Burchard (Liesborn)

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Burchard (* unbekannt; † 5. März 1239 in Soest) war von 1221 bis 1239 der sechste Abt des Benediktinerklosters Liesborn.

Unmittelbar nach dem Fortgang seines Vorgängers Abt Werner wurde Burchard am 7. April 1221 gewählt und am folgenden Tag benediziert. Unüblich ist, dass ihm nicht in Liesborn, sondern in Coesfeld die Abtsbenediktion zuteilwurde. Außerdem ist erstaunlich, dass Burchard überhaupt zum Abt gewählt worden ist, da er zuvor in Liesborn das Amt des Kellners bekleidete und nicht das Amt des Priors, das eigentlich das ranghöchste nach dem Abt ist.

Burchard hatte in seiner Regentenzeit einen besonderen Fokus auf der Güterverwaltung, so dass das Kloster seinen Besitz an Gütern durch ihn erweitern konnte.

Als sein Todestag gilt der 5. März 1239. Er soll nach Soest gekommen sein, wo er nach Heilung für seine Krankheit suchte. Dort ist er verstorben und wurde bereits am 6. März in seinem Kloster im Turm der Pfarrkirche begraben. In diesem Turm lagen zudem die erste Äbtissin Roswindis sowie die Äbte Gottschalk und Gerhard begraben.[1]

Erstmals wird Burchard 1218 in einer Urkunde des Abts Werner erwähnt. Dass er das Amt des Kellners innehatte, wird in zwei Urkunden aus seinem Wahljahr 1221 überliefert. Urkunden aus Marienfelde, Clarholz, Essen und Paderborn nennen ihn als Zeugen. Ein besonders enge Beziehung scheint er nach Münster gehabt zu haben, da der Münsteraner Stuhl ihn häufig als Zeugen ausweist. Heute ist eine stark abgetretene Grabplatte im Turm der Pfarrkirche in Liesborn erhalten. Außerdem ist sein Siegel mit dem üblichen Liesborner Bild erhalten.

Einzelnachweise

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  1. Helmut Müller: Das Kanonissenstift und Benediktinerkloster Liesborn (= Germania Sacra NF 23). W. de Gruyter, Berlin 1987, ISBN 978-3-11-011002-9, S. 230 f.
VorgängerAmtNachfolger
Werner (Liesborn)Abt des Klosters Liesborn
1221 – 1239
Gottschalk (1239–1241)