Bonne Nuit Papa

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Film
Titel Bonne Nuit Papa
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch, Khmer
Erscheinungsjahr 2014
Länge 100 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Marina Kem
Drehbuch Marina Kem (Konzept)
Produktion Stefan Heinen,
Oliver Neis,
Marina Kem
Musik Eckart Gadow
Kamera Notker Mahr
Schnitt Steven Wilhelm

Bonne Nuit Papa ist ein deutscher Dokumentarfilm von Marina Kem. Der Film ist eine Co-Produktion mit NDR/Arte und wurde von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein,[2] dem Kuratorium junger deutscher Film und der MFG Filmförderung gefördert. Die Premiere war bei den Nordischen Filmtagen Lübeck am 30. Oktober 2014.[3] Der Kinostart war am 29. Januar 2015.[4]

Dr. Ottara Kem hatte nie über seine kambodschanische Herkunft gesprochen. Auf Fragen reagierte er mit Schweigen. Seine Töchter hatten nur eine vage und spekulierte Vorstellung von seiner Vergangenheit. Doch was war das für ein Schweigen? Ein hilfloses? Ein ignorierendes? Ein schützendes oder ein fassungsloses Schweigen? Ohne Worte gewinnt jeder Blick, jedes Stirnrunzeln, Abwinken oder Lächeln an Bedeutung. Wie kann Nichtgesagtes einen Menschen trotzdem prägen? Wie kann sich eine nicht gelebte Kultur trotzdem weitergeben?

Er war 1965 zum Studieren in die DDR gekommen und dort geblieben. Erst auf dem Sterbebett sprach er von seiner Heimat und Familie. Er wünscht sich, in seiner Heimat begraben zu werden.

Die Tochter und Autorin zeichnet das Leben ihres Vaters nach. Sie lässt Zeitzeugen, Briefe und Fotos an seiner statt sprechen. Dabei gelangt sie immer tiefer in die Geschichte der Ideologiekriege der letzten 50 Jahre und erfährt, wie diese sich auf das Einzelschicksal ausgewirkt haben. Sie lernt aber auch ihre zweite, bisher unbekannte Herkunft und Kultur kennen. Auf der Suche nach dem Leben ihres Vaters findet sie eine neue Familie.

Der Film erhielt von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) das Prädikat „besonders wertvoll“. In der Jurybegründung heißt es, der Regisseurin sei „ein berührendes Portrait ihres Vaters und der Zeit gelungen, das bei allen zwangsläufigen Auslassungen so umfassend wie möglich ist“. Sie erreiche damit „über das Persönliche hinaus eine allgemein gültige, menschliche Dimension, die dem Film seine Qualität gibt“.[5] Der film-dienst meinte, „der durchgängige innere Monolog“ unterstreiche „den sehr persönlichen Ansatz der Filmemacherin“.[4] Manfred Riepe von epd Film urteilte, dass Marina Kem „mit ihrer sensiblen Ergründung einer gebrochenen Biografie […] einen faszinierenden Bogen zwischen West und Ost sowie zwischen zwei Diktaturen“ spanne. Der Film sei „ein kleines filmisches Juwel“.[6]

Bonne Nuit Papa gewann den Publikumspreis 2015 beim Festival „Der Neue Heimatfilm“ in Freistadt, Oberösterreich.[7]

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Bonne Nuit Papa. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Oktober 2014 (PDF; Prüf­nummer: 147 733 K).
  2. Pressemeldung der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein
  3. Release Info. Internet Movie Database, abgerufen am 20. Januar 2015.
  4. a b Bonne Nuit Papa. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 20. Januar 2015. (= Filmdienst 2/2015)
  5. Bonne Nuit Papa. Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), abgerufen am 20. Januar 2015 (Jurybegründung).
  6. Bonne Nuit Papa. epd Film, abgerufen am 17. April 2015.
  7. Pressemeldung des 28. Festivals DER NEUE HEIMATFILM. Heimatfilmfestival, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Mai 2016; abgerufen am 10. Mai 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.local-buehne.at