Georger |
Gründung | 25. Juli 1866 |
Fläche | 77.353 km² |
Pfarreien | 6 (2021 / AP 2022) |
Einwohner | 10.322.520 (2021 / AP 2022) |
Katholiken | 1560 (2021 / AP 2022) |
Anteil | 0 % |
Diözesanpriester | 2 (2021 / AP 2022) |
Ordenspriester | 8 (2021 / AP 2022) |
Katholiken je Priester | 156 |
Ordensbrüder | 18 (2021 / AP 2022) |
Ordensschwestern | 31 (2021 / AP 2022) |
Kathedrale | Cathédrale Sainte-Marie |
Anschrift | 2 Rue Saad Ben Rebbi 31007 Oran El Maqqari Algerie |
Website | eglise-catholique-algerie.org |
Das in Algerien gelegene Bistum Oran (lateinisch Dioecesis Oranensis, französisch Diocèse d’Oran) wurde am 25. Juli 1866 begründet und hat seinen Sitz in Oran El Maqqari. Es gehört der Kirchenprovinz Algier an.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 77.353 km² große Bistum zählte 1950 355.000 Gläubige, 1980 noch 10.000 und 1990 noch 7.000. Heute sind es lediglich noch 400 Katholiken, bei einer Bevölkerung von 7.500.000 Menschen in dieser Region. Mit sieben Diözesanpriestern (1950 waren es noch 103), 12 Ordenspriestern und 51 Ordensschwestern (1950 waren es noch 390), in 7 Pfarreien (1950 waren es noch 102), ist die Anzahl der Ordensmitglieder seit Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Der Weggang der französischen Besatzung führte in der Diözese zu einer tiefgreifenden Umstrukturierung, so wie in den anderen Diözesen in Algerien auch. Nicht ohne Interesse ist, dass die meisten Bischöfe stets Diözesanpriester waren.
Am 1. August 1996 wurde der damalige Bischof von Oran Pierre Claverie am Eingang seiner Bischofskirche ermordet. Der Anschlag hatte weltweit Betroffenheit, Trauer und Empörung ausgelöst. Claverie gilt als einer der großen Pioniere des christlich-islamischen Dialogs. Der Bischof hatte zuvor mit dem damaligen französischen Außenminister Hervé de Charette im Trappistenkloster Tibhirine an einer Gedenkveranstaltung für die sieben Mönche teilgenommen, die im Mai 1996 unter bis heute ungeklärten Umständen zuerst verschleppt und dann brutal enthauptet worden waren. Die Römisch-katholische Kirche in Algerien hat für die sieben Mönche von Tibhirine und für zwölf weitere Ordensleute, die im algerischen Bürgerkrieg ermordet wurden, einen Seligsprechungsprozess eingeleitet.[1]
Bis heute ist das Kloster Tibhirine verwaist. Ein Freundeskreis kümmert sich um Haus und Gelände. Zwar beschloss das Generalkapitel der Trappisten 1996, eine Kommunität in Algerien aufrechtzuerhalten. Auf eine Umfrage hin meldeten sich elf Freiwillige, von denen sechs nach Tibhirine geschickt werden sollten. Im Heiligen Jahr 2000 feierten Trappisten aus den Konventen in Fès und Algier die Kar- und Ostertage in Tibhirne. Während dieser Zeit häuften sich in der Provinz Medea gewalttätige Übergriffe. Eine Fortsetzung des klösterlichen Lebens vor Ort schien seitdem zu riskant.[2]
Pfarreien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pfarreien bestehen in Oran, Muaskar, Mostaganem, Sidi Bel Abbés, Tiaret und Tlemcen[3], Kapellen außerdem in Hennaya und Ghazaouet.[4]
Bischöfe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jean-Baptiste-Irénée Callot (1867–1875)
- Louis-Joseph-Marie-Ange Vigne (1876–1880)
- Pierre-Marie-Etienne-Gustave Ardin (1880–1884)
- Noël Gaussail (1884–1886)
- Géraud-Marie Soubrier (1886–1898)
- Édouard-Adolphe Cantel (1898–1910)
- Pierre-Firmin Capmartin (1911–1914)
- Christophe-Louis Légasse (1915–1920)
- Léon Durand (1920–1945)
- Bertrand Lacaste (1945–1972)
- Henri Teissier (1972–1980)
- Pierre Claverie OP (1981–1996)
- Alphonse Georger (1998–2012)
- Jean-Paul Vesco OP (2012–2021, dann Erzbischof von Algier)
- Davide Carraro PIME (seit 2023)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der römisch-katholischen Diözesen
- Römisch-katholische Kirche in Algerien
- Christlich-islamischer Dialog
- Erzbistum Algier
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Iso Baumer: Glaubenszeugnisse algerischer Christen. Ein Beitrag zur interreligiösen Verständigung. Verlag Kanisius, Freiburg 2001, ISBN 3-85764-540-7.
- Iso Baumer: Die Mönche von Tibhirine. Die algerischen Glaubenszeugen – Hintergründe und Hoffnungen. Verlag Neue Stadt, München 2010, ISBN 978-3-87996-911-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website des Bistums Oran
- Eintrag zu Bistum Oran auf catholic-hierarchy.org
- Bistum Oran auf gcatholic.org
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Radio Vatikan: Algerien: 10. Jahrestag Mord an Bischof Claverie ( vom 26. September 2007 im Internet Archive) vom 11. August 2006
- ↑ ZENIT: Französische Ordensleute gedenken der 1996 in Algerien ermordeten Trappisten ( des vom 3. April 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 9. November 2006
- ↑ Le diocèse
- ↑ Informations pratiques