Bleigrauer Löwenzahn
Bleigrauer Löwenzahn | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Blüten von Taraxacum plumbeum | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Taraxacum plumbeum | ||||||||||||
Dahlst. |
Der Bleigraue Löwenzahn (Taraxacum plumbeum) ist eine Kleinart der Rotfrüchtigen oder Schwielen-Löwenzähne (Taraxacum sect. Erythrosperma).
Erscheinungsbild
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ausdauernde krautige Pflanze besitzt sattgelbe Blüten. Die mehr oder weniger stark behaarten Laubblätter sind dunkelgrün und gelappt, wobei die Seitenlappen an der Oberkante kleine Zähnchen aufweisen.[1] Der Löwenzahn hat rötliche Blattstiele, schmal bis etwas geflügelt. Die Hülle ist mehr oder weniger schwarzgrün und bereift. Die äußeren Hüllblätter sind schmal eiförmig bis ei-lanzettlich und meist lose anliegend, deutlich berandet und unverdickt bis verdickt. Die inneren Hüllblätter sind reingrün[2] und gehöckert. Die Griffeläste sind grau.[2] Die Achänen von Taraxacum plumbeum sind ziegelrot und 2–2,5 mm lang.
Die Pflanze blüht von Mitte April bis Anfang Mai, in warmen Jahren auch etwas früher.
Die Chromosomenzahl beträgt 3n = 24.[3] Es handelt sich demnach um eine triploide Art.[2]
Erstbeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Taraxacum plumbeum wurde 1911 von dem schwedischen Botaniker Gustav Adolf Hugo Dahlstedt (1856–1934) erstbeschrieben. Synonym ist Taraxum franconicum Sahlin.[2]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Standortansprüche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bleigraue Löwenzahn wächst bevorzugt in Schafweiden, ferner an Wegrändern, Ackerflächen und in Scherrasen.
Verbreitung in Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Pflanze kommt zerstreut in ganz Deutschland vor. In Baden-Württemberg sind Nachweise von der Schwäbischen Alb (hier vor allem vom Nordrand), ferner aus dem Rhein- und dem Neckartal belegt. 4)
Artenschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art bedarf wegen ihrer Gefährdung und Seltenheit des Naturschutzes. Wie alle Arten der Schwielen-Löwenzähne ist der Bleigraue Löwenzahn eine konkurrenzschwache Art, die Pionierstandorte besiedelt. Durch extensive Beweidung lässt sich die Art fördern.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hugo Dahlstedt: Västsvenska Taraxaca, Ark. Bot. 10 (11), S. 1–73, 1911
- Reinhard Doll: Die Gattung Taraxacum, Die Neue Brehm Bücherei, Nr. 473, 158 Seiten, 1974
- Götz Heinrich Loos, Klaus Jung & Arno Wörz (1996): Taraxacum Wiggers 1780, nom. conserv. – In: Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi & Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Band 6: S. 350–369, Stuttgart (Verlag Eugen Ulmer), 1996
- Ingo Uhlemann: Die Gattung Taraxacum (Asteraceae) im östlichen Deutschland, Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Sonderheft, 136 Seiten, 2003
- Ingo Uhlemann, Jan Kirschner & Jan Stepanek: Taraxacum, In: Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland – Gefäßpflanzen, Kritischer Ergänzungsband. – 11. Aufl. S. 133–184, Berlin, Heidelberg (Springer Spektrum), 2016
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Herausgeber: Thüringische Botanische Gesellschaft e.V., Institut für Spezielle Botanik der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Jena Autoren: Hans-Joachim Zündorf, Karl-Friedrich Günther, Heiko Korsch, Werner Westhus: Flora von Thüringen - Die wildwachsenden Farn- und Blütenpflanzen Thüringens, Weissdorn-Verlag 2006.
- ↑ a b c d Frank Müller, Christiane M. Ritz, Erik Welk, Karsten Wesche (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Gefäßpflanzen: Kritischer Ergänzungsband, 11. neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer-Verlag, 2016. ISBN 3-827431-32-8. Darin: Taraxum ab S. 133, Taraxum section Erythrosperma, S. 140f.
- ↑ Thomas Gregor, Ralf Hand & Juraj Paule: Chromosomenzahlen von Farn- und Blütenpflanzen aus Deutschland 10, Kochia 10, S. 45–53, 2017
4) Steffen Hammel (2021): Schwielen-Löwenzähne (Taraxacum Sektion Erythrosperma) in Baden-Württemberg - Funde 2019 und 2020. Jh. Ges. Naturkde. Württemberg, 177, Seiten 115–139.