Brauheck
Brauheck Kreisstadt Cochem
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Koordinaten: | 50° 8′ N, 7° 8′ O | |
Höhe: | 390 m ü. NHN | |
Einwohner: | 960 (9. Mai 2011) | |
Postleitzahl: | 56812 | |
Vorwahl: | 02671 | |
Lage von Brauheck in Rheinland-Pfalz
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Brauheck ist einer von vier und zugleich der jüngste Stadtteil der Kreisstadt Cochem im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Straßen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der topografischen Kartenaufnahme der Rheinlande durch Jean Joseph Tranchot (1801–1814) und Karl von Müffling (1815–1828) findet sich für den heutigen Stadtteil Brauheck die Distriktbezeichnung Praheck. Von Cochem nach Brauheck führen drei Straßen. Die größte ist die Bundesstraße 259, auch Panoramastraße[1] genannt, beginnend im Cochemer Stadtteil Sehl. Eine weitere Straße ist die K 20, die ebenfalls in Sehl beginnt und über den Abzweig K 22 entlang des Industriegebietes nach Brauheck führt. Die älteste Straße, die nach Brauheck führt, dürfte die K 18 sein. Sie beginnt ebenfalls in Cochem, in früheren Zeiten als Faider Weg bekannt. Von der einheimischen Bevölkerung wird sie meist als Alte Straße bezeichnet.
Fliegerkaserne
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ende der 1950er Jahre suchte das Bundesministerium der Verteidigung nach einem geeigneten Standort für eine Kaserne der Soldaten des Fliegerhorstes Büchel. Willy Massoth, seinerzeit Bürgermeister der Stadt Cochem, hatte aufgrund seiner ehemaligen Mitgliedschaft im Verteidigungsausschuss des deutschen Bundestages sehr gute Verbindungen zur damaligen Bundesregierung. So kam es zu einem Angebot der Stadt Cochem, das Gelände im Distrikt Praheck für den Bau einer Kaserne und einer Wohnsiedlung zu nutzen. Das Angebot wurde angenommen und der Stadtrat von Cochem fasste am 22. Juni 1958 den Beschluss für den Bau einer Fliegerkaserne und einer Wohnsiedlung für die Soldaten und ihre Familien. Die Frankfurter Siedlungsgesellschaft errichtete dann innerhalb von drei Jahren diese Wohnsiedlung. Zunächst wurden die Siedlungshäuser links der Kreisstraße, im Anschluss dann diejenigen rechts der Kreisstraße in Richtung Dohr gebaut. Die ersten Soldatenfamilien konnten schließlich im Jahre 1961 die ersten Wohnungen beziehen.
Schulwesen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um den schulischen Erfordernissen des neuen Stadtteils Brauheck gerecht zu werden, entschied man sich, nachdem die vorhandene Schule in Dohr als nicht mehr sanierungsfähig gegolten hatte, zum Neubau einer zentralen Schule. Als neuen Standort wählte man ein sich zwischen Brauheck und Dohr befindliches Gelände in der Gemarkung Dohr. Der Bau begann im Mai 1960 und im Jahr darauf, am 24. August 1961, konnten schon die ersten 96 Kinder in das neue Schulgebäude einziehen. Offiziell konnte die Einweihung jedoch erst am 10. Dezember 1962 gefeiert werden, da bis zu diesem Datum noch einige Restarbeiten ausgestanden hatten. Der Unterricht erfolgte damals noch getrennt nach Konfessionen, sodass der Unterricht für die 70 katholischen Kinder in zwei Klassen und der für die 20 evangelischen Kinder in einer Klasse erfolgte. Ab 1963 wurden auch 15 Kinder amerikanischer Soldatenfamilien in eigenen Räumen unterrichtet. Die Schüler der 5. bis 8. Klasse wurden am 1. September 1968 in die neu fertiggestellte Volksschule nach Cochem überführt.
Gewerbegebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Damit Brauheck auch für Firmen und Gewerbe aus der näheren Umgebung attraktiv wird, beschloss man im November 1965, in der Gemarkung Weißenstein den Bau eines Industriegebiets in Angriff zu nehmen. Das Gelände, im Südosten von Brauheck gelegen, grenzt unmittelbar an die Fliegerkaserne. Die erste Firma, die sich dort niederließ, war die aus Cochem stammende Autowerkstatt M. J. Schneider. Zeitgleich richtete der Technische Überwachungsverein dort eine Prüfstelle für Kraftfahrzeuge ein. Als die Fläche des Industriegebiets nach mehreren Jahren zu klein wurde, beschloss der Stadtrat von Cochem im Jahre 1980, das Gelände zu erweitern. Mit der Umsetzung dieses Beschlusses erfolgte auch die offizielle Umbenennung in „Gewerbegebiet“, um eine bessere Werbewirksamkeit zu erzielen.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Eröffnung der Panoramastraße fand am 22. Dezember 1964 in Cochem-Sehl statt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günther Bretz: 50 Jahre Cochem-Brauheck – 1961–2011, 80 S. Möhnen-Druckerei, Cochem Mai 2011.
- Reinhold Schommers: Die Welt sehen – die Welt deuten. Bildende Künstler im Kreis-Cochem-Zell. In: Jahrbuch für den Kreis Cochem-Zell 1999. S. 35–46 (Jochen Kuhnhenne aus Brauheck einer der erfolgreichsten Schüler Wendelin Stahls aus Klotten).
- Winfried Hansel: Orgeln im Raum Zell–Bad-Bertrich und in den evangelischen Kirchen des Kreises. In: Jahrbuch für den Kreis Cochem-Zell 1995. S. 79–83.
- Erwin Schauf: „Fast wie ein Museum“, Ausstellungsraum- und Traditionsraum der Technischen Gruppe im Jagdbombergeschwader 33. In: Jahrbuch für den Kreis Cochem-Zell 1991. S. 110.
- Günther Bretz: 50 Jahre Cochem – Brauheck. In: Jahrbuch Kreis Cochem-Zell 2012. S. 134–135.