Burg Iłża
Burg Iłża | ||
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Blick von Osten auf den Hauptturm | ||
Staat | Polen | |
Ort | Iłża | |
Entstehungszeit | zwischen 1327 und 1347 | |
Geographische Lage | 51° 10′ N, 21° 14′ O | |
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Die Burg Iłża wurde zwischen 1327 und 1347 errichtet. Die Ruine mit Elementen der Gotik- und Renaissance-Baustile liegt oberhalb der Stadt Iłża auf einem Kalkhügel und gehört zu den Touristenattraktionen[2] in Südmasowien in Polen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1334. Sie wurde vermutlich anstelle eines älteren Gebäudes errichtet. Nach Angaben (1884) von Jan Nepomucen Chądzyński befindet sich in den Ruinen ein Wappenstein mit dem Datum 1139. Chądzyński leitete aus dem Wappen eine frühere Besitzung des Geschlechtes Odrowąż ab; Bauherr des Ursprungsgebäudes war danach Radosław Odrowąż[2]. Im Jahr 1223 überschrieb Iwo Odrowąż, der damalige Bischof von Krakau, den Besitz an die katholische Kirche in Krakau; ab dann war sie ein Sitz der Krakauer Bischöfe. Die heutige Burgruine geht vermutlich auf einen gotischen Bau im Auftrag des Bischofs Johann II. Grot[3] zurück. Im Jahr 1501 hielt sich hier Aleksander Jagiellończyk und 1511 König Sigismund Der Alte auf.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die Burg unter Filip Padniewski[4] teilweise im Renaissancestil umgebaut. Im Jahr 1607 hielt sich König Sigismund III. Wasa drei Tage in der Burg auf. 1637 traf Władysław IV. Wasa hier seine spätere Frau Cäcilia Renata von Österreich. Im 17. Jahrhundert modernisierte Marcin Szyszkowski[5] die Anlage erneut. Damals erhielt sie auch eine verbesserte Befestigung. Während des Zweiten Nordischen Krieges wurde sie von schwedischen Truppen und dem Siebenbürger Fürsten Georg II. Rákóczi zerstört. Die Instandsetzung und ein Umbau erfolgten noch im 17. Jahrhundert. Im Jahr 1789 ging die Anlage infolge eines Beschlusses des Sejms, die Krakauer Kirche zu enteignen, in den Besitz des polnischen Staates über. Nach einem Brand Ende des 18. Jahrhunderts (1791) wurde die Anlage als Wohnsitz aufgegeben. Von nun an diente die Ruine der Gewinnung von Baumaterial für Neubauten im Dorf.
Am Ende des 19. Jahrhunderts erwarb Tadeusz Lubomirski die Ruine und gründete eine Gesellschaft zum Erhalt der Anlage. Eine erste Restaurierung erfolgte im Jahr 1910 unter Oskar Sosnowski. Während des Ersten Weltkrieges wurde ein bis dahin erhaltenes gotische Turmportal zerstört. Weitere Beschädigungen erfolgten zu Beginn des Zweiten Weltkrieges im Verlauf der Schlacht bei Radom. Bis Ende der 1970er Jahre konnten unter Stanisław Medeksza Teile der Anlage gesichert und saniert werden.
Heute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der zylindrische, erhalten gebliebene Burgturm kann zu Öffnungszeiten besichtigt werden. In der Burgumgebung findet alljährlich das größte Ritterturnier Masowiens statt, welches an die Tradition des 13. Jahrhunderts anknüpft[2].
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beata Konopska und Michał Starzewski (Chefred.), Polen, Karte der Schlösser, aus der Reihe: Copernicus, ISBN 83-7329-621-2, PPWK S.A., Warschau, Erstausgabe ohne Jahresangabe, S. 19
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stich von Erik Dahlbergh, 1655–1657
- ↑ a b c gem. Information Auf den Spuren der Herzöge von Masowien ( vom 4. März 2011 im Internet Archive) auf der Website Mazovia. Heart of Poland der Tourismus-Organisation Masowiens (Mazowiecka Regionalna Organizacja Turystyczna)
- ↑ Jan Grot war Bischof in Krakau von 1326 bis 1347. Im Jahr 1331 exkommunizierte er König Kasimir den Großen, mit dem er sich später wieder aussöhnte
- ↑ Filip Padniewski (1510–1572) war Unterkanzler der Krone von 1559 bis 1562 sowie Bischof von Krakau von 1562 bis 1572
- ↑ Marcin II Szyszkowski (1554–1630) war Bischof von Lutsk, Płock und Krakau
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Polnischsprachige Informationstafel (Verfasserin: Beata Bujakowska) am Fuß der Burg