Blackberry (Unternehmen)

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BlackBerry Limited[1]

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Rechtsform Limited
ISIN CA09228F1036
Gründung 7. März 1984
Sitz Waterloo, Ontario,
Kanada Kanada
Leitung John S. Chen, CEO[2]
Mitarbeiterzahl 3.225 (Februar 2022)[2]
Umsatz 718 Mio. US-Dollar (2021/2022)[2]
Branche Smartphonehersteller, Informationstechnik
Website de.blackberry.com
Stand: 28. Februar 2022
Logo bis 29. Januar 2013

Die Blackberry Limited (Eigenschreibweise BlackBerry) ist ein kanadischer Softwarehersteller sowie Vermarkter mobiler Kommunikationssysteme. Bekannt ist das Unternehmen für das Blackberry-Smartphone. Das Unternehmen ist an der Toronto Stock Exchange und an der NASDAQ gelistet.

Blackberry-Hauptsitz in Kanada

Das Unternehmen wurde 1984 von Mike Lazaridis, einem ehemaligen Studenten mit griechischen Wurzeln der University of Waterloo, und Douglas Fregin unter dem Namen Research in Motion Limited (RIM) gegründet, um neue Kommunikationstechnologien zu entwickeln.[3] 1999 wurde das erste Smartphone am Markt eingeführt. Seit September 2010 produziert Blackberry auch Tabletcomputer. Dazu erwarb sie im April 2010 von Harman International Industries das Betriebssystem QNX.[4] Am 30. Januar 2013 gab die Research in Motion Limited bekannt, ab diesem Tag unter dem Namen (d.b.a.) Blackberry Handel zu treiben.[5] Rechtlich gesehen wurde die Umfirmierung allerdings erst am 9. Juli 2013 durchgeführt.[1]

Nachdem sich Blackberry selbst zum Verkauf angeboten hatte, meldeten sich mehrere Interessenten für den Kauf des Unternehmens.[6][7][8] Anfang November 2013 wurde der Verkauf abgesagt und der bisherige Firmenchef Thorsten Heins entlassen. Der frühere Sybase-Chef John Chen übernahm den Posten.[9] 2012 gab es weltweit etwa 80 Millionen Blackberry-Nutzer.[10]

2014 übernahm Blackberry das deutsche Unternehmen Secusmart, das Technologie zur Sprachverschlüsselung entwickelt hat.[11] Diese kommt auch auf Handys der Bundesregierung zum Einsatz. Das Portfolio wurde weiter auf „Secure Software Company“ fokussiert und wird durch weitere Übernahmen bestätigt: WatchDox (israelischer EFSS-Anbieter)[12], AtHoc (Krisenkommunikationsanbieter), Encription (Cybersecurity Consulting)[13] und Good Technology (Früherer EMM Konkurrent).[14]

Das Unternehmen leidet unter starken Umsatzrückgängen. Betrug dieser im Geschäftsjahr 2011 noch 19,9 Milliarden US-Dollar (dem höchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte)[15], lag er für das Geschäftsjahr 2015 nur noch bei 3,3 Milliarden US-Dollar.[16] Diesem Rückgang stand jedoch ein Umsatzanstieg von rund 1.370 Prozent im Zeitraum von 2005 bis 2011 gegenüber.[17]

Am 28. September 2016 gab das Unternehmen bekannt, dass Smartphones nur noch in Lizenz hergestellt werden sollen[18]. So bietet Blackberry die Hard- und Software-Härtungen für Android anderen Geräteherstellern in Lizenz an[19]. Für OS10 wünscht sich das Unternehmen auch einen Lizenznehmer, konnte bisher aber noch keinen nennen. 2020 wurde zudem ein neuer Lizenzvertrag mit dem US-amerikanischen Start-up-Unternehmen OnwardMobility mit dem Ziel, 2021 ein neues Blackberry 5G Smartphone auf den Markt zu bringen, unterzeichnet.[20] OnwardMobility arbeitet dabei mit BlackBerry Limited selbst, sowie mit FIH Mobile (einem Tochterunternehmen von Foxconn) zusammen.[21] Im Februar 2022 gab OnwardMobility bekannt, seinen Betrieb und die Entwicklung eines neuen Blackberry-Smartphones einzustellen.[22]

Blackberry

Das erste bekannte Produkt war der 1998 vorgestellte Inter@ctive Pager. 1999 wurde der Blackberry vorgestellt, der noch heute das bekannteste Produkt des Unternehmens darstellt. Mit diesem war es erstmals möglich, E-Mail-Korrespondenz auch unterwegs über einen Push-Dienst zu erledigen.

Blackberry Playbook

Auf der Entwicklerkonferenz RIM DevCon in San Francisco wurde September 2010 das „Blackberry Playbook“ als Antwort auf das Apple iPad vorgestellt.[23] Es kam am 19. April 2011 in 20.000 Geschäften gleichzeitig auf den amerikanischen Markt, ab Mai 2011 war es in Deutschland erhältlich.[24]

Blackberry OS

RIM entwickelt nicht nur die Geräte selbst, sondern auch das Betriebssystem Blackberry OS. Im April 2009 wurde die Blackberry App World als Vertriebsplattform für Apps eröffnet.

Blackberry 10

Nachdem das Betriebssystem QNX (Microkernel-Architektur) 2010 gekauft wurde, stellt man alle Produkte auf das darauf basierende Blackberry 10 um.

Prozesse wegen Patentverletzungen

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Blackberry war mehrfach an Gerichtsverfahren wegen der angeblichen Benutzung bereits patentrechtlich geschützter Technologien beteiligt.

  • Glenayre vs. RIM: RIM beschuldigte im Jahr 2001 Glenayre der Verletzung eigener Patente. Das Verfahren wurde mit einer außergerichtlichen Einigung zu Gunsten von RIM beendet.[25]
  • RIM vs. NTP: 2002 wurde RIM durch NTP in Virginia verklagt. Im Laufe des Prozesses gelang es RIM nicht, die Vorwürfe zu widerlegen, und das Unternehmen wurde zu Strafzahlungen verurteilt. Im Laufe des Gerichtsverfahrens bestand die Befürchtung, dass eine kurzfristige Abschaltung der mobilen Dienste notwendig sein könnte. Mit einer Zahlung in Höhe von 612,5 Mio. US-Dollar wurde das Verfahren im Jahr 2006 außergerichtlich beendet. RIM leitete eine gerichtliche Überprüfung der NTP erteilten Patente ein, welche mittlerweile vom US Patent Office für nichtig erklärt wurden.
Commons: BlackBerry Limited – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c Form 10k. (PDF) BlackBerry Limited, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).
  2. Douglas Fregin. In: Forbes. Forbes Media LLC, abgerufen am 1. November 2023 (englisch).
  3. RIM to buy QNX Software. Meldung in The Globe and Mail vom 9. April 2010.
  4. The Verge: Research In Motion rebrands itself as BlackBerry Abgerufen am 30. Januar 2013
  5. BlackBerry wird an Investorgruppe verkauft. Abgerufen am 23. September 2013.
  6. Ex-CEO Mike Lazaridis erwägt Übernahme von Blackberry. ZDNet, 11. Oktober 2013, abgerufen am 14. Dezember 2013.
  7. Kontaktaufnahme mit SAP und Cisco: Blackberry buhlt um Käufer. n-tv.de, 6. Oktober 2013, abgerufen am 14. Dezember 2013.
  8. Verkauf abgesagt: Heins scheitert mit Blackberry-Rettung. In: Handelsblatt. 4. November 2013, abgerufen am 14. Dezember 2013.
  9. Daniel AJ Sokolov: Blackberry-Hersteller RIM schlägt sich besser als erwartet. In: Heise online. 28. September 2012. Abgerufen am 28. September 2012.
  10. Übernahme von Secusmart: Blackberry kauft „Merkel-Phone“. In: Handelsblatt. 29. Juli 2014, abgerufen am 7. April 2015.
  11. Vorstellung WatchDox und das ABC der sicheren Dateienfreigabe. BB10QNX.de, 21. Mai 2015, abgerufen am 29. Oktober 2016.
  12. Blackberry launches new professional cybersecurity services practice to expand portfolio. In: press.blackberry.com. Abgerufen am 29. Oktober 2016.
  13. Pressemitteilung Good Übernahme durch BlackBerry. Blackberry, 2. November 2015, abgerufen am 2. November 2015 (englisch).
  14. us.blackberry.com (PDF).
  15. Annual Report 2019. (PDF) Blackberry Limited, abgerufen am 5. Juni 2020 (englisch).
  16. us.blackberry.com (PDF).
  17. Pressemitteilung Q2 Fiskaljahr 2017. 28. September 2016, abgerufen am 28. September 2016 (englisch).
  18. BlackBerry’s Hardware Abteilung ist nun teilweise outsourced. BB10QNX.de, 28. September 2016, abgerufen am 29. Oktober 2016.
  19. OnwardMobility Announces Licensing Agreement with BlackBerry to Deliver a BlackBerry 5G Smartphone. blogs.blackberry.com, abgerufen am 11. Oktober 2021 (englisch).
  20. BlackBerry 5G release date, price, specs, news and leaks. Abgerufen am 11. Oktober 2021.
  21. Volker Briegleb: Doch kein Blackberry 5G: Onward Mobility gibt auf. In: Heise online. 21. Februar 2022. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  22. Chip Online, Artikel: PlayBook: RIM stellt sein BlackBerry-Tablet vor (Memento vom 30. September 2010 im Internet Archive)
  23. notebookjournal.de, Artikel: RIM Tablet Playbook Preise aufgetaucht (Memento des Originals vom 5. Dezember 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.notebookjournal.de
  24. Glenayre settles claims and partners with RIM. Atlante Business News, 5. Februar 2002, abgerufen am 11. Januar 2016.