Blindweiler
Blindweiler (früher auch Blindenweiler oder Blindenweyler genannt) ist ein abgegangener Weiler auf der Gemarkung der Stadt Murrhardt.[1] Über die Wüstung ist heute nicht mehr viel bekannt.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da sich von Blindweiler keine oberirdischen Reste erhalten haben, ist eine genaue Bestimmung der Lage nicht möglich. Die Siedlung befand sich im Waldgewann Blindweiler nördlich des Murrhardter Ortsteils Siegelsberg, in etwa zwischen dem Höllwiesenbächle im Süden und dem Blindweiler Bach im Norden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über Blindweiler haben sich nicht viele Nachrichten erhalten. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Ort schon früh abgegangen ist, wahrscheinlich vor dem Bauernaufstand von 1525. Während der Unruhen waren Urkunden des Klosters Murrhardt nach dem Kloster Lorch ausgelagert worden, wo diese bei einer Brandkatastrophe vernichtet wurden. In den nach dem Bauernkrieg entstandenen Unterlagen wurde Blindweiler dementsprechend kaum noch erwähnt.[2] Im Lagerbuch der Murrhardter Weiler von 1575 ist das Gebiet des nicht mehr bewohnten Blindenweyler Wolfenbrück zugeteilt. Bemerkenswert ist, dass es im Jahre 1575 noch Ackerflächen in Blindweiler gab, die als Lehen des Klosters Murrhardt von einem Philipp Klenckh noch bewirtschaftet wurden.[3] Heute ist der ganze Bereich bewaldet.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kartenblatt NO XLVIII 35 (Stand 1831) mit dem ehemaligen Blindweiler
- Kartenblatt NO XLVIII 36 (Stand 1831, Wolfenbrück) mit dem ehemaligen Blindweiler
- Messtischblatt 6923 Sulzbach an der Murr aus dem Bestand der Deutschen Fotothek mit dem Gewann Blindweiler
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Blindweiler - Wüstung - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 24. September 2023.
- ↑ Hans-Dieter Bienert: Wüstungen: Verlassene Orte rund um Murrhardt. In: Backnanger Jahrbücher. Band 13, 2005, S. 86.
- ↑ Lagerbuch der Murrhardter Weiler von 1575. In: Gerhard Fritz (Hrsg.): Schriftenreihe des Instituts für Gesellschaftswissenschaften der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. 2017, S. 125.
Koordinaten: 49° 0′ N, 9° 36′ O