Burg Mörfelden
Burg Mörfelden | ||
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Alternativname(n) | Mersevelt | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Mörfelden-Walldorf | |
Entstehungszeit | vermutlich 13. Jahrhundert | |
Burgentyp | Niederungsburg | |
Erhaltungszustand | Burgstall | |
Geographische Lage | 49° 58′ N, 8° 34′ O | |
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Die Burg Mörfelden, auch Mersevelt genannt, ist eine abgegangene Wasserburg auf dem Waldfriedhof am südlichen Ortsrand von Mörfelden in der Stadt Mörfelden-Walldorf im Kreis Groß-Gerau in Hessen.
Der Ort, spätestens ab 850 im Codex Laureshamensis III, Urkunde Nr. 3672, urkundlich, 1016 als Standort in einer Beurkundung von Kaiser Heinrich II. genannt, weist zu Beginn des 13. Jahrhunderts einen Ortsadel auf.[1]
Zwischen 1215 mit Waltherus de Mersevelt, 1253 Wernherus clericus, filius Walteri de Mersenvelt, vermutlich derselbe Walter von Mersenvelt wird im selben Jahr als Vogt von Trebur genannt[2] und 1325 mit Heinrich von Mersevelt wird der Ortsadel genannt, zu diesem Zeitpunkt kann auch die Burg angenommen werden.[3] Zu der Zeit wird ein Festes Haus als Herrschaftssitz angenommen.[1] Vermutlich schon wieder gegen Ende des 13. Jahrhunderts ausgestorben, kam der Besitz 1277 an die Falkensteiner.[1] Diese sollen den Adelssitz zu einer Wasserburg als Grenzbefestigung ihrer Herrschaft ausgebaut haben. 1294 erklärt Werner von Falkenstein, dass die annona cedens de novalibus, que vocatur Sunderholcz apud Mersevelt Eigentum seines Hauses im Haim ist.[3] 1325 wird als letzter seines Namens ein Heinrich von Mersevelt genannt.[3]
Burg und Ort waren über eine Brücke verbunden, die erst 1821 abgebrochen wurde, als man auch die Gräben verfüllte.[1] Die Herren von Ysenburg beerbten die Falkensteiner im 15. Jahrhundert. Noch im 16. Jahrhundert wurde von Anton von Ysenburg-Büdingen das Burggebäude erneuert.[1] 1885 war die Burg dann aber bereits vollständig abgetragen.[1]
Von der Burganlage sind heute keine Baureste mehr vorhanden beziehungsweise wurden durch die Anlage des Friedhofs überbaut. Im Ort verbaute alte Sandsteine werden der Burg zugeordnet. Zum Aussehen oder Größe der Burg liegen keine Nachrichten vor. Ihre Lage wird ins sogenannte Kühloch, einer ehemals sumpfigen Niederung verortet.[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f Knappe: Mörfelden. In Mittelalterliche Burgen in Hessen, S. 514
- ↑ Adelige in Trebur auf www.tribur.de; erneut abgerufen am 1. März 2021
- ↑ a b c Mörfelden, Landkreis Groß-Gerau. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 2. Mai 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 9. Mai 2014.
- ↑ Karl Nahrgang: Ein früher Burgentyp im Untermaintal. In: Bericht der freiwillig tätigen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Heimatforschung, Heimatkundliche Einzelforschungen aus der Landschaft Dreieich. Heft 6, Frankfurt am Main 1927, Tafel XXII.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Grottenberger (1874–1946): Ortsgeschichte Mörfelden, in 12 Einzelheften, Mörfelden 1936/37, 380 Seiten
- neu als: (Hrsg.) Tanja Sabine Bonin, Carl Grottenberger: Ortsgeschichte von Mörfelden, Mörfelden-Walldorf 2021, ISBN 978-3-947417-05-6.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 2. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 1995, ISBN 3-86134-228-6. S. 514.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Burg Mörfelden, Landkreis Groß-Gerau. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).