Burg Kaltental

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Burg Kaltental
Alternativname(n) Kaltenthal, Kaltindal
Staat Deutschland
Ort Stuttgart-Kaltental
Entstehungszeit um 1281
Burgentyp Höhenburg, Ortslage
Erhaltungszustand Burgstall
Ständische Stellung Adlige
Geographische Lage 48° 44′ N, 9° 8′ OKoordinaten: 48° 44′ 26,4″ N, 9° 7′ 54,1″ O
Burg Kaltental (Baden-Württemberg)
Burg Kaltental (Baden-Württemberg)

Die Burg Kaltental, auch Kaltenthal und Kaltindal genannt, ist eine abgegangene Höhenburg auf einer Hügelkuppe an der Stelle der katholischen St.-Antonius-Kirche in der Burgstraße 25[1] des Stadtteils Kaltental der Landeshauptstadt Stuttgart in Baden-Württemberg.

Burggrafen von Kaltental

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Burg Kaltental wurde wohl vom Ortsadel erbaut, um das Nesenbachtal zu kontrollieren. Sie ist vermutlich Rechtsnachfolger der Burg Möhringen.[2] 1125 wurden die Herren von Kaltental erstmals urkundlich erwähnt. Der genaue Umfang ihres ab dem späten 13. Jahrhundert nachgewiesenen Burggrafenamtes ist nicht bekannt, als württembergisches Lehen beinhaltete es vermutlich auch Stuttgart.[3] Zugleich waren die kaltentalischen Burggrafen ab 1278 aufgrund der Herrschaft Aldingen auch Lehensleute der Grafen von Asperg, einer Seitenlinie der Pfalzgrafen von Tübingen. 1308 ging aber auch dieses Lehen auf Württemberg über.

1281 wurde Burg Kaltental erwähnt, als sie von Esslinger Bürgern und ihren Verbündeten belagert wurde. Burggraf Walter von Kaltental konnte die Burg halten, bis ihm württembergische Truppen zu Hilfe kamen.[4] 1318 verkauften Burggraf Johann (II.) und seine Brüder die zu diesem Zeitpunkt teilweise zerstörte Burg samt Zugehörungen und Untertanen und zogen nach Aldingen am Neckar. Neuer Besitzer von Burg Kaltental war Graf Eberhardt der Erlauchte.[3] Auch danach nutzten vereinzelte Angehörige des Adelsgeschlechts von Kaltental den Titel Burggraf, das Burggrafenamt hatte aber keinen Bestand mehr.

Liste der Burggrafen von Kaltental

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Die folgende Liste enthält die urkundlich erwähnten und auf Burg Kaltental ansässigen Burggrafen.[5]

Name nachgewiesen Anmerkung
Walter 1270 bis nach 1288; Burggraf spätestens 1278 Ritter (1270); Herr von Aldingen (ab 1278);
Wolfram um 1280 Bruder Walters
Marquard 1283 bis 1306 Sohn Walters
Johann (I.) 1299 bis nach 1307 Ritter, Herr von Aldingen, Sohn Walters
Johann (II.) 1313 bis 1357 Edelknecht; Herr von Aldingen; Sohn Johanns (I.); verkaufte mit seinen Brüdern 1318 Burg Kaltental

Weitere Entwicklung

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Die Burg blieb im Besitz der Grafen von Württemberg, bis Ulrich der Vielgeliebte im Jahr 1455 einen Wolf von Tachenhausen für seine Dienste mit der Burg belehnte. Nach mehreren Besitzerwechseln kam die Burg schließlich zu den Herren von Remchingen.[4]

1696 kaufte Friedrich Gottlieb von Löwenstern von den Herren von Remchingen, der Familie seiner Frau, das adelige Erblehengut zu Kaltental einschließlich Schloss Kaltental „mit allen Rechten, Gerechtigkeiten und Lasten“, dem Meier- und Mühlenhaus und Naturaleinkünften für 10 000 fl. Davon waren 5 000 fl bar zu zahlen, die Restsumme in Raten auf die herrschaftliche Eisenfaktorei zu Königsbronn. Löwenstern verkaufte das adelige Erblehengut zu Kaltental mit allen Rechten, Gerechtigkeiten und Lasten, wie er es 1696 von den Herren von Remchingen gekauft hatte, am 18. Juli 1709 an Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg. In dem Kaufbrief von 1709 wurden zudem folgende Bedingungen aufgenommen: Das Recht der Familie Löwenstern auf Kirchenstühle und Begräbnis in der Kirche zu Möhringen auf den Fildern, die Ausbezahlung eines Schlüsselgeldes von 100 Talern oder 200 fl an Frau Loysa Gottliebe Freiin von Löwenstern geborene von Remchingen, den Verbleib des Beständers Hans Claus Martin bis zum 23. April 1710 im Mühlenhaus, sowie der im Schloss wohnenden Personen bis zum 11. November 1709 und die Übernahme des Bestandsmeiers Johannes Rueffer.[6] Die Burg wurde 1837 abgebrochen. Von der ehemaligen Burganlage ist nichts erhalten. Auf der Burgstelle steht heute die Kirche St. Antonius.

  • Hartwig Zürn: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmale und die mittelalterlichen Burgstellen des Stadtkreises Stuttgart und der Kreise Böblingen, Esslingen und Nürtingen. Verlag Silberburg, Stuttgart 1956, S. 10.

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu 'Burg Kaltental' in der privaten Datenbank Alle Burgen.
  2. Möhringen bei leo-bw.de
  3. a b Norbert Stein, Eduard Theiner, Heinz Pfizenmayer: Die Herren von Kaltental und die Reichsfreien Nothaft von Hohenberg (= Heinz Pfizenmayer [Hrsg.]: Heimatkundliche Schriftenreihe der Gemeinde Remseck am Neckar. Band 9). 1989.
  4. a b Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. Kapitel B 11 - Kaltenthal. 1851;.
  5. Gerhard Wein: Burg Kaltental bei Stuttgart. Fotodr. E. Huth, Tübingen 1963 (google.de).
  6. Hauptstaatsarchiv Stuttgart: Archivalieneinheit A 403 U 330