Borne (brandenburgisches Adelsgeschlecht)
Borne ist der Name eines alten märkischen Adelsgeschlechts. Zweige der Familie bestehen bis heute.
Das Geschlecht ist von der westfälischen Adelsfamilie derer von dem Borne zu unterscheiden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ob der um 1140 erstmals urkundlich erwähnte Haoldus de Burnen[1] zu diesem Geschlecht gehört, ist nicht gesichert. Am 3. November 1264 erscheint Theodoricus de Bornem urkundlich im Havelland.[2] Die Stammreihe beginnt mit Klaus von dem Borne († vor 1484).
Zeitweise gehörten der Familie Güter in der Neumark, auch das Feste Haus und Städtchen Grasse als Lehn vom Markgrafen. Des Weiteren war das Adelsgeschlecht mit dem Burglehn Dramburg betraut, hinzu einige kleine Begüterungen. 1633 wurde der neumärkische Kanzler[3] Hans Georg von dem Borne (* 1589; † 1656),[4][5] sowie Lehnsvettern von ihm, mit der kleinen Stadt Bernöwischen belehnt.[6]
Mit Berneuchen im Landkreis Landsberg (Warthe) konnte in Ostbrandenburg[7] seit 1648 bis hin zu den Enteignungen 1945 ein Gutsbesitz konstant in Familienhand betreut werden. Das Gut wurde 1892 Familienfideikommiss. 1914 gehörte es den Geschwistern von dem Borne, Bevollmächtigter[8] war Se. Exz. General der Infanterie z. D. Rudolf von Viehbahn (* 1838; † 1928). Letzter Eigentümer hier war über die große Wirtschaftskrise[9] hinaus Leberecht von Viehbahn-von dem Borne. Er führte juristisch seit 1921 diesen Doppelnamen, seit 1930 auch adelsrechtlich und war ein Sohn der Luise von dem Borne-Berneuchen und des o. g. Generals Rudolf von Viehbahn.[10] Berneuchen hatte als Gut einem Umfang von 955 ha.
Am 12. Februar 1913 erfolgte für „Ernst von dem Borne“ und seine Nachkommen die Aufnahme in den niederländischen Adel mit dem Prädikat „Jonkheer“.[11] Die Nachfahren leben bis heute im Norden der Niederlande und in Schottland.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen zeigt in Blau einen mit drei roten Rosen belegten silbernen Schrägrechtsbalken. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein offener schwarzer Flug.
Bekannte Familienmitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg von dem Borne (1867–1918), deutscher Geophysiker und Gutsbesitzer
- Gustaaf von dem Borne (1905–1943),[12] Professor für Innere Medizin an der Universität Groningen
- Hermann von dem Borne (1850–1923), preußischer Generalleutnant
- Kurt von dem Borne (1857–1933), preußischer General der Infanterie
- Kurt von dem Borne (1885–1946), deutscher Vizeadmiral
- Max von dem Borne (1826–1894), preußischer Kammerherr, Autor
- Siehe auch: Berneuchener Bewegung
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christoph Franke, Moritz Graf Strachwitz von Groß Zauche und Camminetz: Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser. A (Uradel), Band XXVIII, Band 138 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2005, ISSN 0435-2408.
- Nederland`s Adelsboek. W. P. van Stockum & Zoon, Den Haag 1989, ISSN 0921-9021, ff. Ausgabe 2023, S. 488 ff.
- Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band II, Band 58 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1974, ISSN 0435-2408.
- Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser. A (Uradel), Band XII, Band 138 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1973, ISSN 0435-2408.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1934. A (Uradel), 33 Jg., Justus Perthes, Gotha 1933, S. 67, Zugleich Adelsmatrikel der DAG.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1905. Sechster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1904, S. 130 ff.
- Georg Schmidt: Die Familie von dem Borne mit den namensverwandten Geschlechtern. Druck A. Leidholdt, i. C. P. Steffenhagen, Merseburg 1887, Band 1 , Merseburg 1889. Band 2
- Alexander von Dachenhausen: Genealogisches Taschenbuch der Ritter-und Adelsgeschlechter 1881. 6. Jg., Buschak & Irrgang, Brünn 1880, S. 45 f.
- Johann Friedrich Gauhe: Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon. 2. Auflage, Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1740, S. 207.
- Cordula Heyl: Briefe aus Berneuchen. Hrsg. Roswitha von dem Borne, Amazon Distributions, Leipzig 2018, ISBN 978-1-7310-3881-4.
- Helden-Gedenkmappe des deutschen Adels. Hrsg. Alexis von Schoenermarck, Alex-Victor v. Frankenberg u. Ludwigsdorff, Karl Raible, Band B, Nummer: Die sechs Helden v. dem Borne. Wilhelm Petri, Jung & Sohn, H. Wenneberg, Stuttgart 1921, S. 42 f.
- Hans Georg von dem Borne: Hansen Georgens von dem Borne, Churfürstlichen Brandenburgischen Rath und Cantzlern bey der Neu-Märckischen Regierung, auf Dolgen und Janikow, [et]c. Erb-Gesassen. Politische und Geistliche Berathschlagungen, Uber den gegenwärtigen betrübten und kümmerlichen Zustand Der Chur- und Marck-Brandenburg/ Vermittelst Ergründung der wahren Haupt-Ursachen des vergangenen und gegenwärtigen Jammers, Elends und Verwüstung wie auch Eröffnung dererjenigen Mittel, dadurch mehrern Verderben und gäntzlichen Untergang entgegen gegangen und vorgebauet, und der zerrüttelte Zustand hinwiederumb verbessert werden kan. Aus einem recht Patriotischen Wohlmeinen vorgestellet, 1. Auflage, Druck Michael Kochen, Franckfurt an der Oder 1640.; 2. Auflage, Joh. Andr. Rüdiger, Berlin 1719.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Borne, Hans Georg von dem; brandenburgischer Diplomat, * 8.3.1589, † 30.8.1656. (evangelisch), in: Deutsche Biographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Origines Guelficae. quibus tum veterum Aldorfii comitum, III, Hrsg. Christian Ludwig Scheidt, Henrich Ernst Christoph Schlüter, Hannover 1752, S. 485 f., S. 486.; vgl. de Burnen, Haoldus, in: 3) 1147 October 13., in: Georg Bode: Die Herrschaft Hohenbüchen, in: Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig, 7. Jh., Hrsg. Paul Zimmermann, Offizindruck Robert Angermann, i. K. Julius Zwissler, Wolfenbüttel 1908, S. 58.
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis, A (Des ersten Haupttheiles) XI. (elfter Band), G. Reimer, Berlin 1856, S. 5. Theodoricus de Bornem, in: V. Markgraf Otto schenkt dem Kloster zu Spandow mit Zustimmung seiner Söhne Johann, Otto und Albert fünf Hufen Landes im Dorfe Schöneberg, am 3. November 1264.
- ↑ Paul Schwartz: Die Neumark während des dreißigjährigen Krieges, Zweiter Teil: 1631–1653, In Kommission bei Fr. Schaeffer & Co. (W. Ogoleit & H. Scharf), Landsberg a. W. 1902, S. 185–204.
- ↑ Hans Georg von dem Borne: Hansen Georgens von dem Borne, Churfürstlichen Brandenburgischen Rath und Cantzlern bey der Neu-Märckischen Regierung, auf Dolgen und Janikow, [et]c. Erb-Gesassen. Politische und Geistliche Berathschlagungen, Druck Joh. Andreas Rüdiger, Berlin 1719.
- ↑ Hans Saring: Repertorium der diplomatischen Vertreter aller Länder seit dem Westfälischen Frieden, Band 1, Hrsg. L. Bittner, L. Groß, Gerhard Stalling, Oldenburg 1936, S. 60.
- ↑ Märkischen Forschungen, Hrsg. Verein für Geschichte der Mark Brandenburg, X. Band, Ernst & Korn (Gropius`sche Buch- und Kunsthandlung), Berlin 1867, S. 39.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel) 1903, 4. Jg. Justus Perthes, Gotha 1902, S. 167.
- ↑ Ernst Seyfert: Landwirtschaftliches Güter-Adressbuch der Provinz Brandenburg 1914, in: Niekammer`s Landwirtschaftliche Güter-Adressbücher, (Paul Niekammer), Band VII, 2. Auflage, Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S. 271.
- ↑ Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg. 1929. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts. Mit Unterstützung von Staats- und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. in: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Band VII, 4. Auflage, Regierungsbezirk Frankfurt a. O, Kreis Landsberg (Warthe), Selbstverlag Niekammer’s Adreßbücher GmbH, Leipzig 1929, S. 225.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1941, B (Briefadel), 33. Jg., Justus Perthes, Gotha 1940, S. 521 ff. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft.
- ↑ Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band II, Band 58 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1974. ISSN 0435-2408
- ↑ Nederland`s Adelsboek. 99e Jg., Historisch Bureau De Clerq Lisserbroek, Uitgervij Verloren Verlag, J. A. Hilversum 2023, S. 491. ISSN 0921-9021