Borommakot

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Boromkot
Sanphet Prasat Thronhalle des Königspalastes von Ayutthaya

Borommakot (thailändisch: สมเด็จพระเจ้าอยู่หัวบรมโกศ – auch Borommarachathirat III., สมเด็จพระบรมราชาธิราชที่3, * um 1680; † 1758) war von 1733 bis 1758 König von Siam.

König Khun Luang Sorasak (หลวงสรศักดิ์ม oder Phrachao Suea – „Tiger-König“, พระเจ้าเสือ) hatte zwei Söhne, Prinz Phet und Prinz Phon. Auf seinem Sterbebett bestimmte Sorasak Prinz Phet zu seinem Nachfolger. Er wurde als Phuminthararatcha (auch Sanpet IX. สมเด็จพระเจ้าสรรเพชญ์ที่9) gekrönt, war aber allgemein als König Thai Sa (auch Thai-Sra, พระเจ้าท้ายสระ, wörtl. „Ende des Sees“ wegen eines Teiches vor seinem Palast) bekannt. Er regierte von 1709 bis 1733. Sein Bruder Prinz Phon wurde sein Uparat („zweiter König“ oder „Vizekönig“). Nach dem Tod von König Thai-Sa im Januar 1733 kam es zu einer Revolte, da er nicht wie erwartet den Uparat zu seinem Nachfolger erklärte, sondern den mittleren seiner Söhne. Im Verlaufe der Kämpfe konnte sich Prinz Phon der drei Söhne seines Bruders entledigen, zwei wurden getötet und einer floh ins Mönchsdasein. Anschließend wurde er als Boromma Thammikarat (der gerechte König, kurz „Song Tham“) zum König gekrönt. Den düsteren Namen „Borommakot“, wörtl. „Der König in der goldenen Urne (in Erwartung seiner Einäscherung)“ erhielt er erst posthum, da er der letzte König war, dem diese eher unerfreuliche Ehre zuteilwurde.

König Borommakot regierte mit Weisheit und Würde. Er war bei seiner Krönung 53 Jahre alt und starb mit 78. Er erlaubte drei kambodschanischen Prinzen, die in Ayutthaya Zuflucht gefunden hatten, im Jahre 1737 in der Region von Nakhon Ratchasima Truppen zu sammeln, mit deren Hilfe schließlich der regierende König von Phnom Penh gestürzt und dem loyalen Thommo Reachea 1738 zum Thron verholfen werden konnte. Auch 1747 leisteten die Siamesen erfolgreiche Hilfe, als dessen von den Vietnamesen unterstützte Nachfolger erneut gestürzt wurde.

In der Regierungszeit von König Borommakot wurden erneut diplomatische Beziehungen mit Burma aufgenommen, nachdem diese etwa ein Jahrhundert lang brachgelegen hatten. 1744 wurde eine Mission des Königs von Ava am Hofe von Ayutthaya empfangen, im Jahr darauf wurde die Gegenmission nach Ava geschickt. Birmanische Flüchtlinge aus Pegu wurden gerne in Ayutthaya aufgenommen.

Errungenschaften

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Borommakots Regierungszeit wird auch als das „Goldene Zeitalter Ayutthayas“ bezeichnet, da mit ihm die traditionellen Tugenden eines guten Königs verbunden werden.

Der König war ein starker Befürworter und Unterstützer des Buddhismus. Der holländische Geschäftsmann Theodorus Jacobus van den Heuvel berichtet z. B. im März 1737 von einer alljährlichen Pilgerfahrt des Königs zum Wat Phra Phutthabat (nahe dem heutigen Saraburi).

Im Jahre 1751 traf eine Gesandtschaft von buddhistischen Mönchen aus dem Königreich von Kandy ein. Sie baten um einen Austausch der heiligen Schriften und um Unterstützung, den ceylonesischen Buddhismus wiederherzustellen. König Borommakot kam dieser Bitte gerne nach, er sandte zwei Missionen nach Kandy, 1753 und 1755. Die Mönche nahmen goldene Buddhastatuen mit sich, die Tripitaka (Pali-Kanon) und einen Brief vom König auf Gold geschrieben. Diese Missionen standen unter keinem guten Stern, das erste Schiff versank im Schlamm vor Nakhon Si Thammarat und die Mönche brauchten 18 Monate, um Ceylon zu erreichen, zwei Drittel von ihnen verstarben unterwegs. Bei der zweiten Mission konnten nach einem Schiffbruch vor der Küste von Sri Lanka die meisten Mönche gerettet werden. Sie blieben jahrelang, ordinierten hunderte von neuen Mönchen und versorgten sie mit einer kompletten Ausgabe der heiligen Schriften. Die alljährliche „Perahera“, bei der noch heute die heilige Zahnreliquie in einer großen Parade durch die Straßen von Kandy getragen wird, ist durch die Unterstützung der siamesischen Mönche aus einer hinduistischen Zeremonie entstanden. Da Sri Lanka schon immer als das spirituelle Zentrum des Theravada-Buddhismus angesehen wurde, war es ein kleiner Triumph für Siam, diese zwei Missionen zu schicken. Die von ihnen ordinierten ceylonesischen Mönche wurden „Siam-wong“ genannt. Im Wat Buddhaisawan in Ayutthaya gibt es eine Wandmalerei, in der siamesische Mönche auf einer Pilgerreise zum Adam’s Peak gezeigt werden.

Literaturförderung

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Während der Regierungszeit von König Borommakot versammelten sich viele Künstler, Dichter, Handwerker und Schriftsteller in Ayutthaya. Die siamesische Literatur und Kunst erreichten nach dem Tode von König Narai in dieser Zeit erneut einen Höhepunkt, da der selbst in der Literatur bewanderte König die Künste förderte und auch selber schrieb. Allerdings ist weniger der König selbst als begabter Literat im Gedächtnis der Thailänder geblieben. Sein Sohn Chaofa Thammathibet (เจ้าฟ้า็ธรรมธิเบศร oder „Chaofa Kung“) dagegen wird in jedem kulturhistorischen Text erwähnt, die Schönheit seiner Verse und die Lyrik seiner Sprache gelobt. Seine „Ruderlieder“ und seine Nirat-Dichtungen werden heute in jeder Schule Thailands gelesen. „Theaterdichtungen“ (บทละคร – [bòt-lakʰɔːn]) wurden in der Regierungszeit von König Borommakot zum ersten Mal verfasst. Ihre Themen wurden den drei großen Epen Thailands, dem Ramakian, Inao und Unarut entnommen.

Den überlieferten Chroniken nach bevorzugte es der König, verfallene Klöster zu restaurieren, anstatt neue zu bauen.

  • Eine der wenigen Neubauten des Königs ist Wat Kudi Dao (östlich der Insel) in Ayutthaya.
  • Der König erweiterte und renovierte den königlichen Palast, deren Sanphet Prasat Thronhalle heute als naturgetreu verkleinertes Modell in der Mueang Boran zu sehen ist.
  • Er renovierte Wat Ratchaburana (östlich des Königspalastes) und ließ dort einen neuen Chedi errichten.
  • 1741 restaurierte und vergrößerte er Wat Phra Ram (östlich des Königspalastes), was über ein Jahr dauerte: er baute hier zwei große Viharns, die in den Phra Rabieng integriert wurden; nördlich und südlich des Haupt-Prang wurden zwei kleinere Prangs errichtet.
  • Die Form der drei Chedis des Wat Phra Si Sanphet, wie wir sie heute sehen, ist auf die Renovierung von 1742 bis 1744 im Auftrag von König Borommakot zurückzuführen.
  • 1745 ließ er die Chedi Phu Khao Thong (nordwestlich der Insel) herrichten und gab ihr das charakteristische heutige Aussehen.
  • Er renovierte den Wat Phra Sri Rattana Mahathat in Phitsanulok und den Wat Phra Sri Rattana Mahathat in Si Satchanalai.

Während Borommakots Regierungszeit setzten immer wieder erneute Machtkämpfe ein, aus denen er jedoch stets siegreich hervorging, sodass 25 Jahre hindurch ein relativer Frieden aufrechterhalten wurde.

Nach Borommakots Tod 1758 entbrannte ein Thronstreit zwischen seinen zwei Söhnen Ekathat (พระเจ้าเอกทัศ) und Uthumphon (สมเด็จพระเจ้าอุทุมพร), als der eigentlich an zweiter Stelle der Thronfolge stehende Utumpon zum neuen König ernannt wurde. Prinz Ekatat schien seinen Zeitgenossen offenbar zu unbeholfen um die Nachfolge des großen Königs anzutreten – sein Vater hatte ihm bereits zu Lebzeiten nahegelegt, auf den Thron zu verzichten und Mönch auf Lebenszeit zu werden.

  • David K. Wyatt: Thailand A Short History. Silkworm Books, Chiang Mai 1984, ISBN 974-7047-44-6.
  • Derick Garnier: Ayutthaya – Venice of the East. River Books, Bangkok 2004, ISBN 974-8225-60-7.
  • Theodorus Jacobus van den Heuvel und Remco Raben (Hrsg.): In the King’s Trail. An 18th Century Durch Journey to the Buddha’s Footprint. The Royal Netherlands Embassy, Bangkok, 1997, ISBN 974-89926-5-9.
  • Piriya Krairiksh: A Revised Dating of Ayutthaya Architecture (II). In: The Journal Of The Siam Society. Vol. 80, Part 1 and Part 2, The Siam Society, Bangkok 1992, ISSN 0857-7099, online Teil 1 (PDF; 2,5 MB), Teil 2 (PDF, letzter Zugriff am 1. November 2012; 1,4 MB).
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