Briefmarken-Jahrgang 1933 der Deutschen Reichspost

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Briefmarken-Jahrgang 1933 der Deutschen Reichspost umfasste 19 Sondermarken, von denen jedoch vier nur als Briefmarkenblock herausgegeben wurden. Dazu kamen 15 Dauermarken. Die Serie der Dienstmarken wurde um zwei Werte ergänzt. Zu einigen Briefmarken gibt es keine verlässlichen Angaben zur Auflagenhöhe.


Nothilfeblock (Blocknummer 2)

Einfluss der Nationalsozialistischen Politik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adolf Hitler hatte kurz nach der Machtergreifung den Vorschlag gemacht, zur Erinnerung an die „nationale Erhebung“ vom 30. Januar eine Sondermarke herauszugeben. Der Postminister Paul von Eltz-Rübenach lehnte dies mit Schreiben vom 13. April 1933 ab. Er verwies zum einen auf die seit 1. Oktober 1932 neu ausgegebene Dauermarkenserie Hindenburg-Medaillon, die auch in diesem Jahr durch weitere Wertstufen ergänzt wurde, und zum anderen auf die am 12. April an die Postschalter gekommenen Sondermarken mit dem Bildnis von Friedrich dem Großen, die an die Eröffnung des neuen Reichstages in der Potsdamer Garnisonkirche am 21. März erinnerten. Des Weiteren teilte er in dem Schreiben mit, dass mit der für den Herbst geplanten Wohlfahrtsmarkenserie „aus betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen“[1] die Möglichkeiten der Post für das laufende Jahr erschöpft seien.[2]

Liste der Ausgaben und Motive

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Legende

  • Bild: Eine bearbeitete Abbildung der genannten Marke. Das Verhältnis der Größe der Briefmarken zueinander ist in diesem Artikel annähernd maßstabsgerecht dargestellt. Sollten keine Marken abgebildet sein, liegt es daran, dass das Urheberrecht des Künstlers noch nicht erloschen ist.
  • Beschreibung: Eine Kurzbeschreibung des Motivs und/oder des Ausgabegrundes. Bei ausgegebenen Serien oder Blocks werden die zusammengehörigen Beschreibungen mit einer Markierung versehen eingerückt.
  • Wert: Der Frankaturwert der einzelnen Marke in Pfennig. Ein „+“ bedeutet, dass es sich um eine Zuschlagsmarke handelt (= Frankaturwert + Spende).
  • Ausgabedatum: Das Datum des erstmaligen Verkaufs dieser Briefmarke.
  • Gültig bis: Das Datum, an dem die Gültigkeit endete.
  • Auflage: Soweit bekannt, wird hier die zum Verkauf angebotene Anzahl dieser Ausgabe angegeben.
  • Entwurf: Soweit bekannt, wird hier angegeben, von wem der Entwurf dieser Marke stammt.
  • Mi.-Nr.: Diese Briefmarke wird im Michel-Katalog unter der entsprechenden Nummer gelistet.

Sondermarken

Bild Beschreibung Werte in
Pfennig
(wenn nichts anderes angegeben)
Ausgabe-
datum
(1933)
gültig bis Auflage Entwurf MiNr.
Eröffnungssitzung des neuen Reichstages
6 12. April 31. Dezember 1935 unbekannt unbekannt 479
  • Friedrich der Große, nach einem Gemälde von Adolph Menzel
12 12. April 31. Dezember 1935 unbekannt unbekannt 480
  • Friedrich der Große, nach einem Gemälde von Adolph Menzel
25 12. April 31. Dezember 1935 unbekannt unbekannt 481
Luftschiff Graf Zeppelin, Ozeanüberquerung, Fahrt zur Weltausstellung in Chicago
1 RM 25. September 31. Dezember 1937 unbekannt unbekannt 496
  • Zeppelin mit Aufdruck „Chicagofahrt Weltausstellung 1933“
2 RM 25. September 31. Dezember 1937 unbekannt unbekannt 497
  • Zeppelin mit Aufdruck „Chicagofahrt Weltausstellung 1933“
4 RM 25. September 31. Dezember 1937 unbekannt unbekannt 498
Deutsche Nothilfe, Werke von Richard Wagner
3+2 1. November 30. September 1934 1.818.070 Alois Kolb 499
4+2 1. November 30. September 1934 5.516.880 Alois Kolb 500
5+2 1. November 30. September 1934 1.618.361 Alois Kolb 501
6+4 1. November 30. September 1934 4.328.111 Alois Kolb 502
8+4 1. November 30. September 1934 2.643.286 Alois Kolb 503
12+3 1. November 30. September 1934 5.220.555 Alois Kolb 504
20+10 1. November 30. September 1934 373.121 Alois Kolb 505
25+15 1. November 30. September 1934 467.795 Alois Kolb 506
40+35 1. November 30. September 1934 264.238 Alois Kolb 507
Briefmarkenblock 10 Jahre Deutsche Nothilfe[4]
Motive aus dem Leben der heiligen Elisabeth von Moritz von Schwind
  • Die Hungrigen Speisen
5+15 29. November 30. Juni 1935 64.000 E. Böhm 508
  • Die Durstigen Tränken
10+30 29. November 30. Juni 1935 64.000 E. Böhm 509
  • Die Nackten Kleiden
20+60 29. November 30. Juni 1935 64.000 E. Böhm 510
  • Die Kranken Pflegen
50+150 29. November 30. Juni 1935 64.000 E. Böhm 511

Dauermarken

Bild Beschreibung Werte in
Pfennig
Ausgabe-
datum
(1933)
gültig bis Auflage Entwurf MiNr.
Hindenburg-Medaillon II[5]
Porträt Paul von Hindenburgs, Wasserzeichen 2 (Waffeln)
3 April Mai 1945 Karl Goetz 482
4 Mai Mai 1945 Karl Goetz 483
6 April Mai 1945 Karl Goetz 484
8 April Mai 1945 Karl Goetz 485
10 Mai Mai 1945 Karl Goetz 486
12 April Mai 1945 Karl Goetz 487
15 August Mai 1945 Karl Goetz 488
20 Mai Mai 1945 Karl Goetz 489
30 Mai Mai 1945 Karl Goetz 490
40 August Mai 1945 Karl Goetz 491
50 Juli Mai 1945 Karl Goetz 492
60 Mai Mai 1945 Karl Goetz 493
80 Juli Mai 1945 Karl Goetz 494
100 Juli Mai 1945 Karl Goetz 495
Hindenburg-Medaillon III[6]
Porträt Paul von Hindenburgs, Wasserzeichen 4 (Hakenkreuze)
1 4. Dezember Mai 1945 Karl Goetz 512

Dienstmarken

Bild Beschreibung Werte in
Pfennig
Ausgabe-
datum
(1933)
gültig bis Auflage Entwurf MiNr.
Dienstmarken (Ergänzungswerte zur Ausgabe von 1927)[7]
  • Wertziffer auf sogenanntem “Strohhut- oder auch Korbdeckelmuster”
4 Dezember 31. Dezember 1936 130
  • Wertziffer auf sogenanntem “Strohhut- oder auch Korbdeckelmuster”
10 131
  • Michel-Katalog Deutschland 2006/2007 (broschiert), Schwaneberger Verlag GmbH (2006), ISBN 3-87858-035-5
  • Wolfgang Lotz (Hrsg.): Deutsche POSTgeschichte, Essays und Bilder. Nicolai, Berlin 1989, ISBN 3-87584-249-9.
    • Stefan Martens: Post und Propaganda – Das Dritte Reich und die Briefmarken der Deutschen Reichspost 1933–1945. S. 321ff.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. vgl. dazu das Schreiben von Paul von Eltz-Rübenach an Hans Heinrich Lammers vom 1. November 1933, Bundesarchiv Koblenz, R 43 II/266, Bl. 19
  2. Stefan Martens; S. 324
  3. Das Motiv erschien 1859 in Johannes Scherr: Schiller und seine Zeit, Wiegand, Leipzig 1859, bei S. 38, Digitalisat als "Portrait: Friedrich der Große. Originalzeichnung von A. Menzel. Geschnitten von A. Vogel", S. xvii, Digitalisat. Dazu Elfried Bock: Adolph Menzel, Verzeichnis seines graphischen Werkes, von Amsler und Ruthhardt, Berlin 1923, S. 465, Digitalisat.
  4. Diese Briefmarken wurden nur als Briefmarkenblock herausgegeben
  5. Die Dauerserien Hindenburg-Medaillon II und III unterscheiden sich hauptsächlich im verwendeten Wasserzeichen, die Farbunterschiede sind dagegen meist nur gering.
  6. Weitere 15 Werte folgten 1934; ein Ergänzungswert zu 80 Pfennig erschien erst 1936.
  7. Weitere Ergänzungswerte erschienen in den Jahren 1928, 1929, 1930, 1931 und 1932.
Commons: Briefmarken Deutschlands von 1933 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien