Borstiger Knäueling
Borstiger Knäueling | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Borstiger Knäueling (Panus neostrigosus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Panus neostrigosus | ||||||||||||
Drechsler-Santos & Wartchow |
Der Borstige Knäueling (Panus neostrigosus,[1] Syn. Lentinus strigosus) ist eine Pilzart aus der Familie der Stielporlingsverwandten (Polyporaceae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fruchtkörper des Pilzes sind fächer- bis nierenförmig und stehen oft büschelig, die auffällig borstig behaarten oder filzigen Hüte werden 2–7 cm breit, sie sind jung purpurviolett gefärbt und verblassen mit zunehmendem Alter zu rötlichbraun bis ockergelblich. Die schmalen, gedrängt stehenden Lamellen sind bei jungen Fruchtkörpern gelblich-weiß, bei älteren ockerfarben und laufen weit am Stiel herab. Das Sporenpulver ist creme bis ocker gefärbt. Der sehr kurze (1–3 cm lang und 0,5–1 cm breit) Stiel ist blass (grau oder hellocker) und behaart bis borstig, er kann auch gänzlich fehlen. Das Fleisch (Trama) ist weiß und lederig. Der Pilz schmeckt zunächst nach Mehl, später bitter und adstringierend.
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie alle Sägeblättlinge ist der Borstige Knäueling ein saprophytischer Holzbewohner, er besiedelt Laubhölzer, in Mitteleuropa vor allem Buche, Eiche und Birke, kann aber auch auf anderen Laubhölzern, selten Nadelhölzern, vorkommen. Der Borstige Knäueling ist ein wärme- und sonnenliebende Art, die kaum in geschlossenen Wäldern auftritt, sie kann auf Kahlschlägen, Lichtungen und an südexponierten, sommerwarmen, lichten Hecken und Waldrändern gefunden werden.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art kommt fast kosmopolitisch vor, sie wurde in Australien, Süd- und Südostasien, dem tropischen Afrika, Süd-, Mittel- und Nordamerika gefunden. In der Holarktis tritt sie vor allem in mediterran geprägten Gebieten auf und ist in gemäßigtem Klima selten. Entsprechend findet sie sich in Europa vor allem im Süden und wird nach Norden schnell selten, in Deutschland ist sie mit einem Schwerpunkt im Süden in allen Bundesländern vorhanden, allerdings in manchen Gebieten sehr selten. Krieglsteiner führt an, dass der Borstige Knäueling in Baden-Württemberg zum Ende des 20. Jahrhunderts deutlich zugenommen hat, was auf eine Erwärmung und Urbanisierung der Landschaft zurückgeführt wird.
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Borstige Knäueling ist als Speisepilz nicht geeignet, als Holzzerstörer ist er wirtschaftlich unbedeutend.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- German Josef Krieglsteiner (Hrsg.), Andreas Gminder: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 3: Ständerpilze. Blätterpilze I. Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3536-1.
- E. Horak: Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. 6. völlig neu bearbeitete Auflage, Elsevier – Spektrum Akademischer Verlag, München 2005
Einzelnachweis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ E. Ricardo Drechsler-Santos, Felipe Wartchow, Victor R. M. Coimbra, Tatiana B. Gibertoni, M. Auxiliadora Q. Cavalcanti: Studies on lentinoid fungi (Lentinus and Panus) from the semi-arid region of Brazil. In: Torrey Botanical Society (Hrsg.): The Journal of the Torrey Botanical Society. Band 139, Nr. 4, Oktober 2012, S. 437–446, doi:10.3159/TORREY-D-12-00019.1.