Blaise Francis El Mourabit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Blaise Francis El Mourabit (geboren am 9. Dezember 1983 in Wuppertal[1]) ist ein deutsch-kongolesischer Rechtsanwalt.[1][2] Mediale Aufmerksamkeit erzielte er durch seine kostenlose Rechtsvertretung für Betroffene von Rassismusvorfällen[3] sowie zahlreiche Interviews und Zeitungsartikel.[4][5][6]

Blaise Francis El Mourabit hat die doppelte Staatsbürgerschaft (Deutschland – Demokratische Republik Kongo). Er wuchs in Deutschland, England, Südafrika und den Vereinigten Staaten auf. Mit 19 Jahren wurde er nach eigenen Angaben in Wuppertal beim Fahren seines eigenen PKWs von der Polizei angehalten und mit Schusswaffen bedroht, weil die Polizisten nach Angabe von El Mourabit aufgrund seiner Hautfarbe den Verdacht gehabt haben sollen, dass das Auto gestohlen wurde.[7][2] Dieses Ereignis war unter anderem Grund dafür, dass er sich entschloss Jura zu studieren, um Rechtsanwalt zu werden.[7] Denn er wollte sich rechtlich zur Wehr setzen können.[7]

Blaise Francis El Mourabit studierte unter anderem an der Universität zu Köln, der University of Cambridge und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.[8]

In der Zeit ab 2020 war er als Menschenrechtsanwalt im Rahmen der Black-Lives-Matter-Bewegung in Deutschland unter anderem als Redner aktiv.[9] Er setzt sich u. a. dafür ein, dass das Berliner Landes-Antidiskriminierungsgesetzes (LADG) bundesweit eingeführt wird und gültig wird.[1] Des Weiteren setzt er sich dafür ein, dass Body-Cams von Polizisten durch Polizeibeamte verpflichtend eingeschaltet werden müssen, wenn Polizisten in Grundrechte eingreifen wollen.[1] Im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Menschenrechtsanwalt erhielt er alleine im Jahr 2020 über 700 Zuschriften und über 200 rechtliche Anfragen zu potentiellen Rassismusfällen.[3][1]

Hauptberuflich arbeitet El Mourabit beim Düsseldorfer Energiekonzern Uniper.[10][11]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e „Die Leute wehren sich viel zu selten“: Dieser Anwalt vertritt Betroffene von Rassismus gratis. Abgerufen am 23. Juli 2020.
  2. a b Anwalt bietet kostenlose Hilfe bei Rassismus-Fällen. Abgerufen am 23. Juli 2020.
  3. a b Berliner Kurier: Dieser Anwalt hilft ehrenamtlich Opfern von Rassismus. Abgerufen am 23. Juli 2020.
  4. Matthias Meisner: Rassismus bei Sicherheitsbehörden: Polizei verschleppt Aufarbeitung. In: Die Tageszeitung: taz. 4. August 2022, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 5. Oktober 2024]).
  5. tagesschau.de: "Rassistisch sozialisiert", Blaise Francis Ndolumingo, Rechtsanwalt, zu Diskriminierung in Deutschland. Abgerufen am 5. Oktober 2024.
  6. Christian Wernicke: Studie: Polizei vernachlässigt Rassismus bei Aus- und Fortbildung. 5. August 2022, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  7. a b c Rassismus: Dieser Anwalt hilft kostenlos vor Gericht. Abgerufen am 23. Juli 2020.
  8. Website. Abgerufen am 22. Oktober 2023.
  9. Düsseldorf hat ein Problem mit Alltags-Rassismus – sagen 600 Demo-Teilnehmer vor dem NRW-Landtag / Aktuelles / Düsseldorf / report-d.de – Düsseldorf Internetzeitung. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Juli 2020; abgerufen am 23. Juli 2020.
  10. Monika von Aufschnaiter: RESPEKT: Alltagsrassismus - die unsichtbare Gewalt. In: BR. 15. März 2022, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  11. Blaise Francis El Mourabit | LinkedIn. Abgerufen am 5. Oktober 2024.