Port Said
arabisch بور سعيد Port Said | |||
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Koordinaten | 31° 15′ N, 32° 17′ O | ||
Symbole | |||
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Basisdaten | |||
Staat | Ägypten | ||
Gouvernement | Bur Saʿid | ||
ISO 3166-2 | EG-PTS | ||
Höhe | 0 m | ||
Einwohner | 749.371 (2017) | ||
Gründung | 1859 | ||
Website | www.portsaid.gov.eg | ||
Politik | |||
Gouverneur | Ahmed Abdullah | ||
Kultur | |||
Partnerstädte | Wolgograd, Russland Bizerta, Tunesien |
Port Said (Aussprache [[1]; arabisch بور سعيد, Būr Saʿīd) ist eine Hafenstadt im Nordosten Ägyptens. Sie befindet sich an der Mittelmeerküste am Nordende des Sueskanals. Der westliche Teil der Stadt (Port Said) liegt in Afrika, der östliche (Port Fuad) in Asien; der Sueskanal bildet die Grenze zwischen den Kontinenten.
]Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Port Said lebten 2017 nach einer Volkszählung 749.371 Einwohner.[2][3] Die Stadt hat nach dem rund 220 Kilometer westlich gelegenen Alexandria den zweitwichtigsten ägyptischen Hafen. Er ist Umschlagplatz für Baumwolle und Reis. Wichtige Industriezweige sind die chemische Industrie, die Zigarettenproduktion, die Salzgewinnung und der Fischfang. Seit 1976 besitzt die Stadt den Status einer Freihandelszone. Port Said ist ein wichtiges Seebad und Anlaufpunkt internationaler Kreuzfahrtschiffe. Ein neues Hafengebiet entsteht im Stadtteil Port Fuad (East Port Said) auf der östlichen Seite des Sueskanals.
Im Westen des Stadtgebiets liegt der Regionalflughafen Port Said Airport. Zwischen Port Said und Port Fuad besteht eine Fährverbindung. In Port Said befinden sich die Universität Port Said und ein Nationalmuseum.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt wurde 1859[4] im Zuge der Kanalbauarbeiten gegründet und nach dem Vizekönig Muhammad Said benannt. 1880 hatte die Stadt rund 15.000[4] Einwohner. Zur Unterhaltung der Seeleute und Hafenarbeiter trug in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der bis heute beliebte Tanzmusikstil Bambutiyya bei. Dessen Hauptmelodieinstrument ist die Leier Simsimiyya, für den Rhythmus sorgen mehrere Trommeln und Blechkanister.
Ende des 19. Jahrhunderts ließen sich die Fotografen Hippolyte Arnoux[5] und Nicolas Koumianos[5] ebenso wie das Atelier Peridis & Georgiladakis[5] in Port Said nieder.
1913 fanden Juden bei Griechen Schutz vor antijüdischen Übergriffen und warteten bei ihnen die Intervention der Briten ab.[6]
Im Sueskrieg (1956) und Jom-Kippur-Krieg (1973) wurde Port Said stark beschädigt.
Am 1. Februar 2012 kam es nach einem Fußballspiel zwischen al Ahly Kairo und Al-Masry zu schweren Ausschreitungen, bei denen mindestens 70 Menschen getötet und mehr als 1.000 verletzt wurden.[7]
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Daisy Campi (1893–1979), deutsche Malerin der Moderne
- Marcel Domergue (1901–?), französischer Fußballspieler
- Mayo (1906–1990), griechisch-französischer Kostümbildner, Filmarchitekt und Maler
- Cecil Purdy (1906–1979), australischer Schachspieler, 1. offizieller Fernschachweltmeister, viermaliger australischer Landesmeister
- Martin M. Atalla (1924–2009), Ingenieur und Unternehmer im Bereich der Halbleitertechnik und Computer-Datensicherheit
- Jean-Claude D’Arménia (1940–2018), französischer Fußballspieler und -trainer
- Hans Dijkstal (1943–2010), niederländischer Politiker (VVD)
- Sam Karmann (* 1953), französischer Schauspieler und Regisseur
- Amr Diab (* 1961), Sänger, Superstar in der arabischen Welt
- Mona Eltahawy (* 1967), ägyptisch-US-amerikanische Journalistin
- Mohamed Shawky (* 1981), Fußballspieler auf der Position eines Mittelfeldspielers
- Mohamed Zidan (* 1981), ägyptisch-deutscher Fußballspieler; bis Mai 2012 aktiv in der deutschen Bundesliga
- Hosam Bakr Abdin (* 1985), Boxer im Mittelgewicht
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Simon Arzt (1814–1910), Zigarettenfabrikant in Port Said
- Olaf Stapledon (1886–1950), englischer Schriftsteller; wuchs in Port Said auf
- Samir Amin (1931–2018), ägyptischer Ökonom und Soziologe, wuchs in Port Said auf
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stefan Kleiner, Ralf Knöbl u. a.: Duden – Das Aussprachewörterbuch. Aussprache und Betonung von über 132 000 Wörtern und Namen. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Dudenverlag, Berlin, ISBN 3-411-04067-X.
- ↑ Port Said. In: World Gazetteer. Ehemals im ; abgerufen am 27. Januar 2017. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Ägypten: Gouvernements & Städte - Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 15. April 2018.
- ↑ a b Vincent Lemire: Urbanités, municipalités, citadinités. In: Leyla Dakhli (Hrsg.): Le Moyen-Orient – Fin XIXe–XXe siècle (= Points Histoire inédit). Éditions du Seuil, Paris 2016, ISBN 978-2-7578-6197-4, Kap. 3, S. 115–134, hier S. 126.
- ↑ a b c Gérard Réveillac, Nicole Tuccelli: Impressions d‘Orient – Les voyageurs en Égypte au XIXe siècle : Témoignages des visiteurs du „pays des pharaons“ d‘après les textes, lettres, canets de voyage et iconographie. Hrsg.: Aude Gros de Beler, Delphine Duchêne. Éditions Actes Sud/Éditions Errance, Arles 2022, ISBN 978-2-87772-979-6, S. 181.
- ↑ Georges Bensoussan: Juifs en pays arabes – Le grand déracinement, 1850–1975. In: Denis Maraval (Hrsg.): Collection Texto. 2. Auflage. Éditions Tallandier, Paris 2021, ISBN 979-1-02105090-7, S. 288.
- ↑ Fans stürmten Spielfeld und Kabinen. ORF, 1. Februar 2012, abgerufen am 2. Februar 2012.