Brecht-Haus (Berlin)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Brecht-Haus in der Chausseestraße 125, 1978
Gedenktafel am Brecht-Haus
Von 1949 bis 1953 wohnte Brecht in Weißensee im Haus Berliner Allee 185
Von 1949 bis 1953 wohnte Brecht in Weißensee im Haus Berliner Allee 185

Das Brecht-Haus in der Chausseestraße 125 in Berlin-Mitte war von 1953 bis zu seinem Tod das Wohnhaus von Bertolt Brecht und Helene Weigel. Am 9. Februar 1978 wurde das Brecht-Haus von Erich Honecker, Barbara Brecht-Schall und Werner Hecht eröffnet. Es ist zu unterscheiden vom Wohnhaus der beiden nach der Rückkehr aus dem Exil, das sich in der Berliner Allee 185 (Foto unten) in Weißensee befindet. Das Brecht-Haus Mitte befindet sich neben dem Dorotheenstädtischen Friedhof, auf dem beider Grabstätten sind, und beherbergt das Brecht-Weigel-Museum, Archive zu Weigel und Brecht sowie das Literaturforum im Brechthaus. Das Gebäude wurde 1843 erbaut und steht heute unter Denkmalschutz.

Einrichtungen im Brecht-Haus

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Tode von Helene Weigel wurde das Haus als Erinnerungs- und Arbeitsstätte für die Pflege des künstlerischen Erbes von Brecht und Weigel genutzt. Dem dienten und dienen seit der Eröffnung am 10. Februar 1978 verschiedene Institutionen:

Brecht-Weigel-Museum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Brecht-Weigel-Museum ist eine Einrichtung der Akademie der Künste zu Berlin. Es befindet sich in früheren Wohn- und Arbeitsräumen des Ehepaares Brecht-Weigel. Mehrere Räume sind in der ursprünglichen Ausstattung erhalten. Der Besuch ist im Rahmen von Führungen möglich.

Bertolt-Brecht- und Helene-Weigel-Archiv

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Brecht-Haus befinden sich als Dependancen des Archivs der Akademie der Künste, vormals der Akademie der Künste der DDR, das Bertolt-Brecht-Archiv und das Helene-Weigel-Archiv. Das Archiv wurde nach dem Tod Bertolt Brechts von Helene Weigel in ihrem Wohnhaus eingerichtet und nach deren Tod aus ihrem Nachlass ergänzt. Die Archive sind öffentlich zugänglich, um Voranmeldung wird gebeten. Leiter des Brecht Archivs seit 1993 ist Erdmut Wizisla. In einem Beitrag in der von der Akademie der Künste (Berlin) herausgegebenen Literaturzeitschrift Sinn und Form resümierte Wizisla 2024 Sechsundvierzig Jahre Brecht-Haus.[1]

Brecht-Zentrum der DDR

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Brecht-Zentrum der DDR war eine Einrichtung des Ministeriums für Kultur zur Organisation und Koordinierung vielfältiger wissenschaftlicher und kulturpolitischer Aktivitäten zum Werk Brechts sowie zu aktuellen Fragen der Brecht-Rezeption im In- und Ausland. Dazu gehörte auch die deutsch-deutsche Kooperation bei der Herausgabe der Werke von Brecht. Alljährlich wurden thematisch orientierten „Brecht-Tage“ mit internationaler (also auch westdeutscher) Beteiligung organisiert.

1990 wurde die Einrichtung als Brechtzentrum Berlin vom Land Berlin übernommen und 1992 in das Literaturforum im Brecht-Haus überführt. Die wissenschaftlichen Aufgaben des Brecht-Zentrums wurden an die Arbeitsstelle Bertolt Brecht an der Universität Karlsruhe abgegeben.

Seit der Gründung im Jahre 1976 bis 1990 war Werner Hecht, ein enger Mitarbeiter von Helene Weigel, Leiter des Brecht-Zentrums.

Literaturforum im Brecht-Haus

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Literaturforum im Brecht-Haus besteht seit 1992 in der Trägerschaft des Vereins Gesellschaft für Sinn und Form e. V.

Das Literaturforum fühlt sich auch bei seinem erweiterten Profil dem Werk von Bertolt Brecht und den Traditionen des Brecht-Zentrums verpflichtet. Neben einem breiten kulturellen Angebot werden weiterhin jährlich die Brecht-Tage organisiert.

Commons: Brecht-Haus (Berlin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Erdmut Wizisla: »Sie kommen in Rabenschwärmen«. Sechsundvierzig Jahre Brecht-Haus. In: Sinn und Form 5/2024, S. 710–716.

Koordinaten: 52° 31′ 44,1″ N, 13° 23′ 5″ O