Bobby Reynolds (Eishockeyspieler)

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Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Bobby Reynolds

Geburtsdatum 14. Juli 1967
Geburtsort Fenton, Michigan, USA
Größe 177 cm
Gewicht 80 kg

Position Rechter Flügel
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 1985, 10. Runde, 190. Position
Toronto Maple Leafs

Karrierestationen

1983–1985 St. Clair Falcons
1985–1989 Michigan State University
1989–1991 Newmarket Saints
1991–1992 Baltimore Skipjacks
1992 Kalamazoo Wings
1992–1994 ECD Sauerland
1994–1995 HC Courmaosta
1995–1997 Ratinger Löwen
1997–1998 Revierlöwen Oberhausen
ZSC Lions
1998–1999 Detroit Vipers
1999 Flint Generals
1999–2001 Houston Aeros
2001–2007 Flint Generals

Robert DeHart „Bobby“ Reynolds (* 14. Juli 1967 in Fenton, Michigan) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler, der unter anderem sieben Spiele für die Toronto Maple Leafs in der National Hockey League (NHL) absolvierte, den Großteil seiner Karriere aber in nordamerikanischen Minor Leagues sowie den höchsten Ligen Deutschlands, Italiens und der Schweiz verbrachte.

Nachdem Bobby Reynolds mehrere Nachwuchsmannschaft in Michigan durchlaufen hatte, ging er im Jahr 1985 an die Michigan State University, mit deren Eishockeyteam, den Spartans, er in den folgenden vier Jahren große Erfolge feierte. Nicht nur gewann er mit der Mannschaft im Jahr 1986 die nationale Meisterschaft der National Collegiate Athletic Association (NCAA) sowie 1987 und 1989 den Titel der Central Collegiate Hockey Association (CCHA), auch persönlich machte er mit beeindruckenden Leistungen auf sich aufmerksam. So wurde er 1987 zum Most Valuable Player der CCHA gewählt, war ein Jahr später mit 42 Treffern in 46 Spielen der erfolgreichste Torschütze der NCAA und wiederum ein Jahr später Topscorer des US-weiten College-Spielbetriebs (77 Scorerpunkte in 47 Partien). Mit 107 Toren steht er auf dem fünften Platz der All-Time-Torschützenliste der Spartans.[1]

Schon zu Beginn seiner Collegezeit hatten sich die Toronto Maple Leafs beim NHL Entry Draft 1985 die Transferrechte an Reynolds für die National Hockey League (NHL) gesichert. Sie wählten ihn in der zehnten Runde an insgesamt 190. Position. Nach Ende seines Studiums setzen ihn die Maple Leafs in der Saison 1989/90 zunächst bei den Newmarket Saints, ihrem Farmteam in der American Hockey League (AHL), ein. In seiner ersten Spielzeit als Profi erzielte er 22 Tore und 28 Vorlagen in 66 AHL-Spielen. Gegen Ende der Hauptrunde erhielt er dann auch eine Chance in der NHL, in der er am 14. März 1990 in einem Spiel der Maple Leafs gegen die New York Rangers debütierte. Wiederum gegen die Rangers gelang ihm eine Woche später sein erstes und einziges NHL-Tor.[2]

Die Saison 1990/91 verbrachte Reynolds vollständig in der AHL. Den Großteil der Hauptrunde stand er wieder für die Saints auf dem Eis, ehe er im März 1991 im Tausch mit Robert Mendel an die Washington Capitals abgegeben wurde.[3] Doch auch dort kam er statt im NHL-Team nur in der AHL-Mannschaft der Baltimore Skipjacks zu Spielanteilen. Seine nächste Station waren ab dem März 1992 die Minnesota North Stars, die ihn bei den Kalamazoo Wings in der International Hockey League (IHL) einsetzten.

Mangels NHL-Perspektive entschied sich Reynolds im Sommer 1992 zu einem Wechsel ins Ausland. Er verstärkte den ECD Sauerland in der 2. Bundesliga, bei dem er sich schnell zum Publikumsliebling entwickelte. Gemeinsam mit seinem Sturmpartner Greg Johnston war er für fast die Hälfte aller Tore des ECD verantwortlich. In 42 Hauptrundenspielen traf er selbst 53 Mal, hinzu kamen 67 Vorlagen. Mit 120 Punkten war er ligaweit der Topscorer der Spielzeit 1992/93.[4] Mit 45 Toren und 47 Vorlagen konnte er diese Werte in der folgenden Saison 1993/94 annähernd bestätigen.

Wegen des Konkurs des ECD musste Reynolds Iserlohn anschließend trotzdem verlassen. Nach einer Saison beim HC Courmaosta in Italien erhielt er im Jahr 1995 bei den Ratinger Löwen einen Vertrag für die Deutsche Eishockey Liga (DEL). Auch in der höchsten deutschen Spielklasse gehörte er zu den erfolgreichsten Scorern. In der Saison 1995/96 erzielten nur Sergei Beresin und Robert Reichel mehr Tore. Er blieb zwei Jahre in Ratingen und verbrachte nach dem Umzug der Mannschaft auch noch eine Spielzeit bei den Revierlöwen Oberhausen, bevor er im Jahr 1998 nach Nordamerika zurückkehrte.

Reynolds spielte für die Flint Generals und Detroit Vipers, bevor er mehr als eineinhalb Jahre bei den Houston Aeros aus der IHL unter Vertrag stand. Ab 2001 lief er noch einmal fünf Jahre lang für die Flint Generals in seiner Heimatstadt auf. Dabei war er in drei Spielzeiten der Topscorer des Teams in der United Hockey League (UHL). Mit 545 Punkten gehört er auch bei den Generals zu den fünf erfolgreichsten Scorern aller Zeiten. Nachdem er dort bereits vier Jahre lang als mitspielender Co-Trainer tätig gewesen war, übernahm er die Mannschaft von 2007 bis 2009 als Headcoach. Für seine Verdienste wurde er im Jahr 2013 in die Greater Flint Area Sports Hall of Fame aufgenommen.[5]

Reynolds zog zurück nach Houston, wo er sich in den folgenden Jahren unter anderem bei den Aeros als Trainer von Nachwuchsmannschaften engagierte. Zudem gründete er dort im Jahr 2017 eine eigene Eishockey-Akademie.[6]

Als Collegespieler wurde Bobby Reynolds für die US-amerikanische Auswahl bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 1987 nominiert, bei der er mit drei Treffern der viertbeste Torschütze seines Teams war. Für die A-Nationalmannschaft nahm er an der Weltmeisterschaft 1990 sowie der Weltmeisterschaft 1996 teil, bei der er mit dem Gewinn der Bronzemedaille seinen größten Erfolg feierte.

Erfolge und Auszeichnungen

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  • 1984 Robertson-Cup-Gewinn mit den St. Clair Falcons
  • 1985 Robertson-Cup-Gewinn mit den St. Clair Falcons
  • 1986 NCAA-Division-I-Championship mit der Michigan State University
  • 1987 CCHA-Meisterschaft mit der Michigan State University
  • 1987 Most Valuable Player der CCHA
  • 1988 CCHA Second All-Star Team
  • 1988 Erfolgreichster Torschütze der NCAA
  • 1989 CCHA-Meisterschaft mit der Michigan State University
  • 1989 CCHA Second All-Star Team
  • 1989 Topscorer der NCAA
  • 1989 NCAA West First All-American Team
  • 1993 Topscorer der 2. Bundesliga
  • 2002 UHL Second All-Star Team
  • 2005 UHL First All-Star Team
  • 2013 Aufnahme in die Greater Flint Area Sports Hall of Fame

Karrierestatistik

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Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1983/84 St. Clair Falcons GLJHL 60 25 34 59
1984/85 St. Clair Falcons NAHL 43 20 30 50
1985/86 Michigan State University NCAA 45 9 10 19 26
1986/87 Michigan State University NCAA 40 20 13 33 40
1987/88 Michigan State University NCAA 46 42 25 67 52
1988/89 Michigan State University NCAA 47 36 41 77 78
1989/90 Toronto Maple Leafs NHL 7 1 1 2 0
1989/90 Newmarket Saints AHL 66 22 28 50 55
1990/91 Newmarket Saints AHL 65 24 22 46 59
1990/91 Baltimore Skipjacks AHL 14 4 9 13 8 6 2 2 4 10
1991/92 Baltimore Skipjacks AHL 53 12 18 30 39
1991/92 Kalamazoo Wings IHL 13 8 10 18 19 12 5 4 9 4
1992/93 ECD Sauerland 2. Bundesliga 42 53 67 120 95 3 1 2 3 2
1993/94 ECD Sauerland 2. Bundesliga 52 45 47 92 84 3 2 1 3 6
1994/95 HC Courmaosta Alpenliga 16 15 24 39 4
1994/95 HC Courmaosta Serie A1 16 9 14 23 6
1995/96 Ratinger Löwen DEL 50 44 36 80 44 3 1 1 2 0
1995/96 Lausanne HC NLA 0 0 0 0 0 51 4 2 6 8
1996/97 Ratinger Löwen DEL 48 21 16 37 28 81 2 3 5 83
1997/98 Revierlöwen Oberhausen DEL 27 9 13 22 12
1997/98 ZSC Lions NLA 11 4 5 9 2 6 0 3 3 0
1998/99 Detroit Vipers IHL 67 21 20 41 60 10 2 4 6 6
1998/99 Flint Generals UHL 4 4 2 6 0
1999/00 Flint Generals UHL 32 22 37 59 18
1999/00 Houston Aeros IHL 51 13 21 34 21 11 3 0 3 10
2000/01 Houston Aeros IHL 80 15 31 46 61 7 1 2 3 6
2001/02 Flint Generals UHL 74 45 59 104 40 5 3 3 6 2
2002/03 Flint Generals UHL 73 35 62 97 88
2003/04 Flint Generals UHL 76 35 81 116 54 3 2 3 5 2
2004/05 Flint Generals UHL 79 31 72 103 30
2005/06 Flint Generals UHL nicht gespielt
2006/07 Flint Generals UHL 66 23 37 60 27 6 0 4 4 6
NCAA gesamt 178 107 89 196 196
UHL gesamt 404 195 350 545 257 14 5 10 15 10
AHL gesamt 198 62 77 139 161 6 2 2 4 10
IHL gesamt 211 57 82 139 161 40 11 10 21 26
NHL gesamt 7 1 1 2 0
2. Bundesliga gesamt 94 98 114 212 179 6 3 3 6 8
DEL gesamt 125 74 65 139 84 11 3 4 7 83
Nationalliga A gesamt 11 4 5 9 2 11 4 5 9 8

Vertrat die USA bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1987 USA U20-WM 4. Platz 7 3 3 6 8
1990 USA WM 5. Platz 10 0 2 2 18
1996 USA WM 3. Platz, Bronze 8 0 0 0 2
Junioren gesamt 7 3 3 6 8
Herren gesamt 18 0 2 2 20

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

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  1. 2023-24 MSU Hockey Media Guide Sec. 5 - Record Book (PDF). Abgerufen am 5. August 2024 (englisch).
  2. Bobby Reynolds in der Datenbank der National Hockey League (nhl.com)
  3. Bobby Reynolds trades - NHL Trade Tracker. Abgerufen am 5. August 2024.
  4. Michael Topp, Georg Petruschkat: Eiszeit. 50 Jahre Eishockey im Sauerland. Iserlohn 2009, S. 143.
  5. Reynolds, Bobby – Greater Flint Area Sports Hall of Fame. Abgerufen am 5. August 2024 (amerikanisches Englisch).
  6. Training. Abgerufen am 5. August 2024 (englisch).