Bloxberg

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Bloxberg (Eigenschreibweise: bloxberg) ist eine internationale Blockchain für die Wissenschaft.[1] Die Infrastruktur von Bloxberg basiert auf der Open-Source-Blockchain Ethereum. Statt dem Proof-of-Work-Konsensmechanismus wird der Proof-of-Authority-Mechanismus verwendet. Mit diesem Ansatz wird sichergestellt, dass alle Validierungsknoten innerhalb der Bloxberg-Infrastruktur von Konsortiumsmitgliedern ausgeführt werden, wodurch gleichzeitig eine öffentlich bekannte Identität sichergestellt werden kann, da es sich bei allen Mitgliedern um Wissenschaftsorganisationen oder Forschungseinrichtungen handelt.[2] Unter anderem ist das Ziel der Bloxberg-Blockchain die Entwicklung wissenschaftlicher Anwendungen mit Hilfe der Distributed-Ledger-Technologie.[3] Bloxbergs Währung heißt berg (Plural bergs); mit dieser kann nicht gehandelt werden.[2] Daher sind alle Transaktionen auf der Bloxberg-Infrastruktur kostenlos.

Der Ursprungsblock (Genesis-Block) ist im Januar 2019 datiert.[4] Der Proof-of-Autority Konsensmechanismus wird durch AuRa sichergestellt.[5] Neben dem Konsensmechanismus und der Software für Bloxberg-Knoten, die die Kerninfrastruktur für dezentrale Blockchainanwendungen bereitstellen, integriert und entwickelt Bloxberg zusätzliche Tools, um die Entwicklung und Einführung dezentraler Anwendungen zu erleichtern. Unter anderem handelt es sich hierbei um das Faucet[6] und den Block Explorer.[7] Die von Bloxberg entwickelte Software ist Open Source und auf GitHub verfügbar.[8] Auf Grund der transparenten Zugänglichkeit von Bloxberg besteht neben den autorisierten Knoten (Validierungsknoten) auch die Möglichkeit, nicht autorisierte Knoten auszuführen. Das bedeutet, dass jeder seine Anwendungen mit der Bloxberg-Blockchain verknüpfen kann.[2] Seit Februar 2020 läuft Bloxberg auch auf Istanbul HF.[9]

Bloxberg wurde im Februar 2019 von einem Konsortium aus elf Forschungseinrichtungen gegründet, das von der Max Planck Digital Library initiiert wurde. Gründungsmitglieder des Konsortiums sind: Carnegie Mellon University, University College London, ETH-Bibliothek an der ETH Zürich[10], Georgia Institute of Technology, IT-Universität Kopenhagen, Max-Planck-Gesellschaft, Universität Belgrad, Universität Johannesburg, Universität Kassel[11], Universität Nikosia und die Universität Sarajevo.[12]

Die Bloxberg-Infrastruktur ermöglicht die Implementierung dezentraler Dienste für wissenschaftliche Systeme. Die wichtigsten Anwendungsfälle in der Wissenschaft für die Verwendung eines auf Blockchain basierenden Systems, sind: die Überprüfung von Daten, garantierter Schutz von Rechten des geistigen Eigentums, Austausch von Forschungsergebnissen, Peer-Review, Veröffentlichung von Artikeln etc.

Gegenwärtige Mitglieder

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Institutionen können sich als Mitglied des Bloxberg-Konsortiums bewerben, wenn sie der gesetzten Definition des Bloxberg-Whitepapers entsprechen. Demnach muss es sich um eine wissenschaftliche oder akademische Einrichtung handeln, die hauptsächlich öffentlich finanziert wird.[2] Derzeit (Stand Juli 2020) sind folgende Organisationen[13] Teil von Bloxberg:

Im September 2019 wurde Bloxberg im Blockchain-Strategiepapier des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie als Beispiel dafür, wie in der Wissenschaft die Blockchainstrategie anwendungsbezogen zum Tragen kommen kann, erwähnt.[24] Im März 2020 hat der Blockchain Bundesverband Bloxberg im Bereich Forschung als einziges wissenschaftliches Blockchain Projekt hervorgehoben.

Seit Juni 2020 ist der Name "Bloxberg" innerhalb der Europäischen Union markenrechtlich geschützt.[25]

Im August 2020 gab die Fraunhofer-Gesellschaft bekannt, dass ihre neue Open-Access-Plattform SAIRA an die Bloxberg-Infrastruktur angeschlossen wird, um Authentizität, Sicherheit und Nachvollziehbarkeit aller Informationen zu gewährleisten. Die Plattform ermöglicht den schnellen Austausch und die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen zu COVID-19.[26][27]

Einzelnachweise

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  1. Erste internationale Blockchain für die Wissenschaft: bloxberg. Abgerufen am 8. September 2020.
  2. a b c d bloxberg Whitepaper. In: bloxberg.org. 1. Februar 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Juni 2020; abgerufen am 8. September 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bloxberg.org
  3. heise online: bloxberg: Neues Blockchain-Forschungsprojekt für Wissenschaftler. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Mai 2019; abgerufen am 8. September 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.heise.de
  4. Block 1 - Bloxberg Mainnet Explorer. Abgerufen am 8. September 2020.
  5. bloxberg-org/bloxbergValidatorSetup. bloxberg, 4. Juni 2020, abgerufen am 8. September 2020.
  6. Bloxberg Faucet. Abgerufen am 8. September 2020.
  7. Bloxberg Block Explorer. Abgerufen am 8. September 2020.
  8. bloxberg. Abgerufen am 8. September 2020 (englisch).
  9. bloxberg-org/bloxbergValidatorSetup. bloxberg, 4. Juni 2020, abgerufen am 8. September 2020.
  10. a b bloxberg – Das neue «Blockchain Consortium for Science». Abgerufen am 8. September 2020.
  11. Institut für Wirtschaftsrecht: Home. Abgerufen am 8. September 2020.
  12. a b Faculty of Economics among the founders of the Global Blockchain Consortium for Science - BLOXBERG. Abgerufen am 8. September 2020 (englisch).
  13. Blockchain Infrastructure for Scientific Research. Abgerufen am 8. September 2020 (amerikanisches Englisch).
  14. EFSA među utemeljiteljima bloxberg-a | Ekonomski fakultet u Sarajevu. Abgerufen am 8. September 2020.
  15. Institut für Wirtschaftsrecht: Home. Abgerufen am 8. September 2020.
  16. : Die Universität Kassel nimmt an der ersten internationalen Blockchain für die Wissenschaft teil. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2020; abgerufen am 8. September 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.btc-echo.de
  17. Institut AIFB - Neuigkeit129. Abgerufen am 8. September 2020.
  18. Blockchain für die Forschung - TH Köln. Abgerufen am 10. September 2020.
  19. Fraunhofer-Tag der Blockchain-Technologie - Zwischen Logistik und Bundesblockchain: Eine Kette voller Möglichkeiten. 6. November 2019, abgerufen am 8. September 2020.
  20. Creating a Federated Blockchain as a Service Platform. Abgerufen am 8. September 2020 (amerikanisches Englisch).
  21. FH Technikum Wien als erste Hochschule in Österreich im bloxberg-Konsortium. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juli 2020; abgerufen am 8. September 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.technikum-wien.at
  22. Frankfurt School Blockchain Center: Frankfurt School Blockchain Center becomes validator at Bloxberg. 17. Juli 2020, abgerufen am 8. September 2020 (englisch).
  23. The Frankfurt School Blockchain Center: Bloxberg - Blockchain for Science and Research / Interview with Philipp Sandner, FSBC. 10. Juni 2020, abgerufen am 8. September 2020.
  24. Blockchain-Strategie der Bundesregierung. Wir stellen die Weichen für die Token-Ökonomie. (PDF) In: BMWi.de. Abgerufen am 8. September 2020.
  25. Trade mark information: bloxberg. Abgerufen am 8. September 2020.
  26. Corona-Technologien schnell und unkompliziert teilen. In: fraunhofer.de. Abgerufen am 8. September 2020.
  27. FIT Presseinformation, 4.8.2020 - Fraunhofer FIT. Abgerufen am 8. September 2020.