Breitblättrige Wolfsmilch
Breitblättrige Wolfsmilch | ||||||||||||
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Breitblättrige Wolfsmilch (Euphorbia platyphyllos) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Euphorbia platyphyllos | ||||||||||||
L. |
Die Breitblättrige Wolfsmilch (Euphorbia platyphyllos) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) innerhalb der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Breitblättrigen Wolfsmilch handelt es sich um eine einjährige, krautige Pflanze, die in der Regel Wuchshöhen von 25 bis 60 Zentimetern erreicht. Der meist aufrechte Stängel ist kahl oder zerstreut behaart. Die ganze Pflanze enthält einen weißlichen Milchsaft. Die 1,5 bis 4 Zentimeter langen Stängelblätter sind breit lanzettlich geformt, nach vorne etwas verbreitert und dann zugespitzt. Von der Mitte an sind sie ungleich klein gesägt und wachsen mit einem herzförmigen oder gestutzten Grund am Stängel an. Auf der Unterseite sind sie meist fein behaart. Bei der nur in Österreich, in Ungarn und Tschechien vorkommenden Unterart Zottige Breitblatt-Wolfsmilch (Euphorbia platyphyllos subsp. literata) sind die Laubblätter auf der Unterseite und am Rand dicht zottig behaart.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit erstreckt sich vorwiegend über die Monate Juni bis September. Die Blüten wachsen in drei bis fünfstrahligen Trugdolden, wobei diese mehrfach gabelig verzweigt sind. Die Hüllchenblätter sind dreieckig geformt und ungestielt. Das Cyathium ist etwa 2,5 Millimeter lang und außen meist behaart.[1] Die grünlichen Cyathien besitzen mehr oder weniger eiförmige, gelbliche Drüsenanhängsel.
Die Kapselfrucht ist 3 bis 4 Millimeter lang und ist mit fast halbkugelförmigen Warzen bedeckt.[1] Entlang der Fruchtklappen befindet sich ein schmaler, warzenfreier Streifen.[1] Die glänzenden, schwarz-braunen Samen sind meist 1,8 bis 2,2 Millimeter lang.[1]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18 oder 28.[2]
Bilder
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Die Hüllblätter sind länglich-elliptisch und oft oberhalb der Mitte am breitesten.
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Die untersten Hüllchenblätter sind hingegen rundlich-eiförmig.
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Drüsenanhängsel
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Kapselfrucht. Man sieht deutlich die typischen warzenfreien Streifen der Kapselfrucht.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Verbreitung von Euphorbia platyphyllos erstreckt sich von Süd- über Mitteleuropa bis nach England. Ferner ist sie in Mittel- und Südrussland, Kleinasien und Nordafrika zu finden. In Nordamerika ist sie ein Neophyt.
In Deutschland findet man sie zerstreut bis selten im mittleren und südlichen Gebiet. Im Norden fehlt sie oder ist sehr selten verschleppt worden. In Österreich ist die Art selten und gilt als gefährdet, während sie in der Schweiz allgemein zerstreut aufzufinden ist. In den Allgäuer Alpen wurde sie einmal in Bayern an der Wildenfeldhütte östlich der Höfats in einer Höhenlage von 1700 Metern beobachtet.[3]
Die Breitblättrige Wolfsmilch wächst in Deutschland in Ackerunkraut-Gesellschaften und an Straßenrändern.[4] Sie bevorzugt frische und sehr nährstoffreiche Böden. Sie ist in Mitteleuropa eine Ordnungscharakterart der Polygono-Chenopodietalia albi, der Hackunkrautgesellschaften, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften des Agropyro-Rumicion-Verbands oder der Glechometalia hederaceae-Ordnung vor.[2]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3w (mäßig feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[5]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstveröffentlichung von Euphorbia platyphyllos erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, Seite 460.[6]
Je nach Autor gibt es etwa zwei Unterarten unterschieden[6]:
- Zottige Breitblatt-Wolfsmilch (Euphorbia platyphyllos subsp. literata (Jacq.) Holub): Sie kommt in Österreich, in Ungarn und in Tschechien vor.[6]
- Euphorbia platyphyllos L. subsp. platyphyllos: Sie kommt in Makaronesien, in Europa bis Transkaukasien und in Äthiopien vor.[6] In Europa hat sie Vorkommen in Spanien, Deutschland, Schweiz[5], Italien, Belgien, den Niederlanden, Polen, im Baltikum, Österreich, Ungarn, in der früheren Tschechoslowakei, im früheren Jugoslawien, Albanien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Ukraine und in der Türkei.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
- Christian August Friedrich Garcke: Illustrierte Flora, Paul Parey, 1972, ISBN 3-489-68034-0.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. 2. Auflage. Band V. Teil 1: Angiospermae: Dicotyledones 3 (1) (Linaceae – Violaceae). Carl Hanser bzw. Paul Parey, München bzw. Berlin/Hamburg 1966, ISBN 3-489-72021-0, S. 160–161 (unveränderter Nachdruck von 1925 mit Nachtrag).
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. S. 638.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 188.
- ↑ Michael Koltzenburg: Euphorbia. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024. ISBN 978-3-494-01943-7. S. 456.
- ↑ a b Euphorbia platyphyllos L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 17. Oktober 2022.
- ↑ a b c d Euphorbia platyphyllos. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science
- ↑ World Checklist of Selected Plant Families 2010, The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. In: Datenblatt Euphorbia platyphyllos In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Euphorbia platyphyllos L., Breitblättrige Wolfsmilch. auf FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Datenblatt mit Steckbrief und Fotos von Breitblatt-Wolfsmilch - Euphorbia platyphyllos subsp. platyphyllos bei Botanik im Bild / Flora von Österreich, Liechtenstein und Südtirol, 2012.