Bogdan Franczyk
Bogdan Franczyk (* 6. Dezember 1955 in Lwówek Śląski in Polen) ist ein polnisch-deutscher Informatiker und Hochschullehrer. Er ist Professor für Informationsmanagement am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Leipzig und Professor für Informationssysteme an der Wirtschaftsuniversität Breslau.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bogdan Franczyk ist mit Maria Franczyk verheiratet und hat zwei Kinder. Nach seinem Studium der Automatisierungs- und Elektrotechnik an der Universität Zielona Góra kam er mit einem dreijährigen Promotionsstipendium von der damaligen Volksrepublik Polen nach Thüringen in die damalige DDR. 1985 wurde Franczyk von der Technischen Universität (TU) Ilmenau im Themengebiet biomedizinischer Kybernetik mit der Gesamtnote summa cum laude zum Doktor der Ingenieurwissenschaften promoviert. Gegenstand seiner Dissertation sind „Untersuchungen zur topologischen Modellierung des Zustandes des Herz-Kreislauf-Systems und ihrer Nutzung in der klinischen Intensivüberwachung“. Im Jahr 1998 folgte seine Habilitation von der TU Ilmenau mit dem Thema „Ein Beitrag zur Entwicklung großer Softwaresysteme in objektorientierten Softwareproduktionssystemen“. Aus Thüringen fuhr er nach Nordrhein-Westfalen, an die Universität Duisburg-Essen, wo er von 1997 bis 2002 am Institut für Informatik angestellt war. Heute arbeitet Bogdan Franczyk u. a. an der Universität Leipzig als stellvertretender Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik.
Wissenschafts- und Wirtschaftsförderung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Franczyk ist Organisator zahlreicher wissenschaftlicher Veranstaltungen, darunter Workshops, Konferenzen[1] und Programmausschüsse.[2]
Er hat die “Net.Object Days” (NODe), eine der größten Konferenzen für objektorientierte Softwareentwicklung, initiiert und geleitet. Zudem ist er Gründer und Vorsitzender des Vereins „Smalltalk and Java in Industry and Education“ (STJA)[3], durch den er die Zusammenarbeit von wissenschaftlichen Einrichtungen und der Industrie aktiv unterstützt. Durch seine Initiative ist auch das Logistics Living Lab entstanden, das Logistik-Labor der Universität Leipzig.[4] Bogdan Franczyk initiiert maßgeblich den Austausch zwischen Forschern aus Polen und Deutschland, u. a. in seiner Funktion als Mitglied der Gesellschaft für Informatik. Er hat eine Ehrenprofessur für Informatik an der Universität Zielona Góra inne und war Gastprofessor am Institut für Informations- und Kommunikationstechniken an der australischen Swinburne University of Technology.
Franczyk ist Mitglied des Vorstands im Netzwerk Logistik Leipzig/Halle[5] und seit 2017 Vorsitzender des Vorstands des Instituts für Angewandte Informatik (InfAI). Das InfAI stellt das größte sächsische Forschungs- und Transferinstitut im Softwarebereich dar,[6] mit den Forschungsschwerpunkten Big Data / Smart Data, Logistik, Data Analytics, Biomedizinische und technische Prozessmodellierung, Energiewirtschaft und Dienstleistungsforschung.[7] Bekannt geworden ist Franczyk durch seine Forschungsbeiträge in den Bereichen Software Engineering in großen e-Business Software Systemen, agentenbasierten e-Negotiation Systemen und dem Einsatz von Big Data u. a. im Rahmen des BMBF-Kompetenzzentrums „SCAlable Data Services“ (SCADS).[8] Aus diesen Arbeiten sind Fachbücher und mehr als 140 Publikationen[9] entstanden, sowie die Betreuung zahlreicher Dissertationen.
Die berufliche Karriere von Bogdan Franczyk resultiert neben seinen wissenschaftlichen Aktivitäten ebenso aus der Anwendung seiner Erkenntnisse in der Wirtschaft. Er ist Fachberater und Forschungsleiter bei mehreren führenden deutschen und amerikanischen Informatikfirmen.[10] Im Rahmen nationaler sowie internationaler Forschungs- und Industrieprojekte sind unter aktiver Mitgestaltung Franczyks neue Software-Standards entstanden, wie das Adaptive Services Grid.
Mit Wirkung Oktober 2024 wird Franczyk für sein herausragendes Engagement an der Universität Leipzig zum Seniorprofessor ernannt. Hierdurch kann er nach dem Einritt in den offiziellen Ruhestand weiterhin aktiv in Forschung und Lehre tätig sein und seinen reichen Erfahrungsschatz in die Alma Mater Lipsiensis einbringen.[11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Konferenzchair der 11. Internationalen Tagung Wirtschaftsinformatik 2013. Abgerufen am 22. Oktober 2021.
- ↑ Leitung Programmausschuss GCSE. Abgerufen am 15. November 2021.
- ↑ Leitung Smalltalk and Java in Industry and Education. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2007; abgerufen am 15. November 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Homepage Logistics Living Lab. Abgerufen am 16. November 2021.
- ↑ Netzwerk Logistik Leipzig/Halle. Abgerufen am 16. November 2021.
- ↑ Institut für Angewandte Informatik. Abgerufen am 10. November 2021.
- ↑ Größtes sächsisches An-Institut im Softwarebereich unter neuer Führung. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
- ↑ Big Data Kompetenzzentrum SCADS. Abgerufen am 4. November 2021.
- ↑ Publikationen Bogdan Franczyk. Abgerufen am 17. November 2021.
- ↑ Einführung polnischer Wissenschaftler. Abgerufen am 8. November 2021.
- ↑ Seniorprofessur. Abgerufen am 3. Dezember 2024.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Franczyk, Bogdan |
KURZBESCHREIBUNG | polnisch-deutscher Informatiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 6. Dezember 1955 |
GEBURTSORT | Lwówek Śląski, Polen |