Boris Eldagsen
Boris Eldagsen (* 8. Mai 1970 in Pirmasens) ist ein deutscher Fotograf.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eldagsen wuchs in der pfälzischen Stadt Pirmasens auf und besuchte dort das Hugo-Ball-Gymnasium. Mit 17 Jahren fing er an zu fotografieren.[1]
Er begann 1991 ein Studium der Philosophie und Germanistik an der Universität zu Köln. Im folgenden Jahr wechselte er an die Kunsthochschule Mainz an der Johannes-Gutenberg-Universität, um dort unter anderem bei Klaus Vogelgesang Bildende Kunst und Philosophie auf Lehramt zu studieren. Zwei Auslandsaufenthalte absolvierte er im Fach Visual Art bei Laxma Goud in Hyderabad und im Fach Conceptual Art and Intermediate Studies bei Miloš Šejn und Milan Knížák an der Akademie der Bildenden Künste Prag. Seit 1997 lebt er in Berlin.[2]
Nach dem zweiten Staatsexamen wandte sich Eldagsen im Jahr 2000 dem Bereich Internet und Social Media zu und entwickelte Kampagnen für Unternehmen oder nahm Aufträge von Werbeagenturen an, um damit seine fotografische Tätigkeit zu finanzieren. Seit 2004 unterrichtet er in Workshops und an deutschen und australischen Hochschulen zu Inszenierter Fotografie und zu Kreativität.[1]
In seinen Werken inszenierte Eldagsen unter anderem die Schauspielerin Sandra Hüller in zwei Videoinstallationen. Zum 250-jährigen Stadtjubiläum seiner Heimatstadt plante Eldagsen eine Darstellung des Stadtgründers Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt im Stile einer Hommage an den Film Fitzcarraldo mit Sandra Hüller als Klaus Kinski, der statt Fitzcarraldo Landgraf Ludwig spielt. Die Stadt Pirmasens lehnte seine Idee aber ab.[3]
Im Jahr 2013 absolvierte er eine Masterclass bei Roger Ballen und wurde in Arles mit dem Prix Voies Off beim gleichnamigen Festival ausgezeichnet.[4]
International für großes Aufsehen sorgte seine Ablehnung des Sony World Photography Awards im Jahr 2023, weil er das eingereichte Bild mit dem Titel Pseudomnesia: The Electrician mittels Künstlicher Intelligenz erzeugt hatte. Nach eigener Aussage reichte er das Bild ein, um eine Debatte über die Nutzung von KI in der Fotografie anzustoßen.[5][6][7][8][9]
Einzelausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2024: Boris Eldagsen – Zurück in die Zukunft. Retrospektive 1988–2023. Forum Alte Post, Pirmasens.[10]
- 2023: Trauma Porn, IPMA Festival, Kaunas, anschließend Guelman & Unbekannt Gallery, Berlin und Neue Galerie im Höhmannhaus, Augsburg.
- 2023: Pseudomnesia III, Marión Art Gallery, Panama-Stadt, anschließend SETAREH Galerie, Berlin und Festival Fotografije Vizualizator, Belgrad.
- 2019: Another Multiverse, Luisa Catucci Gallery, Berlin.
- 2017: The Marriage of Heaven & Hell, Vegesacker Geschichtenhaus, Bremen.
- 2016: I am drunk and you are insane, who is going to lead us home?, Fenster61, Berlin.
- 2014/2015: How to Disappear Completely / The POEMS, Galerie Voies Off, Arles, anschließend Kommunale Galerie, Berlin und Galerie Petit Espace, Paris.
- 2009: The Promise, Centre for Contemporary Photography, Melbourne.
- 2009: Great Fun Or Your Money Back, Städtische Museen Pirmasens.
- 2008: SPAM the musical, Edinburgh Art Festival & New Media Scotland, Edinburgh.
- 2008: Secret, Gallery Herrmann & Wagner, Berlin.
- 2008: Monitoring, Fridericianum, Kassel
- 2008: Fusion 5 Festival, 3.14 Hotel, Cannes.
- 2007: No Cure, Australian Centre for Photography, Sydney.
- 2007: I took a deep breath, Biennale of Electronic Arts Perth und Perth Institute of Contemporary Arts.
- 2006: If you leave me can I come too, Australian Centre of Photography, Sydney.
- 2005: Go For Gold, Margaret Lawrence Galleries at the VCA, Melbourne.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Persönliche Website (englisch)
- Boris Eldagsen bei photography-now.com
- Fotograf Boris Eldagsen und die Künstliche Intelligenz. In: ARD Mediathek. 30. April 2023, abgerufen am 6. Februar 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Der Pirmasenser Boris Eldagsen zwischen Fotografie und Promptografie. In: Die Rheinpfalz. 6. Februar 2024, abgerufen am 6. Februar 2024.
- ↑ Curriculum Vitae. In: eldagsen.com. Abgerufen am 6. Februar 2024.
- ↑ Andreas Langen: KI und Sandra Hüller in Pirmasens – Großartige Retrospektive von Boris Eldagsen. In: SWR2. Abgerufen am 9. Februar 2024.
- ↑ Boris Eldagsen - Biografie. In: Photo Edition Berlin. Abgerufen am 6. Februar 2024.
- ↑ Jamie Grierson: Photographer admits prize-winning image was AI-generated. In: The Guardian. 17. April 2023, abgerufen am 6. Februar 2024.
- ↑ Astrid Dornbrach: Preis abgelehnt, weltberühmt: Der Pirmasenser Fotograf Boris Eldagsen. In: Die Rheinpfalz. 25. April 2023, abgerufen am 6. Februar 2024.
- ↑ Paul Glynn: Sony World Photography Award 2023: Winner refuses award after revealing AI creation. In: bbc.com. 18. April 2023, abgerufen am 6. Februar 2024.
- ↑ Zoe Williams: ‘AI isn’t a threat’ – Boris Eldagsen, whose fake photo duped the Sony judges, hits back. In: The Guardian. 18. April 2023, abgerufen am 6. Februar 2024.
- ↑ Sabina Paries: Ist das eine Fotografie? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 3. Mai 2023, abgerufen am 6. Februar 2024.
- ↑ Boris Eldagsen – Zurück in die Zukunft. Retrospektive 1988-2023. Forum Alte Post. In: Museumsportal Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 6. Februar 2024.
Personendaten | |
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NAME | Eldagsen, Boris |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fotograf |
GEBURTSDATUM | 8. Mai 1970 |
GEBURTSORT | Pirmasens |