Burg Schwabeck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Burg Schwabeck
Gedenkstein an die ehemalige Burg Schwabeck mit dem Wappen der Erligheimer

Gedenkstein an die ehemalige Burg Schwabeck mit dem Wappen der Erligheimer

Alternativname(n) Burg Schwabeneck, Burg Schwabenheim
Staat Deutschland
Ort Dossenheim-Schwabenheim
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Burgstall
Ständische Stellung Adlige
Geographische Lage 49° 27′ N, 8° 38′ OKoordinaten: 49° 26′ 37,9″ N, 8° 37′ 59,8″ O
Burg Schwabeck (Baden-Württemberg)
Burg Schwabeck (Baden-Württemberg)

Die ehemalige Burg Schwabeck (auch als Burg Schwabeneck und als Burg Schwabenheim bezeichnet) war eine Niederungsburg am Neckar bei Schwabenheim, einem Ortsteil Dossenheims.

Die Burg stand etwa 300 Meter flussaufwärts von Schwabenheim bei der Schwabenheimer Schleuse. Im Nordosten führt die ehemalige Römerstraße nach Ladenburg vorbei.

Über Geschichte und Anlage der Burg Schwabeck ist wenig bekannt. An dortiger Stelle stand allerdings wohl schon zu Römerzeiten eine militärische Anlage;[1] hier wurde beispielsweise ein römischer Werkstein gefunden, der heute als Gedenkstein dient. Im Mittelalter dürfte die Burg schon früh ein Lehen des Domstifts Worms gewesen sein.[2] Wahrscheinlich wurde an der Burg unter anderem ein Wasserzoll für vorbeifahrende Schiffe erhoben.[2]

In der Burg saß vermutlich das Adelsgeschlecht von Schwabenheim, das erstmals 1217 erwähnt wurde und mit den Rittern von Handschuhsheim verwandt war.[2] Ab 1320 wurden die Herren von Erligheim und weitere Miteigentümer als Ministerialen eingesetzt.[1] Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Burg dann mit allen Gütern und Rechten an die genannten Herren von Handschuhsheim verkauft.[2]

Im 16. Jahrhundert wurde die Burg schließlich durch Eisgang und Hochwasser zerstört, bis zur Neckarkanalisierung in den 1920er Jahren waren noch letzte Reste zu sehen.[1][2]

Die Anlage scheint ungewöhnlich groß gewesen zu sein, worauf zumindest Mauerreste hindeuten, die vor der Neckarkanalisierung dokumentiert wurden.[3] Noch lange Zeit nach ihrem Abgang wiesen die Flurnamen „Schlössel“ und „Schänzel“ auf die ehemalige Anlage hin.

  • Rudolf Conzelmann: Dossenheim. Die Geschichte einer 1200jährigen Bergstraßengemeinde. Gemeindeverwaltung, Dossenheim 1966, OCLC 311569268.
  • Heimatverein Dossenheim (Hrsg.): Dossenheim. Eine traditionsreiche Bergstraßengemeinde im Wandel ihrer Geschichte. Dossenheim 2005.
  • Gemeinde Dossenheim: Schwabenheimer Hof: seine Geschichte und Entwicklung. Franzmathes Verlag, Frankfurt am Main, 1929. Geschichte der Gemeinde Dossenheim und des Schwabenheimer Hofes, im Auftrag der Gemeinde.
  • Gustav Christ: Eine im Neckar versunkene Burg (Burg Schwabeck bei Schwabenheim), in: Mannheimer Geschichtsblätter, Band 13 (1912), S. 171–176.
  • Christian Burkhart: Die Herren von Handschuhsheim und der Schwabenheimer Hof, heute ein Ortsteil der Gemeinde Dossenheim, in: Jahrbuch des Stadtteilvereins Handschuhsheim (1999), S. 17–23.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Conzelmann 1966, S. 187.
  2. a b c d e Heimatverein Dossenheim 2005, S. 164.
  3. Gemeinde Dossenheim 1929, S. 76–78.