Bruder (Freundschaft)

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Beispiel einer „Bromance“: der damalige US-Präsident Barack Obama mit dem damaligen Vizepräsidenten Joe Biden (2009)[1]

Im übertragenen Sinne ist Bruder in vielen Kulturen die Bezeichnung für einen Freund. Die Bezeichnung Bruder soll hierbei die Dauer und Intensität dieser Beziehung ausdrücken, als „geistige Verwandtschaft“ zwischen den beiden,[2] vergleichbar einer geschwisterlichen Verwandtschaft.

Die biblische Geschichte von David und seinem „Bruder“ Jonathan ist ein Beispiel für einen Fall, in dem ein guter Freund, der aber nicht im leiblichen Sinn verwandt war, als Bruder bezeichnet wird. Ein weiteres literarisches Beispiel ist Gilgamesch und dessen „Bruder“ Enkidu. Auch im Satyricon wird der Ausdruck „Freund“ in dieser Weise verwendet.

Ab den 2000er-Jahren hat auch die englische Bezeichnung Bromance (Kofferwort aus brother und romance: „Bruder-Romanze“) als Beschreibung für eine nichtsexuelle, sehr innige Beziehung zwischen zwei Männern Einkehr in den Sprachgebrauch gefunden; in der Folgezeit wurde auch die Kurzform Bro üblich. Die weibliche Version der Bromance ist die Womance.

Im christlichen Mittelalter hatte die Verbrüderung zweier Männer einen formellen Charakter[3], und in den orthodoxen Kirchen existierte mit der Adelphopoiesis (Schwurbruderschaft) ein eigener Ritus für das „Brüdermachen“.[4]

Dabei entstand ein künstliches Verwandtschaftsverhältnis zwischen zwei Freunden.

Beispiele auf weltpolitischer Ebene

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Aktuelle Beispiele aus Fernsehserien

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  • Klaus van Eickels: Die Sprache der Liebe und die Gesten männlicher Freundschaft im Mittelalter. 2. Tagung AIM Gender. 8. November 2002 (ruendal.de [Memento vom 11. Juni 2009 im Internet Archive] 12 Seiten [PDF; 154 kB]).
Wiktionary: Bruder – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Bruder – Zitate

Einzelnachweise

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  1. a b This Is Why the Obama-Biden Bromance Is Surprising. In: Time. 17. Januar 2017 (englisch, time.com [abgerufen am 3. März 2024]).
  2. Bruder. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 3: Bodmerei–Chimpansee. Altenburg 1857, S. 360 (Digitalisat. zeno.org).
  3. Klaus van Eickels: Die Sprache der Liebe und die Gesten männlicher Freundschaft im Mittelalter. In: 2. Tagung AIM Gender. 8. November 2002. 2002.
  4. JAS: Adelphopoiesis. In: The Stephanos Project. St. Vladimir’s Orthodox Theological Seminary, 1. März 2003, archiviert vom Original am 15. Februar 2005; abgerufen am 13. Oktober 2024 (englisch).
  5. Meredith Hindley: Friends and Allies. National Endowment for the Humanities, Mai 2012, abgerufen am 19. November 2024 (englisch).
  6. Warren F. Kimball: Churchill and the Presidents: Franklin Roosevelt. Unterabschnitt „Friends?“ Hillsdale College, Hillsdale, Ml 49242, 24. Oktober 2016, abgerufen am 24. November 2024 (englisch): „Sie schickten sich gegenseitig Geschenke, Geburtstags- und Weihnachtsgrüße und tauschten persönliche Nachrichten, sogar Neuigkeiten aus der Familie, aus ... Zweifellos begannen sie, sich gegenseitig zu bewundern.“
  7. Documents Related to FDR and Churchill. National Archives and Records Administration, 23. September 2016, abgerufen am 19. November 2024 (englisch).
  8. Jon Meacham: Franklin and Winston. Random House, New York 2003, ISBN 978-0-375-50500-3, S. XVII–XIX (Einleitung), 213 (Hauptteil): „Ich hoffe du weißt, wie viel eure Freundschaft Winston persönlich bedeutet, ungeachtet ihrer Wichtigkeit für die Welt.“
  9. Doris Kearns Goodwin: Franklin Delano Roosevelt: (1882-1945). Time, 31. Dezember 1999, abgerufen am 24. November 2024 (englisch): „Wenn diesem Mann irgendetwas zustoßen würde ... Ich könnte es nicht ertragen. Er ist der treueste Freund; er hat den größten Weitblick; er ist der großartigste Mann, den ich je gekannt habe.“
  10. Helge Hommers: Höhepunkt der deutsch-französischen Freundschaft. Bremer Tageszeitungen, 6. Juli 2018, abgerufen am 24. November 2024: „Helmut Schmidt war mir ein wahrer Freund, ein treuer Freund. Unser Verhältnis war kein politisches“
  11. Ursula Welter & Christoph Schäfer: Der überzeugte Europäer. Deutschlandfunk, 3. Dezember 2020, abgerufen am 24. November 2024: „Sie haben betont, der Preis belohne unseren gemeinsamen Beitrag mit Helmut Schmidt für Europa. Auch wenn ich heute Abend hier allein vor Ihnen stehe, möchte ich diese paar Worte des Dankes meinem langjährigen Freund Helmut widmen, denn ohne ihn wäre keine der entscheidenden Fortschritte möglich gewesen.“
  12. Helmut Sorge: Giscard küßt nicht jeden. In: Der Spiegel. Band 34, Nr. 7, 10. Februar 1980, S. Artikel 10 (Der Spiegel 7/1980 [abgerufen am 24. November 2024]).
  13. Oliver Franke et al.: Ein Blick ins Wohnzimmer. Helmut und Loki Schmidt-Stiftung, 2022, abgerufen am 24. November 2024: „Einige, wie der frühere französische Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing, waren auch öfter am Neubergerweg.“
  14. Ukraine is fighting for its independence says President. Präsidialamt der Republik Polen, 23. August 2022, abgerufen am 19. November 2024 (englisch).
  15. Bogdan Rymanowski: Andrzej Duda w Radiu Zet: Będę rozważał wyjazd do Gruzji, jeśli zajdzie taka potrzeba. Präsidialamt der Republik Polen, 29. Oktober 2024, abgerufen am 19. November 2024 (polnisch): „Er ist mein Freund.“
  16. Олександр Саліженко: Історичний день у Верховній Раді. Обійми Дуди і Зеленського та ще одна реінкарнація ОПЗЖ. Bürgerbewegung "Chesno", Kiew, 23. Mai 2022, abgerufen am 19. November 2024 (ukrainisch): „Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, begann seinerseits seine Rede in der Werchowna Rada mit dem polnischen Sprichwort „Gość w dom, Bóg w dom“ und nannte den Präsidenten Polens einen Freund und Bruder.“
  17. Ukraine considers Poland not only its partner, but also a friend forever - Volodymyr Zelenskyy following the meeting with Andrzej Duda in Warsaw. Präsidialamt der Ukraine, 5. April 2023, abgerufen am 19. November 2024 (englisch).