Bruno Kühn
Bruno Kühn (* 17. Dezember 1901 in Rixdorf bei Berlin; † wahrscheinlich 1944 in Brüssel) war ein deutscher kommunistischer Aktivist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bruno Kühn wurde 1901 als Kind einer Arbeiterfamilie in Rixdorf bei Berlin geboren und war der ältere Bruder von Lotte Ulbricht. Ab 1918 gehörte er der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) an. In der Zeit der Weimarer Republik wirkte er als Funktionär des 1920 entstandenen Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands (KJVD) im Bereich der politischen Kinder- und Jugendarbeit. Während des Spanischen Bürgerkrieges war er Mitglied der Internationalen Brigaden.
Im Zweiten Weltkrieg ging er in die Sowjetunion, um als Partisan im Hinterland der Wehrmacht zu kämpfen. Über den Zeitpunkt und die Umstände des Todes von Bruno Kühn gibt es unterschiedliche Angaben. In der Geschichtsschreibung der DDR war die Darstellung verbreitet, dass er im August 1941 in Weißrussland gefallen sei. Später fanden sich jedoch Hinweise darauf, dass er als „Fallschirmagent“ im August 1943 von der Gestapo in Amsterdam verhaftet und 1944 in Brüssel erschossen wurde.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der DDR trugen unter anderem mehrere Schulen und Pionierhäuser sowie eine Abteilung der Grenztruppen der DDR, zwei Torpedoschnellboote der Volksmarine und eine Kaserne sowie ein Regiment der Nationalen Volksarmee (NVA) seinen Namen. In Bad Belzig befindet sich am Freibad ein großer Findling mit der Aufschrift Bruno Kühn 1901–1944. Pionierleiter und antifaschistischer Widerstandskämpfer. Bis zum Abbau 1994 stand auf dem Gelände der Pädagogischen Hochschule Dresden eine von Robert Propf 1971 geschaffene Bruno-Kühn-Stele.[1] Die Betriebsschule des VEB Elektronische Bauelemente Teltow war nach ihm benannt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frank Schumann: Lotte und Walter. Die Ulbrichts in Selbstzeugnissen, Briefen und Dokumenten. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2003, ISBN 3-36-001233-X (zu allgemeinen biographischen Informationen)
- Hans Schafranek: Im Hinterland des Feindes: Sowjetische Fallschirmagenten im Deutschen Reich 1942–1944. In: Jahrbuch 1996. Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Wien 1996, ISBN 3-90-114227-4, S. 10–40 (zu neueren Forschungsergebnissen hinsichtlich seines Todes)
- Dietrich Nummert: Er war Pionierleiter: Leben und Kampf des Berliner Arbeiterjungen Bruno Kühn. Verlag Junge Welt, Berlin 1970 (zur historischen Wahrnehmung in der DDR)
- Stephan Hermlin: Die erste Reihe. Verlag Neues Leben, Berlin 1951, S. 84ff der fünften Auflage 1985 (zur historischen Wahrnehmung in der DDR)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Kühn, Bruno |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer während der Zeit des Nationalsozialismus |
GEBURTSDATUM | 17. Dezember 1901 |
GEBURTSORT | Rixdorf bei Berlin |
STERBEDATUM | 1941 oder 1944 |
STERBEORT | Brüssel |