Burg Birkendorf
Burg Birkendorf | ||
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Staat | Deutschland | |
Ort | Ühlingen-Birkendorf-Bühl | |
Entstehungszeit | vermutlich 12. Jahrhundert | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Burgstall | |
Ständische Stellung | Edelfreie, Ministeriale | |
Geographische Lage | 47° 45′ N, 8° 19′ O | |
Höhenlage | 839 m ü. NHN | |
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Die Burg Birkendorf ist eine abgegangene Höhenburg auf dem 839 m ü. NHN hohen Bühl, einer Muschelkalkanhöhe nordöstlich von Birkendorf, einem heutigen Ortsteil der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg.
Als erste Besitzerin der Burg erschien 1085 die Edle Ita von Birkendorf (Ida de Saxonia et de Birctorf)[1], die eine Erbin[2] des Grafen Kuno von Öhningen war.[3] Ob sie selbst die Burg bewohnte, ist nicht gesichert.
Die Burg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert von den von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts belegten Herren von Birkendorf, Dienstleute der Freiherren von Krenkingen, erbaut. 1403 verkaufte Erlawin von Birkendorf seine Güter im Ort an Johann von Wolfurt. Die Wolfurter wohnten dann im Birkendorfer Schloss. Das Kirchenpatronat besaßen ursprünglich die Herren von Roth, von diesen gelangte es durch Erbe 1363 an die Herren von Erzingen. Der Ort selbst kam über die Herren von Griessen an die Herren von Erzingen. 1483 verlieh Herzog Siegmund das Dorf Birkendorf an Simon von Erzingen. 1494 kam es durch Heinrich von Erzingen an die Grafen von Lupfen. 1612 verkaufte Maximilian von Pappenheim den Ort an das Kloster St. Blasien und es wurde damit Teil der Reichsherrschaft Bonndorf.
Die Burg war noch zu Beginn des 15. Jahrhunderts bewohnt, wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und im 18. Jahrhundert noch als Ruine erwähnt.[4] Von der ehemaligen Burganlage sollen noch Grabenreste erhalten sein. Trotz ihrer abseitigen Lage war sie durch die nahen Steinaübergänge vermutlich eng mit Bettmaringen und Wittlekofen verbunden und zählt somit zu den Burgen im Steinatal.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz Voellner: Die Burgen und Schlösser zwischen Wutachschlucht und Hochrhein. 1975.
- Helmut Naumann: Die Schenkung des Gutes Schluchsee an St. Blasien. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, Zeitschriftenband, 1967.
- Eduard Hlawitschka: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands – Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“ Reihe: Vorträge und Forschungen – Sonderbände, Band 35 / Hrsg. vom Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte, Jan Thorbecke, Sigmaringen 1987, ISBN 3-7995-6695-3.
- Johann Wilhelm Braun (Bearb.): Urkundenbuch des Klosters Sankt Blasien im Schwarzwald. Von den Anfängen bis zum Jahr 1299. Teil I: Edition; Teil II: Einführung, Verzeichnisse, Register, Stuttgart 2003, ISBN 3-17-017985-3. (= Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg: Reihe A, Quellen; Band 23)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Carl Georg Dümgé: Regesta Badensia. S. 127 Urk. 78; ZGORh. Bd. 7, S. 531.
- ↑ Nach neuesten Untersuchungen ist die genannte Ita von Birkendorf identisch mit Ida von Elsdorf. Sie ist demnach die Tochter der Gertrud von Braunschweig (jedoch nicht aus der Ehe mit des Liudolf von Friesland). Ihre Mutter Gertrud war die Tochter der Gisela von Schwaben und des Brun I. von Braunschweig. Gisela wiederum war die Tochter des Herzog Hermann II. von Schwaben. Somit war Ita Urenkelin des Herzog Hermann II. von Schwaben und Ur-Urenkelin von Konrad.
- ↑ Helmut Maurer: Das Land zwischen Schwarzwald und Randen. S. 137 f.
- ↑ Birkendorf bei leo-bw.de