Bonaventura Rösler

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Bonaventura Rösler, Selbstporträt[1]

Bonaventura Rösler (* 1500 in Breslau;[2]15. August 1575 ebenda) war Lehrer an der Breslauer Elisabethschule, Ratssekretär[3][4] und bedeutender Kalligraph. Er war ein Sohn von Georg Rösler.

Bonaventura wird gemeinhin als Görlitzer Bürger bezeichnet, wo sein Vater Bürgermeister war.[5] Geboren sei er aber in Breslau.

Im Winter 1523/24 wurde er von Melanchthon in Wittenberg zum Studium immatrikuliert. Erst am 6. Juni 1537 wurde er unter Ambrosius Berndt zum Magister promoviert.[6]

In Breslau war er offenbar schon 1534 Lehrer am Elisabeth-Gymnasium.[7] Er gab Schreibunterricht. Andreas Winkler war einer seiner Kollegen.[8]

Das Bonaventura und seinen Brüdern verliehene Wappen. Schwarz-Weiß-Vorlage bei Leonhard Dorst nach der Beschreibung im selben Buch eingefärbt.

Am 28. April 1546 wurde er mit seinen Brüdern Franz und Jakob, der wenig später in Görlitz Bürgermeister wurde, geadelt.[9]

Bonaventura wurde von Vincentius und Johann Crato in einer ihrer jeweiligen Vorreden bzw. Gedichte lobend hervorgehoben. Mehrfach wurde er als berühmt bzw. bezeichnet.[10][11]

Monogramm Bonaventuras

Von ihm stammen beispielsweise Denkmäler in der Elisabethkirche, Magdalenenkirche, Barbarakirche und dem Breslauer Ratshaus, sowie auch einige Grabinschriften.[12][13] Für das Elisabeth-Gymnasium, wo er selbst lehrte, beschriftete er 1563 eine Marmortafel mit den Schulgesetzen. Sie war auch in der neuen Schule in der Aula ausgestellt.[14]

Gegen Ende seines Lehrerdaseins erklärte Bonaventura Ciceros Briefe. 1571 wurde er aus Altersgründen als Lehrer entlassen, im Rat aber als „ingrossator“ (Pfandschreiber, Stadtschreiber) wieder angestellt.[15]

Adam (* 1560 in Breslau; † 3. Januar 1617 in Prag) und Bonaventura waren Söhne Bonaventuras. Adam wurde schlesischer Kammersekretär[16] und Bonaventura (der Jüngere) im Jahr 1589 kaiserlicher Notar.[17][18]

Am 15. August 1575 starb er in Breslau.[19][20]

Einzelnachweise

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  1. Julius Schwenda: Recensionen und Mittheilungen über Bildende Kunst. Löwenthal, 1863 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  2. Johann Heinrich Friedrich Ulrich: Ueber den Religionszustand in den preussischen Staaten seit der Regierung Friedrichs des Grossen: in einer Reihe von Briefen. Weygand, 1780 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  3. Schlesische Provinzialblätter. Gottlieb Löwe, 1862 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  4. Gustav ROLAND: Vollständige Topographie von Breslau, etc. [With plates.] 1840 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  5. Neues lausitzisches Magazin: unter Mitwirkung der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften. Die Gesellschaft, 1847 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  6. Gesellschaft für Deutsche Erziehungs-und Schulgeschichte: Mitteilungen der Gesellschaft für Deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte. A. Kofmann & Komp., 1895 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  7. Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau. Holzner-Verlag, 1960, S. 23 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  8. Gustav ROLAND: Vollständige Topographie von Breslau, etc. [With plates.] 1840 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  9. Johann Siebmacher: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen vollständig geordneten und reich vermehrten Auflage mit heraldischen und historisch-geneaolgischen Erläuterungen. Bauer und Raspe, 1856 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  10. Codex diplomaticus Silesiae. J. Max & Komp., 1911, S. 224 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  11. Gesellschaft für Deutsche Erziehungs-und Schulgeschichte: Mitteilungen der Gesellschaft für deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte. A. Kofmann & komp., 1908, S. 320 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  12. Schlesische Provinzialblätter. Gottlieb Löwe, 1862 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  13. Hans Lutsch: Die Kunstdenkmäler der Stadt Breslau. Korn, 1886 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  14. Codex diplomaticus Silesiae. J. Max & Komp., 1911, S. 189 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  15. Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau. Holzner-Verlag, 1960, S. 23 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  16. Michael Hochedlinger, Petr Mata, Thomas Winkelbauer: Verwaltungsgeschichte der Habsburgermonarchie in der Frühen Neuzeit: Band 1: Hof und Dynastie, Kaiser und Reich, Zentralverwaltungen, Kriegswesen und landesfürstliches Finanzwesen. Vandenhoeck & Ruprecht, 2019, ISBN 978-3-205-23246-9, S. 469 (google.de [abgerufen am 26. Dezember 2021]).
  17. Gottfried Kliesch: Der Einfluss der Universität Frankfurt (Oder) auf die schlesische Bildungsgeschichte: dargestellt an den Breslauer Immatrikulierten von 1506–1648. Holzner, 1961, S. 171 (google.de [abgerufen am 26. Dezember 2021]).
  18. Christiane Schwarz: Studien zur Stammbuchpraxis der Frühen Neuzeit: Gestaltung und Nutzung des Album amicorum am Beispiel eines Hofbeamten und Dichters, eines Politikers und eines Goldschmieds (etwa 1550 bis 1650). Lang, 2002, ISBN 978-3-631-39720-6, S. 138 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  19. Codex diplomaticus Silesiae. J. Max & Komp., 1911, S. 297 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  20. Schlesische Provinzialblätter. Gottlieb Löwe, 1862 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2021]).