Boris Andrejewitsch Stepanow

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Boris Andrejewitsch Stepanow (russisch Борис Андреевич Степанов; * 22. August 1930 in Moskau; † 28. Dezember 2007) war ein sowjetischer Boxer. Er wurde 1953 und 1955 jeweils Vize-Europameister der Amateure im Bantamgewicht.

Boris Stepanow begann als Jugendlicher mit dem Boxen. Er gehörte dem Arbeiter-Sportclub Trud Moskau an. Er war relativ leicht und kämpfte zu Beginn seiner Laufbahn im Fliegengewicht und ab Mitte 1951 im Bantamgewicht. Er verfügte über eine sehr hohe Schlagkraft, mit der er viele Kämpfe vorzeitig gewann.

Erstmals machte er bei der sowjetischen Meisterschaft 1950 nachhaltig auf sich aufmerksam, als er im Fliegengewicht hinter Anatoli Bulakow und Lew Segalowitsch den 3. Platz belegte. 1951 kam er bei der sowjetischen Meisterschaft im Fliegengewicht bereits in das Finale, in dem er allerdings gegen Anatoli Bulakow unterlag. Im August 1951 erfolgte sein erster Einsatz bei einer großen internationalen Veranstaltung, den 3. Welt-Festspielen der Jugend und Studenten in Berlin (Ost). Bereits im Bantamgewicht startend, gewann er dort mit einem Sieg im Finale über Istvan Horvath aus Ungarn.

1952 erscheint Boris Stepanow in keinen Ergebnislisten. 1953 wurde er aber mit einem Sieg im Finale über W. Dadajew erstmals sowjetischer Meister. Im Mai 1953 vertrat er die sowjetischen Farben bei der Europameisterschaft in Warschau. Er siegte dort im Bantamgewicht über Tomislav Srdanovic, Jugoslawien und Wasil Borissow, Bulgarien nach Punkten und landete im Halbfinale einen K.-o.-Sieg in der 2. Runde über John McNally aus Irland. Im Finale unterlag er Zenon Stefaniuk aus Polen nach Punkten und wurde damit Vize-Europameister. Im August 1953 gewann er bei den 4. Welt-Festspielen der Jugend und Studenten in Bukarest erneut den Wettkampf im Bantamgewicht. Im Finale besiegte er dabei Otto Bostieg aus Rumänien.

Nach seinem sowjetischen Meistertitel 1953 gewann Boris Stepanow diesen Titel in den Jahren 1954 bis 1957 im Bantamgewicht viermal in Folge. 1957 besiegte er dabei im Finale Oleg Grigorjew nach Punkten, gegen den er im Finale 1958 verlor. 1960 gewann er dann mit einem Punktsieg über Oleg Grigorjew zum sechstenmal und letztmals den sowjetischen Meistertitel. Trotz seiner Titelgewinne in den Jahren 1957 und 1960 wurde ihm in diesen Jahren bei internationalen Meisterschaften Oleg Grigorjew vorgezogen, der 1960 auch Olympiasieger wurde.

Boris Stepanow war 1955 bei der Europameisterschaft in Berlin am Start und siegte dort über Alphonse Halimi, Frankreich, Simon Alexandrow, Bulgarien und Wolfgang Schwarz, Bundesrepublik Deutschland jeweils nach Punkten. Im Finale verlor er aber wieder gegen Zenon Stefaniuk und wurde erneut Vize-Europameister.

Im Dezember 1956 startete er bei den Olympischen Spielen in Melbourne im Bantamgewicht. Er verlor dort aber bereits in seinem ersten Kammpf (Achtelfinale) gegen Freddie Gilroy aus Irland durch K. o. in der 3. Runde. Duplizität der Ereignisse, auch sein Bezwinger von den Europameisterschaften 1953 und 1955 Zenon Stefaniuk schied in Melbourne bereits im Achtelfinale aus. Olympiasieger wurde der Berliner Wolfgang Behrendt aus der gesamtdeutschen Mannschaft.

Internationale Erfolge

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Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
1951 1. 3. Welt-Festspiele der Jugend und Studenten in Berlin (Ost) Bantam nach Techn. K.-o.-Sieg in der 3. Runde über H. Girod, DDR und Punktsieg über Istvan Horvath, Ungarn
1953 2. EM in Warschau Bantam nach Punktsiegen über Tomislav Srdanovic, Jugoslawien und Wasil Borissow, Bulgarien, K.-o.-Sieg in der 2. Runde über John McNally, Irland und Punktniederlage gegen Zenon Stefaniuk, Polen
1953 1. 4. Welt-Festspiele der Jugend und Studenten in Bukarest Bantam nach K.-o.-Sieg in der 3. Runde über Kornel Molnar, Ungarn, K.-o.-Sieg in der 1. Runde über F. Vonlanthen, Schweiz und Punktsieg über Otto Bostiog, Rumänien
1955 2. EM in Berlin Bantam nach Punktsiegen über Alphonse Halimi, Frankreich, Somon Alesandrow, Bulgarien und Wolfgang Schwarz, Bundesrepublik Deutschland und Punktniederlage gegen Zenon Stefaniuk
1956 9. OS in Melbourne Bantam nach K.-o.-Niederlage in der 3. R gegen Freddie Gilroy, Irland (Achtelfinale)

Sowjetische Meisterschaften

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Jahr Platz Gewichtsklasse Ergebnisse
1950 3. Fliegen hinter Anatoli Bulakow und Lew Segalowitsch
1951 2. Fliegen hinter Anatoli Bulakow, vor Raschid Usmanow
1953 1. Bantam nach Sieg im Finale über W. Dadajew
1954 1. Bantam nach Sieg im Finale über Igor Iwanow
1955 1. Bantam nach Sieg im Finale über W. Worobjew
1956 1. Bantam nach Sieg im Finale über G. Sarkisjan
1957 1. Bantam nach Sieg im Finale über Oleg Grigorjew
1958 2. Bantam nach Niederlage im Finale gegen Oleg Grigorjew
1960 1. Bantam nach Sieg im Finale über Oleg Grigorjew
Jahr Ort Begegnung Gewichtsklasse Ergebnisse
1954 Moskau Sowjetunion gegen Rumänien Bantam K.-o.-Sieg in der 2. Runde über Nicolae Mandreanu
1954 Sofia Sowjetunion gegen Ungarn Bantam Abbruch-Sieg in der 2. Runde über Laszlo Wagner
1854 Sofia Sowjetunion gegen Polen Bantam Punktsieg über Roman Murawski
1954 Sofia Sowjetunion gegen Tschechoslowakei Bantam kampfl. Sieg über Frantisek Majdloch
1954 Sofia Sowjetunion gegen DDR Bantam Techn. K.-o.-Sieg in der 3. Runde über Herbert Brien
1954 Sofia Bulgarien gegen Sowjetunion Bantam kampfl. Sieg über Slawi Slawow
1955 Moskau Sowjetunion gegen Finnland Bantam Techn. K.-o.-Sieg über Eino Sivonen
1956 Moskau Sowjetunion gegen Bundesrepublik Deutschland Bantam K.-o.-Sieg in der 2. Runde über Ernst Kappelmann
1956 Paris Frankreich gegen Sowjetunion Bantam Punktsieg über Bertrand Dortignac
1956 Moskau Sowjetunion gegen England Bantam K.-o.-Sieg in der 1. Runde über Don Weller
1958 Moskau Sowjetunion gegen Ungarn Bantam Punktsieg über G. Jacsko
1959 Glasgow Schottland gegen Sowjetunion Bantam Punktsieg über F. Owen
1960 Moskau Städtekampf Moskau gegen London Bantam Punktsieg über Peter Bennyworth
Erläuterungen
  • K. o. = "Knockout"
  • OS = Olympische Spiele, EM = Europameisterschaft
  • Fliegengewicht, damals Gewichtsklasse bis 51 kg, Bantamgewicht bis 54 kg Körpergewicht
  • Fachzeitschrift Box Sport
  • BOX-ALMANACH 1920 - 1980, Herausgeber Deutscher Amateur-Box-Verband e.V., 1980