Bläsibad
Das Bläsibad ist ein ehemaliges Heilbad in der Nähe des heutigen Kreisverkehrs Steinlachwasen bei Tübingen. Ganz in der Nähe mündet der von Ohmenhausen kommende Ehrenbach (fälschlich auch Herrenbach genannt) in die Steinlach. Die Wohnplätze Bläsibad und der nahegelegene Bläsiberg gehören beide zur Gemarkung des Tübinger Stadtteils Derendingen.
Bad und Gastwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wird das Bläsibad erwähnt, das als Heilbad einen guten Ruf besaß. Der Legende nach soll es von einem Hirten bei der Genesung eines seiner Schafe entdeckt worden sein. Deshalb wurde die Kapelle dem Heiligen Blasius geweiht, dem Arzt der Tiere.[1]
Mit dem Bad, das schon der Botaniker Leonhart Fuchs bei Geschwüren, Rheumatismus, Gicht und ähnlichen Beschwerden empfahl, war eine Gastwirtschaft verbunden, die sich bei den Tübinger Studenten großer Beliebtheit erfreute.[2] Seit dem frühen 19. Jahrhundert ließ der Badebetrieb nach. Außerdem brannte 1831 die Badeanstalt ab. Der danach errichtete Neubau erhielt keine besonderen Bäder mehr, wenn auch weiterhin Wannenbäder verabreicht wurden. Das Versiegen der Quellen brachte die Volksmeinung mit der Grabung der Schwefelquelle in Bad Sebastiansweiler 1845 in Verbindung. Die Gastwirtschaft ging um 1870 ein.
Straßenbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Bläsibad endet noch der vierspurige Ausbau der Bundesstraße 27 von Nehren bis Tübingen[3], bis der bereits geplante Schindhaubasistunnel genehmigt und gebaut wird, der hier sein Südportal haben wird.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Samuel Hafenreffer: Unda Behtesdae repullulans. Das ist gründliche Beschreibung der vortrefflichen unnd heilsamen Tugenden deß Wassers im Steinacher Thal, nahend bey Tübingen herfür quellendt ... das BläsiBad genandt ... Werlin, Tübingen 1629
- Bläsiberg und Bläsibad. In: Tübinger Blätter, Jg. 5 (1902) H. 1/2, S. 18–20 (Digitalisat).
- Theodor Schön: St. Blasii. In: Tübinger Blätter, Bd. 11 (1908/09), S. 30–37 (Digitalisat).
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Das waren noch Zeiten, als ein Schäfer mit Hund und Herde durchs Steinlachtal zog. ( vom 31. Januar 2002 im Internet Archive) Alte Ansichten aus dem Kreis Tübingen. Schwäbisches Tagblatt.
- ↑ Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen, 1867. Seite 359.
- ↑ Ausbau der B 27 auf Streckenabschnitten Hechingen–Tübingen (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) (PDF; 429 kB)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 48° 29′ 17,5″ N, 9° 4′ 10,8″ O