Der Schiffstyp wurde Mitte der 1970er Jahre als größere und schnellere Weiterentwicklung für die Linienfahrt auf Basis des sehr erfolgreichen Typs German Liberty konzipiert. Die Schiffe der Baureihe waren als universell einsetzbare Mehrzweck- oder Semicontainerschiffe für die große Fahrt ausgelegt. Um den veränderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden, passte man den Bremen Progress durch einen höheren Decksöffnungsgrad an den Containertransport an und legte die Schiffe für eine etwas höhere Tragfähigkeit und Geschwindigkeit als beim Vorgänger aus. Der Typ Bremen Progress wurde in drei Einheiten von der britischen Reederei Ellerman Lines aus London geordert. Eine weitere Einheit mit etwas verändertem Ladegeschirr ging an die Reederei Herm. Dauelsberg in Bremen und drei nochmals weiter für die Holz- und Logfahrt modifizierte Schiffe an Alfred C. Toepfer aus Hamburg.[1] Der Bau von zwölf weiteren Einheiten für die indonesische Reederei D Jakarta Lloyd P. N., deren Bestellung durch eine 20-prozentige Kapitalhilfe des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit gefördert worden wäre, wurde zwar verhandelt, aber nicht in einen Bauauftrag umgewandelt.,[2]
Die Bremen-Progress-Schiffe haben achtern angeordnete Aufbauten und fünf Laderäume mit Zwischendeck. Die Laderäume waren mit wegnehmbaren Cellguides ausgerüstet. Alle Lukendeckel wurden vom Hersteller McGregor geliefert. Die Wetterdeckslukendeckel der Räume 2 bis 4 sind vom Typ Single-Pull, die Luke auf der Back als Faltlukendeckel und die Zwischendecksluken als Klapp/Faltdeckel in Glattdeckbauweise ausgeführt. Als eigenes Ladegeschirr kamen drei elektrische Schiffsdrehkräne des Herstellers Orenstein & Koppel mit jeweils 5/12,5 Tonnen Kapazität für die vorderen drei Luken und fünf Ladebäume à 5/10, 13/30 und 20/60 Tonnen Tragkraft zum Einbau. Die Dauelsber- und Toepfer-Schiffe erhielten keine Kräne, sondern herkömmliches Ladegeschirr mit zwölf Ladebäumen von 5 bis 100 Tonnen Kapazität (Dauelsberg) beziehungsweise vier Ladebäumen von 22 bis 40 Tonnen Kapazität (Toepfer).
Der Hauptmotor war ein bei der Bauwerft gebauter MAN K6Z 70/120 E Zweitakt-Dieselmotor mit einer Leistung von 8796 PS, der direkt auf den Festpropeller wirkte. Es stand kein Bugstrahlruder zur Unterstützung der An- und Ablegemanöver zur Verfügung.
1981 Arc Odysseus, 1989 Nortween Slevik, 1990 Slevik, 1993 Lady Sharon, 1997 Harmony Dove, am 26. Mai 2001 zum Abbruch in Chittagong eingetroffen
City of York
1010
7515224
1976
Ellerman Lines, London
1986 Vicman, 1988 Joy, 1991 Emerald, 1995 Felicita, am 9. Dezember 1998 zum Abbruch in Alang eingetroffen
City of Canterbury
1011
7515236
1976
Ellerman Lines, London
1981 Arc Aeolus, 1989 Nortween Sletter, 1990 Hibiscus Trader, 1990 Sletter, 1992 Lady Juliet, am 9. November 2000 zum Abbruch in Chittagong eingetroffen
Flavia
1012
7606011
Februar 1977
Herm. Dauelsberg, Bremen
1987 Flavia I, 1989 Her An, 1993 Lugano Venture, 1995 Her An, 1998 Global Pride, 2002 zum Abbruch nach Alang
Florenz
1017
7614965
16. Oktober 1977
Alfred C. Toepfer, Hamburg
2002 Trinity, 2008 Diamond S., 2009 Abbruch in der Türkei
William Shakespeare
1018
7614977
14. Januar 1978
Alfred C. Toepfer, Hamburg
1996 auf der Position 14,29°N; 059,22°E gesunken
Toledo
1019
7700075
15. Oktober 1978
Alfred C. Toepfer, Hamburg
Wassereinbruch am 20. Februar 1990 auf der Reise von New Brunswick nach Fredericia mit einer Ladung Kali, vom Bergungsschlepper Simson abgeschleppt und am 3. März in Gerrans Bay in Cornwall auf Strand gesetzt, später gehoben und am 28. April 1990 versenkt[3]
„City of Winchester“, „City of York“ und „City of Canterbury“ - Motorfrachtschiffe des Typs „Bremen Progress“. In: Hansa. Vol. 113, Nr.22, November 1976, S.1952–1954.
Gert Uwe Detlefsen, Hans Jürgen Abert: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 1 - Die Entwicklung, deutsche Serien nach 1945 Die Schicksale der Hansa-A-Frachter. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-41-7.