Blomstrandhalvøya
Blomstrandhalvøya
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Gewässer | Kongsfjord, Grönlandsee | |
Inselgruppe | Spitzbergen | |
Geographische Lage | 78° 58′ 40″ N, 12° 4′ 38″ O | |
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Länge | 5 km | |
Breite | 4 km | |
Fläche | 16 km² | |
Höchste Erhebung | Irgensfjellet 385 moh. | |
Einwohner | unbewohnt | |
Hauptort | Ny-London (historisch) | |
Dampfmaschine in Ny-London |
Blomstrandhalvøya („Blumenstrandhalbinsel“) ist eine unbewohnte Insel im zu Norwegen gehörenden Spitzbergen-Archipel.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blomstrandhalvøya liegt gegenüber von Ny-Ålesund im Kongsfjord südlich der Abbruchkante des Gletschers Blomstrandbreen, der früher bis auf die Insel reichte. Deshalb wurde sie – wie der heutige Name noch sagt – für eine Halbinsel gehalten. Die Insel ist etwa fünf Kilometer lang und bis zu vier Kilometer breit. Ihre Fläche beträgt 16 km².[1]
Die Insel ist gebirgig und erreicht in den Gipfeln Irgensfjellet (385 m) und Bratliekollen (370 m) ihre größten Höhen. Zwischen beiden erstreckt sich der Sattel Blomstrandsalen. In tieferen Lagen im Nordosten und im Süden gibt es einige kleinere Seen und Bäche und in der Nähe der Quelle Jakobskjelda einen Wasserfall mit einer Höhe von 5,3 m.[2] An der kleinen Bucht Grottevika an der Westküste findet man mehrere Höhlen und Dolinen.[3] Hier steht auch das Leuchtfeuer Grotten mit einer Feuerhöhe von zehn Metern.[4]
Blomstrandhalvøya besteht vorwiegend aus kristallinem Kalkstein.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1906 wurde auf Blomstrandhalvøya Marmor entdeckt. Fünf Jahre später eröffnete der englische Geschäftsmann Ernest Mansfield (1862–1924) mit seiner Northern Exploration Company Ltd. einen Steinbruch und gründete die Bergbausiedlung London an der Bucht Peirsonhamna an der Südküste der (Halb-)Insel. Schwere Maschinen und Kräne wurden angeschafft und Werkstätten, Lagerhäuser sowie Wohnhäuser für 70 Personen errichtet. Die Geschäfte liefen aber nicht gut, weil der Marmor sich als minderwertig herausstellte. Nachdem der Abbau während des Ersten Weltkriegs ohnehin geruht hatte, wurde der Betrieb 1920 ganz eingestellt.[6] Reste der Maschinen und einiger Häuser sind bis heute erhalten und stehen unter Denkmalschutz.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kristin Prestvold: London (Peirsonhamna), Cruise Handbook of Svalbard, Norsk Polarinstitutt (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ The Norwegian Pilot. Band 7: Sailing Directions Svalbard and Jan Mayen (PDF; 31 MB), The Norwegian Hydrographic Service and Norwegian Polar Institute, 3. Auflage, Stavanger 2012 (PDF-Version 3.5, Mai 2016), ISBN 978-82-90-65330-4, S. 43 (englisch).
- ↑ Jakobskjelda. In: The Place Names of Svalbard (Erstausgabe 1942). Norsk Polarinstitutt, Oslo 2001, ISBN 82-90307-82-9 (englisch, norwegisch).
- ↑ Grottevika. In: The Place Names of Svalbard (Erstausgabe 1942). Norsk Polarinstitutt, Oslo 2001, ISBN 82-90307-82-9 (englisch, norwegisch).
- ↑ Fyrliste for Svalbard ( vom 11. August 2016 im Internet Archive) (PDF; 20 kB), abgerufen am 11. August 2016 (norwegisch).
- ↑ Blomstrandhalvøya. In: The Place Names of Svalbard (Erstausgabe 1942). Norsk Polarinstitutt, Oslo 2001, ISBN 82-90307-82-9 (englisch, norwegisch).
- ↑ Kristin Prestvold: London (Peirsonhamna), Cruise Handbook of Svalbard, Norsk Polarinstitutt (englisch)