Braunschweiger Tageblatt

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Das Braunschweiger Tageblatt war eine von 1865 bis 1897 in Braunschweig erschienene Tageszeitung.[1]

Carl Friedrich Beddies mit einem Exemplar des Braunschweiger Tageblattes (vor 1895).

Die erste Ausgabe des Braunschweiger Tageblattes erschien am 1. September 1865.[2] Das einflussreiche[3] Blatt war „die erste moderne politische Tageszeitung mit lokaler Einstellung“[4] und galt als politisch freisinnig[5] und deutschnational.[1]

Ihr Gründer, Verleger und Redakteur war Friedrich Wagner (1834–1886[2]). Gedruckt wurde die Zeitung im Verlag von Julius Krampe.[6] Redakteure waren u. a. Bernhard Abeken (1870–1874), Otto Elster, Otto Felsing, Friedrich Lange, Ernst Scherenberg (1865–1870) und Eugen Sierke. Für das Tageblatt schrieben u. a. Friedrich Lange, Ferdinand Spehr, Samuel Spier. Um 1889 betrug die Auflage um 6000 Exemplare, montags war ein „Unterhaltungsblatt“ beigelegt[5], zwischen 1869 und 1893 erschien eine „Extra-Beilage“.[1] Ab Oktober 1866 enthielt das Tageblatt Meldungen über das Wetter vom Vortag, woraus sich später die noch heute in der regionalen Presse üblichen Wettervorhersagen entwickelten.[7]

1866, bereits ein Jahr nach der Gründung der Zeitung, kam es zu einem öffentlich ausgetragenen Schlagabtausch zwischen der Zeitung, insbesondere mit ihrem Gründer Wagner und dem Redakteur Scherenberg, in deren Berichterstattung sich der in Braunschweig aktive sozialdemokratische Politiker August Otto-Walster verunglimpft fühlte. Otto-Walster veröffentlichte darauf hin die Streitschrift Die Wahrheitsliebe des Braunschweiger Tageblattes und meine Wirksamkeit in Nassau.[8]

Am 1. Januar 1898 wurde das Braunschweiger Tageblatt mit der Braunschweiger Landeszeitung (1880–1936[9]) zusammengelegt und ging darin auf.[10]

Einzelnachweise

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  1. a b c Britta Berg: Zeitungen und Zeitschriften aus Braunschweig einschließlich Helmstedt (bis 1810) und Wolfenbüttel (bis 1918). S. 45.
  2. a b Wilhelm Blasius: Lebensbeschreibungen Braunschweigischer Naturforscher und Naturfreunde, verstorbener ehemaliger Mitglieder des Vereins für Naturwissenschaft zu Braunschweig. Verlag der Schulbuchhandlung, Braunschweig 1887, S. 97. (pdf)
  3. Hartmut Nickel: Zeitungen. In: Braunschweiger Stadtlexikon, S. 252.
  4. Chronik der Stadt Braunschweig für 1865
  5. a b Robert Jordan: Die Zeitungen der Stadt Braunschweig. Hildesheimer Kurier, Hildesheim 1921. S. 19.
  6. Linus Irmisch: Kurze Geschichte der Buchdruckereien im Herzogtume Braunschweig. Verlag der Schulbuchhandlung, Braunschweig 1890, S. 26.
  7. Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Band 88, Selbstverlag des Braunschweigischen Geschichtsvereins, Braunschweig 2007, S. 19.
  8. Die Wahrheitsliebe des Braunschweiger Tageblattes und meine Wirksamkeit in Nassau. Eine Streitschrift zur Abwehr gegen Verleumdung Graff in Kommission, Braunschweig 1866.
  9. Britta Berg: Zeitungen und Zeitschriften aus Braunschweig einschließlich Helmstedt (bis 1810) und Wolfenbüttel (bis 1918). S. 50–51.
  10. Klaus Kaiser: Braunschweiger Presse und Nationalsozialismus. Der Aufstieg der NSDAP im Lande Braunschweig im Spiegel der Braunschweiger Tageszeitungen 1930 bis 1933 (= Braunschweiger Werkstücke. Bd. 43 = Braunschweiger Werkstücke. Reihe A: Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv. Bd. 6). Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag, Braunschweig 1970, S. 86–88, (Zugleich: Berlin, Freie Universität Berlin, Dissertation, 1969) S. 18.