Alvin Dukes

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Basketballspieler
Basketballspieler
Alvin Dukes
Spielerinformationen
Voller Name Alvin Dwane Dukes
Spitzname Bo
Geburtstag 4. August 1961 (63 Jahre)
Geburtsort Inkster, Michigan, Vereinigte Staaten
Größe 168 cm
Position Point Guard
College XULA
Vereine als Aktiver
1979–1983 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten XULA Gold Rush (NAIA)
1983–1985 SchwedenSchweden Hageby Basket
1985–1987 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Detroit/Savannah Spirits (CBA)
1987–1988 SchwedenSchweden Södertälje Kings
1988–1991 Deutschland Steiner Bayreuth
1991–1993 OsterreichÖsterreich Basket Vienna Flyers
1995–1996 Deutschland SSV ratiopharm Ulm
1996–1997 Deutschland SV Oberelchingen

Alvin „Bo“ Dukes (* 4. August 1961 in Inkster, Michigan) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler. Der 1,68 m große Dukes konnte seine für den Basketballsport nur geringe Größe insbesondere durch seine schnelle und trickreiche Spielweise ausgleichen.[1] In seinem Heimatland genoss Dukes einen Ruf als „Streetball-Legende“ auf den Plätzen von Detroit,[2] während er in Europa als Profi unter anderem die Meisterschaften von Schweden, Österreich und mit Steiner Bayreuth 1989 auch das nationale Double in Deutschland gewann. Nach seinem Karriereende als Sportler wurde er Spielerberater und -vermittler.

Dukes musste bereits als Schüler gegen Zweifel ankämpfen, er sei für die Sportart Basketball zu klein. Dieselben Bedenken sorgten dafür, dass ihm der Weg an eine große Hochschule verwehrt blieb.[3] Er ging 1979 zum Studium von Michigan an die Xavier University nach New Orleans in Louisiana, deren Hochschulteams „Gold Rush“ in der NAIA organisiert sind. Nach dem Studienende 1983 wurde Dukes Profi in Schweden, wo er für den Hageby BK in Norrköping spielte. Nach zwei Jahren kehrte er zurück und spielte in der Continental Basketball Association für die Detroit Spirits. Er kam im Dress der Mannschaft aus Michigan in der Saison 1985/86 auf Mittelwerte von 9,9 Punkten und 5,0 Korbvorlagen pro Spiel.[4] In der Sommerpause 1986 schaffte es Dukes in der Saisonvorbereitung in den erweiterten Kader des NBA-Klubs New York Knicks, wurde aber vor Saisonbeginn wieder entlassen.[5] Anschließend spielte er wieder bei den Spirits, die mittlerweile nach Savannah (Georgia) umgezogen waren. Dort steigerte er seine statistischen Werte im Vergleich zur Vorsaison deutlich, erzielte 15,9 Punkte pro Partie und bereitete 9,7 Korberfolge seiner Mitspieler vor. 3,3 Ballgewinne je Begegnung gelangen ihm ebenfalls.[4]

1987 setzte er dann seine Karriere endgültig in Europa fort. Obwohl es Dukes nie zu einem NBA-Spiel brachte, hat er sich auch bei renommierten Sportkommentatoren wie Scoop Jackson von ESPN mit seiner trickreichen Spielweise bleibende Erinnerung verschafft.[6]

Zwischen 1983 und 1985 hatte Dukes bereits zwei Spielzeiten für Hageby Basket im schwedischen Norrköping absolviert. Nachdem die Möglichkeit gescheitert war, in der am höchsten dotierten Profiliga NBA einen Vertrag zu bekommen, kehrte Dukes zur Spielzeit 1987/88 nach Schweden zurück und spielte für die Kings aus Södertälje, mit denen er die Meisterschaften 1988 gewann. Der US-amerikanische Trainer von Steiner Bayreuth, Lester Habegger, holte Dukes daraufhin in die deutsche Basketball-Bundesliga, wo Dukes sich mit seiner Spielweise auf Anhieb in die Herzen der Zuschauer spielte. Später bezeichnete Dukes seine Zeit in Bayreuth als die schönste seiner Laufbahn.[3] Zudem kamen in der ersten Spielzeit 1988/89 auch geschichtsträchtige Erfolge für den Klub hinzu, als man nach zwei Auftaktniederlagen in der Finalserie gegen TSV Bayer Leverkusen durch drei aufeinanderfolgende Siege doch noch die erste Deutsche Meisterschaft für den Verein gewann.[7] Da man den Pokalsieger-Titel erfolgreich verteidigte, hatte man zudem das Double gewonnen. Allerdings war im DBB-Pokal damals nur der Einsatz eines Ausländers zugelassen. Bayreuths Trainer Habegger gab Calvin Oldham im Endspiel gegen Leverkusen den Vorzug vor Dukes.[8] In der folgenden Spielzeit drehte Bayer Leverkusen den Spieß um und besiegte die Bayreuther im Pokalhalbfinale und in der Meisterschaft in der Endspielserie. Der Bayreuther Verein baute die Mannschaft zur folgenden Saison 1990/91 um, auch Dukes verließ zunächst den Verein.[9] Nach einem Fehlstart wurde Dukes jedoch während der Spielzeit zurückgeholt, in der Play-off-Halbfinalserie verlor man aber erneut gegen Meister Leverkusen.[10]

Zur Spielzeit 1991/92 ging Dukes nach Österreich in die dortige A-Liga. Mit den Basket Flyers aus Wien wurde Dukes 1992 österreichischer Meister und 1993 Vizemeister. 1995 kehrte er in die deutsche Bundesliga zurück und spielte beim SSV ratiopharm aus Ulm, bei dem auch sein ehemaliger Bayreuther Mitspieler Uwe Sauer im Kader stand. Mit den Ulmern gewann er 1996 erneut den Pokal, jedoch war im Play-off-Viertelfinale der BBL 1995/96 Endstation im Kampf um die Meisterschaft. Anschließend wechselte Dukes zum Ligakonkurrenten und Lokalrivalen der Ulmer nach Oberelchingen. Während die „Elche“ eine erfolgreiche Saison spielten, verließ Dukes zum Jahreswechsel 1996/1997 den Verein und beendete mit 35 Jahren seine Spielerkarriere. Im Buch „50 Jahre Basketball-Bundesliga“ wurde Dukes als „der erste große Star der Bundesliga, über die Grenzen der Sportart hinaus“ bezeichnet.[11] Insgesamt verbuchte er während seiner Zeit in Deutschland 2180 Bundesliga-Punkte.[12] 1998 wurde er in die Basketball-Ruhmeshalle des US-Bundesstaates Louisiana aufgenommen.[13]

Nach dem Ende seiner Karriere wurde Dukes als Spielerberater und -vermittler tätig.

Einzelnachweise

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  1. Alwin Dukes Internationales Sportarchiv 50/1990, im Munzinger-Archiv, abgerufen am 10. Juni 2012 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. SLAM magazine Special Streetball Collector’s Edition (englisch)
  3. a b Dino Reisner: Weil mit Bo Dukes der Kleinste der Grösste war. In: 111 Gründe, Medi Bayreuth zu lieben: Eine Liebeserklärung an die großartigste Basketball-Stadt der Welt. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2019, ISBN 978-3-86265-770-4, S. 94, 95.
  4. a b Alvin Dukes Statistics on StatsCrew.com. Abgerufen am 24. Mai 2020 (englisch).
  5. SPORTS PEOPLE; Cartwright Returning. New York Times, 21. Oktober 1986, abgerufen am 10. Juni 2012 (Meldung im News-Archiv).
  6. Scoop Jackson: The Barn has impacted many, both famous and anonymous. ESPN, 26. November 2008, abgerufen am 10. Juni 2012 (englisch, Page2 - Kommentar).
  7. Dr. Peter-Michael Habermann: Das Double ist perfekt (Memento vom 6. Januar 2011 im Internet Archive)
  8. Dino Reisner: Weil viele Köche nicht den Brei verderben. In: 111 Gründe, Medi Bayreuth zu lieben: Eine Liebeserklärung an die großartigste Basketball-Stadt der Welt. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2019, ISBN 978-3-86265-770-4, S. 91–93.
  9. Dr. Peter-Michael Habermann: US-Boys im Bayreuther Dress (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today)
  10. Dr. Peter-Michael Habermann: 30 Jahre Bayreuther Basketballgeschichte (Memento vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  11. Kleiner Mann ganz groß. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 101.
  12. Die 200 besten Korbjäger der Bundesliga seit 1975. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 212.
  13. Men's Basketball Honors. In: xulagold.com. Abgerufen am 24. Mai 2020 (englisch).