Burg Ovelgönne
Burg Ovelgönne | ||
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Staat | Deutschland | |
Ort | Ovelgönne | |
Entstehungszeit | 1515 | |
Burgentyp | Niederungsburg | |
Erhaltungszustand | Reste des Festungsgrabens | |
Ständische Stellung | Grafen von Oldenburg | |
Geographische Lage | 53° 21′ N, 8° 25′ O | |
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Die Burg Ovelgönne ist eine zur Festung ausgebaute frühneuzeitliche Burg der Grafschaft Oldenburg in der Gemeinde Ovelgönne im niedersächsischen Landkreis Wesermarsch.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1514 besiegte Graf Johann V. Oldenburg die Butjadinger und Stadlander Friesen in der Schlacht an der Hartwarder Landwehr. Zur Sicherung der neuerworbenen Gebiet errichtete er am Lockfleth, einem damals schiffbaren Wasserweg, die Burg Ovelgönne. Diese bestand anfangs nur aus einem Steinhaus mit zwei kleinen Wall und Graben umgebenen Wirtschaftsgebäuden. Für den Bau wurde zum Teil Steinmaterial von abgebrochenen friesischen Wehrkirchen benutzt. Johanns Nachfolger Anton I. von Oldenburg baute Ovelgönne ab 1529 zur Festung aus und ließ sie als kastellartige Residenz einrichten. Das Lockfleth wurde 1531 eingedeicht und verschwand.
1583 wurde die Festung durch einen äußeren Graben erweitert. Zudem wurde der Wall erhöht und mit starken Rondellen versehen, außerdem wurde eine Schlosskirche errichtet. 1664 überschrieb Graf Anton Günther Ovelgönne seinem illegitimen Sohn Anton von Aldenburg. Nach Anton Günthers Tod 1667 kam die Festung aber an seinen rechtmäßigen Erben, den dänischen König. In diesem Jahr sollen dort ein Kommandant und 100 Mann Besatzung ihren Dienst getan haben. Da die dänische Regierung aufgrund der stabilen inneren Verhältnisse die Festung als überflüssig erachtete, wurde sie von 1677 bis 1679 niedergelegt.
Heutiger Zustand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der südliche Burggraben ist noch in seinem ursprünglichen Verlauf vorhanden, Form und Breite sind aber gegenüber dem Zustand des 17. Jahrhunderts verändert worden. Der östliche Graben war noch bis 1951 erkennbar und ist heute an den Grundstücksgrenzen erkennbar. 1951 und 1972 stieß man bei Kanalisationsarbeiten auf die Mauern der ersten und zweiten Schildwache.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günter Müller: 293 Burgen und Schlösser im Raum Oldenburg-Ostfriesland. Kayser, Oldenburg 1977, S. 87.
- M. Nistal: Ovelgönne. In: Oldenburgisches Ortslexikon. Archäologie, Geografie und Geschichte des Oldenburger Landes. Band 2. Oldenburg 2011, S. 798–803.
- Edgar F. Warnecke: Burgen und Schlösser im Oldenburger Land. Isensee, Oldenburg 1993, S. 108–110.
- Jürgen Gabbert: Burgdorf Ovelgönne 1514–2014. Ovelgönne 2014, S. 37 f.
- Dieter Bohe: Butjadingen, Stadland und Burgdorf Ovelgönne einst und jetzt. Band 1. Isensee, Oldenburg 2014, S. 16–44.