Brachycephalus pitanga
Brachycephalus pitanga | ||||||||||||
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Brachycephalus pitanga | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Brachycephalus pitanga | ||||||||||||
Alves, Sawaya, Reis & Haddad, 2009 |
Brachycephalus pitanga ist ein daumennagelgroßer Froschlurch aus der Familie der Sattelkröten (Brachycephalidae). Die Art kommt endemisch im brasilianischen Bundesstaat São Paulo vor.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt bei Männchen 10,8 bis 12,1 Millimeter, bei Weibchen 12,6 bis 14 Millimeter. Die Grundfarbe von Brachycephalus pitanga ist orange, die Rückenseite ist rot gefärbt und an Kopf und Beinen weisen die Tiere zahlreiche rote Punkte und Flecken auf. Das Artepitheton leitet sich aus dem Wort für „rötlich“ in der einheimischen Tupi-Guaraní-Sprache ab.[1] Die grelle Färbung signalisiert möglichen Fressfeinden die starke Giftigkeit. An den Seiten hat der Froschlurch kleine dunkelbraune Punkte, der Bauch weist auf der orangen Grundfarbe bräunliche Flecken und kleine Punkte auf. Die Finger und Zehen sind auf drei an jeder Gliedmaße reduziert. Die Hinterbeine sind relativ kurz. Am Rücken befindet sich wie bei allen Sattelkröten unter der Haut eine sattelförmige Knochenplatte.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Brachycephalus pitanga wurde im Zuge des Programmes BIOTA/FAPESP des brasilianischen Bundesstaates São Paulo entdeckt und katalogisiert. Die Art kommt im Regenwald der brasilianischen Atlantikküste im Naturpark „Parque Estadual da Serra do Mar“ vor, der zwischen den Städten São Paulo und Rio de Janeiro liegt, außerdem in den angrenzenden Bergwäldern der montanen Stufe bis 1800 m Seehöhe.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Froschlurche leben tagaktiv im vermodernden Falllaub am Boden. Zuweilen treten sie sehr häufig auf.[2] Sie haben eine direkte Entwicklung, d. h., es gibt kein Kaulquappenstadium im Wasser. Die Larvalentwicklung wird im Ei an Land abgeschlossen.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Jahren 2005 bis 2009 wurden neben dieser noch vier weitere in den Küstenwäldern Südostbrasiliens endemische Arten der Gattung Brachycephalus neu entdeckt. Das Team Ribeiro, Alves, Haddad und Reis von der Universidade Estadual Paulista und anderen wissenschaftlichen Instituten in São Paulo beschrieb im Jahr 2005[3] Brachycephalus brunneus und Brachycephalus izecksohni sowie im Jahr 2006[4] Brachycephalus pombali und Brachycephalus ferruginus.[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Spektrum der Wissenschaft, Ausgabe 08, 2010, Seite 11
- ↑ Quentin Wheeler: New to nature No 4: Brachycephalus pitanga, The Observer vom 28. März 2010
- ↑ L. F. Ribeiro, Ana C. R. Alves, Célio F. B. Haddad und Sérgio F. Reis: Two new species of Brachycephalus from Paraná State, southern Brazil (Anura, Brachycephalidae). Boletim Museu Nacional Zoologia, 519, S. 1–18, 2005doi:10.1655/05-41.1
- ↑ Ana C. R. Alves, L. F. Ribeiro, Célio F. B. Haddad und Sérgio F. Reis: Two new species of Brachycephalus (Anura: Brachycephalidae) from the Atlantic forest in Paraná State, southern Brazil. Herpetologica, 62, S. 221–233, 2006 doi:10.1655/05-41.1
- ↑ S. B. Hedges, W. E. Duellman, & M. P. Heinicke: New World direct-developing frogs (Anura: Terrarana): Molecular phylogeny, classification, biogeography, and conservation. Zootaxa, 1737, S. 1–182, 2008 PDF Abstract
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ana C. R. Alves, Ricardo J. Sawaya, Sérgio F. dos Reis und Célio F. B. Haddad: New Species of Brachycephalus (Anura: Brachycephalidae) from the Atlantic Rain Forest in São Paulo State, Southeastern Brazil. Journal of Herpetology, 43, 2, S. 212–219, 2009 (Erstbeschreibung)