Burg Hauenfels
Burg Hauenfels | ||
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Bauwerk am Ölberg von Osten | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Gütighofen | |
Entstehungszeit | 1316 | |
Burgentyp | Höhenburg, Höhlenburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Geographische Lage | 47° 55′ N, 7° 46′ O | |
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Die Burg Hauenfels war eine Höhlenburg bei der Teufelsküche am Ölberg in der Nähe von Gütighofen bei Ehrenkirchen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald (Baden-Württemberg).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ihre Geschichte ist weitgehend unerforscht. Strittig ist, ob es sich bei dem festen Bauwerk am Ölberg überhaupt um eine Burganlage handelt. Auch beruht der Name Hauenfels auf einer fehlerhaften Interpretation der Nennung „Huwensteine“, die korrekt übersetzt Eulenstein lauten müsste[1]. Eine mögliche Ersterwähnung als besagter Huwensteine, in einem Hofrodel des im Besitz des Klosters St. Ulrich befindlichen Ding- und Fronhofes in Bollschweil, ist auf das Jahr 1316 datiert. Funde von der Bauwerksstelle deuten auf einen Nutzungszeitraum vom 13. bis ins frühe 16. Jahrhundert hin[2]. Ende der 1990er Jahre wurden Teile des Mauerwerks, wie etwa ein oberer Abschnitt der Frontwand mit einer schartenartigen Öffnung, das Opfer von Vandalismus.
Das Gebäude diente im Dreißigjährigen Krieg dem Dominikanerpater Michael des Predigerklosters Freiburg als Versteck. Von dort aus führte er zusammen mit versprengten österreichischen Soldaten und Bauern einen erfolgreichen Kleinkrieg gegen die Schweden im nahen Kirchhofen. Später diente der Bau Räuberbanden als Unterschlupf.
Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von dem, in einen leichten Felsüberhang hineingebauten Bauwerk sind ein etwa 13 m langer und bis 1,2 m starker Mauerzug der südöstlichen Längsfassade, aus mörtelgefügten grob behauenen Kalkstein-Bruchsteinen in unregelmäßig lagerhafter Schichtung, sowie ein 0,75 m starker Rest der Nordostseite mit einer lichten Weite von 3,1 m erhalten. An ihrer Ostecke erreicht die Außenmauer noch eine geschätzte Höhe von 4 m. Ein Balkenloch in der Frontmauer deutet einen zumindest zweistöckigen Ausbau an. Reste einer 0,6 m starken Binnenwand sprechen für eine Unterteilung in zwei annähernd rechteckige Räume. Zwei maulschartenartige Öffnungen, die sich noch erkennbar im Mauerwerk der Frontwand abzeichnen, sorgten für Lichteinfall. Einen Eindruck der Baulichkeit bietet eine Planskizze von Zuccalmaglio aus den 1860er Jahren, die Bauwerksdetails zeigt, welche heute nicht mehr zu sehen sind.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Südlicher Teil: Halbband A–K. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-7366-5, S. 161–164
- Heiko Wagner: Theiss Burgenführer Oberrhein, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1710-6, S. 42–43
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vgl. Martin Strotz: "Ehrenstetten (Ehrenkirchen, FR)", in Zettler, Zotz: Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Südlicher Teil: Halbband A-K, S. 163/164. Die darin vertretene Auffassung, die zu geringe Mauerstärke von 0,75 m spreche gegen eine Interpretation als Burganlage, ist nicht zwingend schlüssig. Tatsächlich weist die Frontmauer eine Stärke von gut 1,1 m auf (H. Wagner, S. 42). Die Nachmessung durch den Mitautor dieses Wikipedia-Artikels erbrachte eine Mauerwerksstärke um 1,2 m in Höhe des erhaltenen Lichtschachts. Nach F.-W. Krahe (Burgen und Wohntürme des Deutschen Mittelalters, Jan Thorbecke Verlag, 2008) erfüllen auch Gebäude, oder feste Häuser anstelle einer Burg das Kriterium einer Kleinburg (Krahe, S.65). Mauerstärken um 1 bis 1,5 m finden sich bei 15 % der Ringmauern von Burganlagen (Krahe, S. 21/22) sowie bei 37 % ihrer Wohntürme (Krahe, S. 118).
- ↑ Vgl. Heiko Wagner, Theiss Burgenführer Oberrhein, S. 43