Braunsen
Braunsen Stadt Bad Arolsen
| |
---|---|
Koordinaten: | 51° 21′ N, 9° 2′ O |
Höhe: | 209 m ü. NHN |
Fläche: | 9,57 km²[1] |
Einwohner: | 154 (16. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 16 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 34454 |
Vorwahl: | 05691 |
Braunsen ist ein Stadtteil der Kleinstadt Bad Arolsen im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stadtteil liegt etwa 3,5 Kilometer südöstlich der Kernstadt Bad Arolsen und etwa 1,5 Kilometer südwestlich des Twistesee-Vorstaus, in einem von weitreichenden Wäldern umrahmten Tal, an der Twiste. Zu Braunsen gehört das Gut Bilstein.
Noch heute ist der Ort landwirtschaftlich geprägt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf wurde bereits um 1200 erstmals unter dem Namen Brunhardessen als Besitzung des Klosters Corvey genannt. Um 1255 wird eine Burg, deren Erbauer die Herren von Brunhardessen gewesen sein sollen, erwähnt. Wo sie sich genau befunden hat, ist heute nicht mehr nachweisbar. Zur Lage der Burg ist lediglich bekannt, dass sie sich neben der Kirche befand.
Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen verlor die Gemeinde Braunsen am 31. Dezember 1970 ihre Eigenständigkeit und ließ sich freiwillig in die Stadt Arolsen eingemeinden.[2][3] Für Braunsen, wie für alle durch die Gebietsreform eingegliederten Gemeinden, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Braunsen angehörte:[5][6]
- vor 1712: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Waldeck, Amt Landau
- ab 1712: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- ab 1807: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- ab 1815: Fürstentum Waldeck, Oberamt der Diemel
- ab 1816: Fürstentum Waldeck, Oberjustizamt der Diemel
- ab 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont (seit 1849), Kreis der Twiste[Anm. 1]
- ab 1867: Fürstentum Waldeck-Pyrmont (Akzessionsvertrag mit Preußen), Kreis der Twiste
- ab 1871: Deutsches Reich, Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Twiste
- ab 1919: Deutsches Reich, Freistaat Waldeck-Pyrmont, Kreis der Twiste
- ab 1929: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis der Twiste
- ab 1942: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck, Stadt Bad Arolsen[Anm. 2]
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Braunsen 156 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 27 Einwohner unter 18 Jahren, 57 waren zwischen 18 und 49, 30 zwischen 50 und 64 und 39 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 72 Haushalten. Davon waren 21 Singlehaushalte, 21 Paare ohne Kinder und 18 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 24 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 39 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[7]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Braunsen: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2015 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1770 | 150 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 276 | |||
1840 | 303 | |||
1846 | 305 | |||
1852 | 294 | |||
1858 | 259 | |||
1864 | 268 | |||
1871 | 244 | |||
1875 | 253 | |||
1885 | 262 | |||
1895 | 248 | |||
1905 | 243 | |||
1910 | 223 | |||
1925 | 217 | |||
1939 | 192 | |||
1946 | 283 | |||
1950 | 273 | |||
1956 | 214 | |||
1961 | 186 | |||
1967 | 200 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 156 | |||
2015 | 154 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[5]; Zensus 2011[7] |
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1885: | 248 evangelische (= 100 %) Einwohner[5] |
• 1961: | 175 evangelische (= 94,09 %), 5 katholische (= 2,69 %) Einwohner[5] |
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bis 2005 fand alljährlich am 1. Mai das Backhausfest statt, zunächst an dem aus dem Jahre 1860 stammenden und 1979 restaurierten alten Backhaus, später am Dorfgemeinschaftshaus.
- Braunsen unterhält mit Schönfeld (Gemeinde Tantow) in der Uckermark eine Dorfpartnerschaft. Zur Pflege dieser Partnerschaft werden abwechselnd alljährliche Treffen organisiert.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das kulturelle Leben in Braunsen wird von den unterschiedlichsten Gruppierungen und Vereinen geprägt: Altenclub, Chor- und Singgemeinschaften, Freiwillige Feuerwehr, Heimat- und Verkehrsverein und Twistesee-Braunsen sowie eine Schützengesellschaft (gegründet 1731).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Robert Wetekam: Braunsen. Arolsen: Waldeckischer Geschichtsverein 1971 (= Waldeckische Ortssippenbücher 13)
- Literatur über Braunsen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stadtteil Braunsen. In: Webauftritt der Stadt Bad Arolsen.
- Braunsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Arolsen) und Verwaltung.
- ↑ Am 31. Dezember 1970 als Ortsbezirk zur Stadt Bad Arolsen.
Einzelnachweise
- ↑ a b Bad Arolsen. Das vielseitige Heilbad am Twistesee stellt sich vor. (PDF; 308 kB) In: Pressemappe. Stadt Bad Arolsen, S. 11, archiviert vom am 19. Oktober 2016; abgerufen im Oktober 2018.
- ↑ Eingliederung von Gemeinden in die Stadt Arolsen, Landkreis Waldeck vom 7. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 142, Punkt 181 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 408 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 1,94 MB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Bad Arolsen, abgerufen im Mai 2021.
- ↑ a b c d e f Braunsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 42 und 103, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .