Buntbienen
Buntbienen | ||||||||||||
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Camptopoeum frontale | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Camptopoeum | ||||||||||||
Spinola, 1843 |
Die Buntbienen (Camptopoeum) sind eine Gattung aus der Familie der Andrenidae innerhalb der Bienen mit ungefähr 20 Arten[1]. In ganz Europa sind fünf Arten beschrieben,[2] von denen in Mitteleuropa zwei Arten, Camptopoeum friesei und Camptopoeum frontale vorkommen. Lediglich erstere tritt auch in Deutschland auf.[3]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bienen erreichen eine Körperlänge von 6 bis 10 Millimetern. Sie sehen den Zottelbienen (Panurgus) ähnlich, unterscheiden sich von ihnen jedoch durch ihre durchgehenden gelben Binden auf den Segmenten des Hinterleibs sowie gelbe Flecken im Gesicht und auf dem Thorax. Ihr ansonsten schwarz gefärbter Körper ist schwach behaart. Die verhältnismäßig großen Facettenaugen sind hell.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Tiere sind in Mitteleuropa selten. Camptopoeum friesei tritt im Burgenland häufiger auf und besiedelt sodahaltige Böden (Solonchak) um den Neusiedler See. Die Art ist auch in Sachsen-Anhalt an salzigen Böden zu finden.[3] Die Buntbienen fliegen in einer Generation pro Jahr von Juli bis August.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Weibchen legen ihre Nester in kleinen bis großen Gemeinschaften im flachen, als auch stark geneigten Erdboden an. Sie bevorzugen nahezu vegetationslose Bereiche. Vom Hauptgang des Nestes zweigen mehr oder weniger rechtwinkelig Seitengänge ab, an deren Ende die horizontal liegenden Zellen einzeln angelegt werden. Diese werden mit einem feuchten Nektar- und Pollengemisch von Flockenblumen (Centaurea) und Disteln der Unterfamilie Carduoideae befüllt. Die Bienen ernähren sich somit oligolektisch. Das Gemisch wird mit einer Bürste aus locker angeordneten Härchen, die auf den Fersen und Schienen der Hinterbeine sitzen, gesammelt und auf den Schienen der Hinterbeine als Klumpen transportiert. Nach der Verproviantierung legen die Weibchen ein Ei in die Zelle ab, verschließen die Zelle und schütten den Seitengang wieder mit Erde zu. Die Verpuppung erfolgt ohne Kokon. Die Imagines der neuen Generation graben sich im Sommer des darauffolgenden Jahres an die Erdoberfläche. Pasites minutus ist als Kuckucksbiene der Buntbienen bekannt.
Arten (Europa)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Camptopoeum friesei Mocsary, 1894
- Camptopoeum frontale (Fabricius, 1804)
- Camptopoeum nasutum (Spinola, 1838)
- Camptopoeum siculum Soika, 1944
- Camptopoeum venustum (Erichson, 1835)
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ P. Westrich: Die Wildbienen Deutschlands. E. Ulmer, Stuttgart 2018, S. 508.
- ↑ Camptopoeum. Fauna Europaea, abgerufen am 20. Dezember 2009.
- ↑ a b E. Jansen & C. Saure: Über Camptopoeum aus Sachsen-Anhalt (Hymenoptera, Apiformes). In: Eucera. Nr. 16, 2021, S. 1–10 (wildbienen.info [PDF]).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas Müller, Albert Krebs, Felix Amiet: Bienen. Mitteleuropäische Gattungen, Lebensweise, Beobachtung. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-89440-241-5.