Brücke von Edea
Brücke von Edea | ||
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Querung von | Sanaga | |
Ort | Edéa, Kamerun | |
Konstruktion | Fachwerkbogenbrücke | |
Gesamtlänge | 160 m | |
Breite | 8,5 m | |
Anzahl der Öffnungen | eine | |
Längste Stützweite | 160 m | |
Fertigstellung | 1911 | |
Lage | ||
Koordinaten | 3° 48′ 24″ N, 10° 7′ 32″ O | |
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Die Brücke vom Fluss aus gesehen, im Hintergrund die Stauanlagen der Aluminiumgesellschaft Alucam |
Die Brücke von Edea ist eine ehemalige Eisenbahnbrücke, die den südöstlichen Arm des Flusses Sanaga bei der Stadt Edéa in Kamerun überspannt.
Die 160 Meter lange und 8,5 m breite stählerne Fachwerkbogenbrücke dient heute Fußgängern, Fahrrad- und Mopedfahrern, nachdem unmittelbar neben ihr eine Straßenbrücke und eine Eisenbahnbrücke errichtet wurde. Deren zwei Strompfeiler unterstützen nun auch die alte Eisenbahnbrücke.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die eingleisige Brücke wurde 1911 während der deutschen Kolonialzeit Kameruns als Teil der kamerunischen Mittellandbahn gebaut, die von Douala über Edéa bis nach Éséka führte. Dort wurden weitere Arbeiten durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen. Während der flache nördliche Arm der Sanaga durch eine Brücke mit vier Öffnungen mit Stützweiten von je 56 m überquert werden konnte, kam bei dem während des alljährlichen Hochwassers bis zu 26 m tiefen südlichen Arm nur eine Brücke ohne Strompfeiler in Frage.[1] Ihre Stützweite von 159,6 m ist größer als die der Victoria Falls Bridge mit 156,5 m und war bei ihrer Eröffnung die größte Afrikas.[2]
Sie wurde in Deutschland von der Gutehoffnungshütte in Oberhausen entworfen und gefertigt sowie einmal probeweise aufgebaut, bevor sie in Einzelteilen nach Kamerun transportiert wurde. Die eine Hälfte der Brücke wurde vom Ufer aus vorgebaut, während die andere Hälfte auf Prahmen montiert und anschließend eingeschwommen wurde.[3][4]
Als 2011 das Goethe-Institut der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé sein 50-jähriges Jubiläum feierte, wurde die 100-jährige Brücke zur „Kulturbrücke“ und zum Symbol des Deutsch-Kameruner Kulturaustausches erklärt.[5] Dabei wurden im Rahmen eines von Pascale Marthine Tayou geleiteten Kunstprojektes überlebensgroße Betonfiguren auf ihr platziert.[6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Franz Baltzer: Die Kolonialbahnen mit besonderer Berücksichtigung Afrikas. Göschen´sche Verlagshandlung, Berlin-Leipzig 1916, S. 74 f, mit Abbildungen auf S. 69, 73; Reprint-Verlag-Leipzig, Holzminden, ISBN 978-3-8262-0233-9.
- ↑ Philipp Stein: 100 Jahre GHH-Brückenbau. Gutehoffnungshütte Oberhausen, Werk Sterkrade, Oberhausen 1951, S. 135.
- ↑ F. R.: Vollendung des Brückenbaus über den Sanaga-Südarm im Zuge der Kameruner Mittellandbahn. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 32. Jahrgang 1912, Nr. 4 (vom 10. Januar 1912), S. 19
- ↑ Franz Baltzer: Die Eisenbahnbrücke über den Südarm des Sanagastromes im Zuge der Kameruner Mittellandbahn. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 32. Jahrgang 1912, Nr. 61 (vom 27. Juli 1912), S. 388–392
- ↑ Das Projekt Kulturbrücke 2011 des Goethe-Instituts Kamerun
- ↑ Brücke am Fluss: "Goethe"-Projekt in Kamerun auf dw-world.de