Bundesrasenschau

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Die Bundesrasenschau war eine künstlerische Intervention von Ralf Witthaus auf dem Inneren Grüngürtel in Köln. Die Bundesrasenschau war eine temporäre Kunstinstallation, deren Dauer vom 9. August 2010 bis 1. Oktober 2010 angegeben wurde.

Die künstlerische Idee

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Ralf Witthaus nimmt etwas weg, wo andere pflanzen würden. Der über zwölf Kilometer lange Kreisweg, davon sieben Kilometer deutlich bis zur Grasnarbe gezeichnet durch den Park führend, regt zum Flanieren an. Er führt nicht nur um die Stadt herum: In der einen Richtung führt er die Spaziergänger zu dem Künstler und seinen in schwarzen Anzügen gekleideten Grünarbeitern, die den Weg freilegen. Hier entstehen Momente einer offenen Kommunikation zwischen Künstler und Spaziergängern. In die andere Richtung führt der Weg in den Park hinein – denn der Weg wächst in kürzester Zeit wieder zu. Die Dimension der Gesamtzeichnung ist so groß, dass sie von keinem Punkt der Erde als Ganzes sichtbar sein kann – auch zeitlich nicht. Wenn der Kreis geschlossen wird, ist von seinem Anfang nur noch die Erinnerung vorhanden. Darüber hinaus thematisiert die Arbeit die Bedeutung des Inneren Grüngürtels, der durch dieses ungewöhnliche Kunsterlebnis für eine große Anzahl von Bürgern in seiner großartigen Gesamtheit erkennbar und neu kommunizierbar wird.

Der von Ralf Witthaus in den Rasen gezeichnete Kreisweg beginnt im Rheinpark, dem Ort der Bundesgartenschau von 1957. Nach Überquerung des Rheins setzt die Zeichnung wieder im Skulpturenpark an, führt weiter an den Fernsehturm Colonius vorbei bis nahe der Großmarkthalle. Die Zeichnung überquert dann wiederum den Rhein am Südkai. Da auf der rechten Rheinseite kein durchgängiger grüner Gürtel ausgebildet ist, wird die kreisförmige Gesamtgestalt nur im Bereich der dort vorhandenen Grünflächen dargestellt. Im Rheinpark wird schließlich der Kreis vollendet.

In den Medien[1] und von einigen Bürgern wurde Kritik am Projekt laut, da vermutet wurde, dass die Stadt Köln trotz der angespannten Haushaltslage die Bundesrasenschau von Ralf Witthaus finanziell unterstützt. Diese Einwände verstummten, da diese Behauptung unwahr ist und klargestellt wurde, dass die Stadt Köln das Projekt ideell[2] unterstützt.

Buchgestalter und -verleger Christopher Schroer wurde für die Arbeit Bundesrasenschau beim red dot design award: communication design 2011 mit einem red dot für die hohe Designqualität ausgezeichnet.[3][4][5]

Einzelnachweise

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  1. Seit Montag wird in Köln kunstvoll Rasen gemäht. (Memento des Originals vom 15. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.koeln.de koeln.de, 9. August 2010, gesichtet am 1. September 2010.
  2. Der Rasenmähermann. In: Die Welt, Online-Ausgabe 9. August 2010, gesichtet am 1. September 2010.
  3. Bundesrasenschau. In: red-dot.org. Abgerufen am 28. Mai 2022 (englisch).
  4. Gisela Schwarz: Roter Punkt für grüne Rasenpracht; DESIGN Christopher Schroer bekommt den Preis "red dot". In: Kölner Stadt-Anzeiger. Köln 28. Juli 2011, S. 32.
  5. Bergische Landeszeitung, 29. Juli 2011.