Brunnisach

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Brunnisach

Daten
Gewässerkennzahl DE: 215592
Lage Subalpines Jungmoränenland

Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Rhein → Nordsee
Quelle am Hepbacher-Leimbacher Ried
47° 42′ 47″ N, 9° 26′ 28″ O
Quellhöhe ca. 436 m ü. NHN[1]
Mündung in Friedrichshafen-Fischbach in den BodenseeKoordinaten: 47° 40′ 6″ N, 9° 24′ 33″ O
47° 40′ 6″ N, 9° 24′ 33″ O
Mündungshöhe 395 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 41 m
Sohlgefälle ca. 4,1 ‰
Länge 10,1 km[1] 
ab Zusammenfluss Entengraben/Langenwiesenbach

15,3 km[1]
mitsamt längerer rechter Oberlauffolge Zwerchbach → Entenbach
Einzugsgebiet 24,495 km²[1]

Die Brunnisach ist ein rund zwölf Kilometer langer, in den Bodensee fließender Fluss im baden-württembergischen Bodenseekreis im Süden Deutschlands.

Am Hepbacher-Leimbacher Ried entsteht die Brunnisach

Die Brunnisach entsteht etwa einen Kilometer südwestlich von Markdorf-Hepbach am unter Naturschutz stehenden Hepbacher-Leimbacher Ried auf etwa 436 m ü. NHN aus dem Zusammenfluss des rechten Entengrabens und des linken Langenwiesengrabens. Der mit seinem Oberlauf Zwerchbach zusammen längere und auch einzugsgebietsreichere Entengraben entwässert den bis über 740 m ü. NHN hohen Südostabfall des Gehrenbergs ungefähr südwärts, während der in beider Hinsicht kleinere Langenwiesengraben den Abfluss eines allenfalls 490 m ü. NHN hohen Hügellandes im Süden zuführt.

Von ihrem Ursprung an fließt die Brunnisach anfangs etwa westlich bis hinter Markdorf-Leimbach, wo sie sich am Zufluss des Muldenbachs aus dem Norden auf längeren ungefähren Südlauf kehrt. Auf diesem fließt sie zwischen dem Markdorfer Ort Markdorf im Osten und dem Friedrichshafener Weiler Lipbach im Westen hindurch, berührt anschließend auf Friedrichshafener Gebiet Kluftern am Westufer und Efrizweiler am östlichen. Zuletzt mündet sie auf 395 m ü. NHN im Hafen von Fischbach in den Bodensee.

Auf den 10,1 km zwischen ihrem Zusammenfluss und ihrer Mündung fällt die Brunnisach um etwa 41 Höhenmeter, was einem mittleren Sohlgefälle von nur etwa 0,4 ‰ entspricht.

Die Brunnisach hat ein Einzugsgebiet von 24,5 km², dessen höchster Punkt nahe der Quelle des Zuflusses Muldenbach auf dem 754,3 m ü. NHN hohen Gipfel des Gehrenbergs liegt. Es gehört, naturräumlich gesehen, insgesamt zum Unterraum Bodensee-Jungmoränenland des Subalpinen Jungmoränenlandes.[2]

Die Brunnisach ist durchschnittlich einen Meter breit, ihre Fließgeschwindigkeit liegt bei 0,3 m/s.[3]

Gewässerkorrektion und Renaturierung

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Die Brunnisach wurde in den 1880er Jahren auf den Gemarkungen von Markdorf, Riedheim, Lipbach, Kluftern und Efrizweiler begradigt.[4] So floss der Bach in diesem Bereich 100 Jahre in einem begradigten Bachbett, ehe man im Zuge einer Renaturierung auf einem kurzen Abschnitt beim Lettenhof unterhalb der Ortschaft Riedheim einen mäandrierenden natürlichen Bachlauf wieder herstellte und durch gesetzliche Vorgaben des Gewässerschutzes, die Verbauungen und Regulierungen von Bachläufen untersagen, sich die Brunnisach nach und nach wieder einen natürlichen Bachlauf schafft. Die Brunnisach wurde mehrmals mit Gülle durch die umliegende Landwirtschaft verunreinigt, Kleinstorganismen im Gewässer abgetötet und dadurch auch der Lebensraum für Fische wegen Nahrungsmangel zerstört. Der Bach benötigt nach solchen Verunreinigungen mehr als ein Jahrzehnt, um sich wieder zu erholen. Verschiedene Reinigungsaktionen der örtlichen Vereine und Schule befreiten das Gewässer von Müll und anderen Verunreinigungen. Die Aktionen liefen unter dem Begriff „Puzete“ (zum Beispiel 2005 durch die Grundschule Kluftern).[5]

Die Brunnisach weist vereinzelt Fischbestand auf (Seeforelle, Döbel, Äsche, Barbe und andere Weißfische). Vor allem Jungfische sind oft in diesem Gewässer, da ausreichend Nahrung vorhanden ist. Im Sommer ist Fischerei jedoch kaum möglich, da der Bach dann sehr wenig Wasser führt. Auch durch die zahlreichen ökologischen Unfälle war es eine Zeit lang nicht möglich, die Brunnisach zu bewirtschaften. Der Angelsportverein (ASV) Friedrichshafen bewirtschaftet den Fluss auf einer Länge von drei Kilometern.[3][6][7]

Kunst und Kultur

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Die Brunnisach selbst ist Bestandteil des Ortsrundweges Kluftern[8]. Dieser Ortsrundweg beinhaltet einen Kunstrundweg mit Plastiken zum Thema Tor. So wurden über die Brunnisach beim Lettenhof auf einer Brücke das „Weidentor“ und vor der Bahnunterführung der Lettenstraße der blaue Bogen „Brunnisach“ aufgestellt.

Nach der Brunnisach ist die Narrenzunft Fischbach benannt, die Brunnisach-Hexen.[9][10]

  • Broschüre Kluftern, 2007 (Rathaus Kluftern).
  • Mayers Taschenlexikon in 24 Bänden. Meyer Verlag, 1984 Stichwort: Baden.
  • Mitteilungsblatt Kluftern, Primoverlag, Juni 2005, KW 25.
  • Diercke Weltatlas, Verlag: Westermann, 4. Auflage, 2000, ISBN 3-14-100600-8.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  2. Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 187/193 Lindau/Oberstdorf. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1991. → Online-Karte (PDF; 6,1 MB)
  3. a b Die Brunisach, ASV Friedrichshafen
  4. Deutsche Bauzeitung Jahrgang 1885, Sonderdruck "Entwässerungs-Anlage bei Markdorf in Baden", Kultur-Inspektor Lubberger in Konstanz
  5. Gülle fließt in die Brunnisach, Südkurier, 29. Juli 2008
  6. Gewässerkarteninfo, Angelsportverein (ASV) Friedrichshafen
  7. Markdorf - Unterhalb der Leimbacher Kapelle befinden sich tote Fische im Bach[tt_news=26085&tx_ttnews[backPid]=11417 @1][tt_news=26085&tx_ttnews[backPid]=11417 @2]Vorlage:Toter Link/markdorf.bund.net (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. [tt_news=26085&tx_ttnews[backPid]=11417 Suche in Webarchiven])  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., BUND - Geschäftsstelle Markdorf, 9. Juli 2013
  8. Ortsrundweg Kluftern, Ortsverwaltung Kluftern
  9. Brunnisach-Hexen Fischbach e. V.
  10. Broschüre Kluftern, 2007 erhältlich im Rathaus Kluftern