Brasilianische Buchkammer

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Die Brasilianische Buchkammer (offiziell: portugiesisch Câmara Brasileira do Livro (CBL)) ist eine 1946 gegründete gemeinnützige Organisation für den brasilianischen Buchmarkt und das brasilianische Buchwesen mit Sitz in São Paulo. Der Verlegerverband entspricht in seinen Funktionen dem deutschen Börsenverein.

Nach dem 1. Congresso de Editores e Livreiros do Brasil und einer ersten Buchmesse im Jahr 1951, der Feira Popular do Livro, veranstaltet sie regelmäßig seit 1970 die in São Paulo stattfindende Buchmesse Bienal Internacional do Livro de São Paulo. Die letzte Ausgabe war die 22. Bienal im Jahr 2014 mit rund 800.000 Besuchern. Die 23. Bienal São Paulo ist für Herbst 2016 vorgesehen.[1]

Die Buchmesse in São Paulo findet abwechselnd mit der Bienal Internacional do Livro de Rio de Janeiro statt, die von dem Partnerverband SNEL, dem Sindicato Nacional dos Editores de Livros, veranstaltet wird; die 16. Bienal Rio 2013 endete wenige Wochen bevor Brasilien erneut Gastland der Frankfurter Buchmesse war.[2] Auf dieser Messe tritt die CBL als internationaler Promoter für die brasilianischen Verleger auf.[3]

CBL ist neben anderen Partnern in den brasilianischen Bundesstaaten stark an dem seit 2006 bestehenden besonderen Regierungsförderprogramm für die Verbreitung von Büchern und für die Leseförderung, dem Plano Nacional do Livro e Leitura (PNLL),[4] beteiligt. Hier wirkt sie bei der Preisgestaltung und Festlegung von Mengenrabatten für den größten Abnehmer im Buchmarkt, dem Staat und seinen Stellen, mit.[5]

Literaturpreise

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Die Vereinigung vergibt zahlreiche Literaturpreise, von denen der mit dem Pulitzer-Preis verglichene Prêmio Jabuti de Literatura einer der bedeutendsten in Brasilien ist.[6] Dieser Preis wurde 1959 von Edgard Cavalheiro, dem damaligen Präsidenten der brasilianischen Buchkammer, ins Leben gerufen.

Als Ausbildungsmaßnahme unterhält die CBL eine Buchhändlerschule, die Escola do Livro, in São Paulo.

Projekt Brazilian Publishers

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Im Jahr 2008 gründete die CBL mit der brasilianischen Außenhandelsagentur Apex Brasil sowie 55 angeschlossenen Verlagen das Projeto Brazilian Publishers,[7] um gezielt die heimische Buchproduktion auf dem globalen Markt zu präsentieren und auf internationalen Buchmessen geschlossen zu vertreten. Zu diesem Zweck werden Kataloge produziert, die Einblick in Verlagsproduktionen für mögliche Lizenzpartner bieten.[8] Dieses rein kommerzielle Unternehmen zur Förderung der brasilianischen Literaturproduktion wird vom Staat ergänzt durch ein Übersetzungsförderungsprogramm des durch die Fundação Biblioteca Nacional in Verbindung mit dem brasilianischen Kulturministerium 2012 gegründeten Internationalen Buchzentrums (Centro Internacional do Livro – CIL) in Rio de Janeiro.[9]

Veröffentlichungen

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Als Verbandsorgan dient die seit Jg. 1, 2004 erscheinende Monatsfachzeitschrift Panorama editorial (ZDB-ID 2278071-3).

Einzelnachweise

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  1. Website der Buchbiennale São Paulo (Memento vom 6. August 2013 im Internet Archive)
  2. Website der Buchbiennale Rio de Janeiro
  3. Brasilien ist 2013 Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse / Fördersumme für Übersetzungsprogramm erhöht. In: Buchmarkt vom 7. Oktober 2010. Abgerufen am 23. Juli 2013.
  4. Plano Nacional do Livro e Leitura (PNLL) (Memento vom 13. März 2013 im Internet Archive) auf der Website des Ministério da Cultura. Abgerufen am 23. Juli 2013 (portugiesisch).
  5. Cançao Nova oder die Lehre von den fünf Schichten. Brasilianisches Tagebuch (III) - Journalistenreise mit der Frankfurter Buchmesse. In: Börsenblatt vom 24. September 2013. Abgerufen am 23. Juli 2013.
  6. Website des Prêmio Jabuti (portugiesisch).
  7. Website Brazilian Publishers. Abgerufen am 23. Juli 2013.
  8. Brazil: Books and Rights Catalogue 2012. In: brazilianpublishers.com.br. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. August 2013; abgerufen am 21. November 2021.
  9. Website des International Book Center für das Support Program for the Translations and Publications of Brazilian Authors Abroad. Abgerufen am 23. Juli 2013 (englisch, portugiesisch).