Burg Treyden

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Burg Treyden
Burg Treyden

Burg Treyden

Alternativname(n) Fredeland, Treiden, Thoraida
Staat Lettland
Ort Turaida
Entstehungszeit 1214
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine
Geographische Lage 57° 11′ N, 24° 51′ OKoordinaten: 57° 10′ 56″ N, 24° 51′ 1″ O
Burg Treyden (Lettland)
Burg Treyden (Lettland)

Die Burg Treyden (lettisch Turaidas pils) ist die Ruine einer Bischofsburg des Erzbistums Riga, die zwischenzeitlich mehrere Jahrzehnte dem Livländischen Orden als Ordensburg diente. Sie wurde auf einem hohen Bergrücken am Rande des Gauja-Tals (lettisch Treyder Aa) im Ortsteil Turaida der livländischen Stadt Sigulda im lettischen Bezirk Sigulda errichtet.

Baltische Kreuzzüge

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Die Gegend um Treyden waren bereits lange Zeit vor dem Eintreffen christlicher Missionare vom baltischen Stamm der Liven bewohnt. Auf dem Burgberg stand eine große Holzburg des livischen Häuptlings Kaupo, der vermutlich 1198 vom damaligen Zisterzienser-Mönch Theoderich zum Christentum bekehrt wurde. Das Festhalten Kaupos an der neuen Religion, sowie die dadurch immer raschere Ausbreitung des Christentums spaltete das Volk der Liven, was schließlich zu einem Aufstand der heidnischen Bevölkerung führte. Kaupo erhielt daraufhin Hilfe vom Bistum Riga, das während der Baltischen Kreuzzüge, zusammen mit den Kreuzfahrern (später Schwertbrüderorden), die aufständischen Liven in mehreren Schlachten vernichtend schlug.

Nach der Schlacht bei Treiden 1206, bei der die Burg zerstört wurde, drängten die Schwertbrüder auf einen Anteil an den eroberten Gebieten. Im „Vertrag über die Aufteilung Livlands“ wurde beschlossen, dass der Orden ein Drittel des eroberten Territoriums erhält. Dieser Vertrag war einer der Hauptgründe für die künftigen Konflikte zwischen dem Schwertbrüderorden (später Livländischer Orden) und dem Erzbischof, da einerseits der Papst dem damaligen Bischof die vollständige Oberhoheit über die eroberten Gebiete übertragen hatte, die dieser verständlicherweise nur widerwillig teilen wollte und da andererseits der Orden weit mehr als das vertraglich zugesprochene Drittel des Territoriums gefordert hatte. Der Orden erhielt das Land links der Gauja (südlich), während das Bistum das Land rechts der Gauja (nördlich) mit der Holzburg Turaida behielt. Hier herrschte Kaupo und schützte im Auftrag des Bischofs die christliche Bevölkerung.

Die Ruinen von Treyden 1810 – Zeichnung von Karl von Ungern-Sternberg

Im Sommer 1211 kam es erneut zu einer Belagerung von Turaida, diesmal von estnischen Truppen, die mit einer Flotte von etwa 300 Schiffen auf der Gauja nach Turaida gefahren sind. Die Ordensritter von Burg Segewold auf der anderen Uferseite bemerkten den Truppenaufmarsch und schickten nach Riga um Hilfe. Nach kurzer Zeit traf ein Entsatzheer aus Ordensrittern und Kreuzfahrern, die dem aus dem Heiligen Römischen Reich zurückgekehrten Bischof Albert gefolgt sind, ein und besiegte die Esten in der blutigen Schlacht bei Treiden vernichtend. Auf dem Rückzug zu ihren Schiffen wurde den Überlebenden von einem Kreuzfahrertrupp unter Bernhard II. zur Lippe der Weg abgeschnitten, sodass die verbliebenen Esten in die Wälder flüchten mussten und dort vermutlich ihr Leben ließen. Der rasche Eingriff der christlichen Verbündeten verhinderte eine ernsthafte Beschädigung von Kaupos Burg.

Bereits ein Jahr später brach ein Aufstand christlicher Liven aus Tureida sowie heidnischer Letten gegen die neuen deutschen Herren aus, der 1212 von Kreuzfahrern mit der Hilfe von Kaupo, der zuerst vergeblich nach einer friedlichen Lösung suchte, niedergeschlagen werden konnte. Während des Aufstandes brannte Kaupos Burg erneut vollständig nieder.

Aufgrund der strategisch wichtigen Lage ließ Bischof Albert bereits 1214 durch seinen Stellvertreter Bischof Philipp von Ratzeburg eine steinerne Burg bestehend aus einer Burgmauer und einem Unterkunftsgebäude als Ersatz für die zerstörte Holzburg errichten; bis heute ist nicht eindeutig geklärt, ob sie auf oder neben der Burg Kaupos errichtet wurde. Sie war zunächst sehr einfach gehalten und bestand lediglich aus einer Burgmauer ungleichförmigen Grundrisses und einem Unterkunftsgebäude. Noch in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts begann man am höchsten Punkt des Burgberges, im nordöstlichen Teil des Burghofs, mit dem Bau eines freistehenden Rundturms, dem Bergfried. Im 14. Jahrhundert wurde außerhalb der südlichen Mauer ein Vorhof angebaut, der im Laufe der Jahre immer weiter befestigt wurde.

Die neue Burg erhielt den deutschen Namen Fredeland (friedliches Land), vermutlich eine Anspielung darauf, dass die neuen Herren keine weiteren Aufstände mehr seitens der livischen Bevölkerung erwarteten oder erhofften. Dieser Name setzte sich jedoch bei den Liven nicht durch, so wurde die Burg fortan Treyden genannt (erstmals schriftlich erwähnt 1218), was sich aus dem bisherigen livischen Namen Toraida ableitet, der so viel bedeutet wie Göttlicher Garten („Tora“ – „Gott“; „aida“ – „Garten“).

Bürgerkriege und Machtkämpfe

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Die Erzbischöfe besuchten die Burg nur selten und ihr Aufenthalt war meist nur von kurzer Dauer. Bei Anwesenheit diente sie für Empfänge, religiöse Feiern sowie zur Verwaltung. Die Burg befand sich bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts fast durchgehend im Besitz der Erzbischöfe von Riga. Einzige Ausnahme stellen mehrere zeitliche Intermezzi dar, in denen die Burg vom Livländischen Orden besetzt war; zusammengerechnet immerhin etwa 80 Jahre. So diente die Burg von 1298 bis 1366, von 1405 bis 1417, von 1479 bis 1485 und von 1556 bis 1557 als Garnison der Kreuzfahrer des Livländischen Ordens.

Als gegen Ende des 13. Jahrhunderts der langwierige Konflikt zwischen Erzbistum und Orden eskalierte, war die Burg mehrmals Schauplatz heftiger Kämpfe. Als Erzbischof Johann III. 1297 auf die Burg Treyden floh, belagerte sie der livländische Landmeister Bruno. Nach acht Tagen wurde die Burg dem Orden übergeben, der Erzbischof gefangen genommen und auf Burg Fellin, dem damaligen Hauptsitz des Ordens, eingesperrt. Als Gegenreaktion verbündeten sich die bischofstreuen Bürger von Riga mit dem erklärten Feind des Ordens, dem Großfürstentum Litauen unter Großfürst Vytenis. Die heidnischen Litauer gewannen dank bischöflicher Verstärkungen 1298 die Schlacht bei Treiden, in der Ordensmeister Bruno fiel. Burg Treyden verblieb jedoch offenbar weiterhin unter der Kontrolle des Ordens. Dieser erweiterte die Burg in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts um einen geschlossenen Schalenturm in der westlichen Mauer der Hauptburg. In der zweiten Hälfte des desselben Jahrhunderts wurde nördlich der Burg eine langgezogene, relativ schmale Vorburg errichtet, an dessen Ende zwei runde Wehrtürme den Hauptzugang sicherten.

1479 entlud sich das ständig angespannte Verhältnis zwischen den Erzbischöfen von Riga und dem Livländischen Orden abermals in einem Bürgerkrieg, als Erzbischof Silvester ein Bündnis mit dem schwedischen König schloss, woraufhin der livländische Landmeister Bernd von der Borch in das Erzbistum einfiel und innerhalb von 14 Tagen dessen Burgen und Ländereien besetzte, darunter auch Treyden. Die Burg wurde erst sechs Jahre später an den neuen, diplomatischeren Erzbischof Michael zurückgegeben. In der Schlacht von Treiden 1490 konnte die Stadt Riga dem Orden nochmals eine schwere Niederlage zufügen, bevor dieser ein Jahr später den entscheidenden Sieg errang.

Die politische Situation änderte sich zu Beginn des 16. Jahrhunderts dramatisch, als sich die Livländische Konföderation durch das Erstarken Russlands und das immer häufigere Auftreten schwerer Artilleriegeschütze bedroht sah. Dies veranlasste den Erzbischof Jasper, die Verteidigung seiner Burgen zu verstärken. So erhielt Burg Treyden im nordwestlichen Teil des Burghofes, am Übergang zwischen Haupt- und Vorburg, einen runden Kanonenturm, der mit zahlreichen Kanonenluken ausgestattet war.

Mit dem Fall des Livländischen Ordens 1566 ging Treyden mit dem säkularisierten Erzbistum Riga als Herzogtum Livland in der Adelsrepublik Polen-Litauen auf.

Die Burg wurde dem ehemaligen Vogt des Dorpater Stifts Elert Kruse übergeben, der jedoch ein Jahr zuvor, während russischer Gefangenschaft, die Seiten wechselte und im Volk als Verräter galt. Als er schließlich auch der polnischen Administration unter Jan Hieronimowicz Chodkiewicz verdächtig wurde, beauftragte er seinen Sekretär Hans Büring, ihm die Burg Treyden wieder zu nehmen; es schien zu risikoreich, eine der stärksten und wehrfähigsten Burgen Livlands während des Krieges in den unsicheren Händen eines Mannes zu belassen, der bekanntlich dem feindlichen Russland nahe stand. Im November 1576 schickte er mehrere Wagenladungen Holz gleichzeitig zur Burg, die sich dann absichtlich so verfuhren, dass sich das Burgtor nicht mehr schließen ließ. Diesen Moment nutzte Büring, um einzudringen und sich der Burg zu bemächtigen. Kruse erhielt die Burg erst mehrere Jahre später zurück, vermutlich mit Ende des Krieges 1583, behielt sie dann aber bis zu seinem Tode 1585.

Zu Beginn des polnisch-schwedischen Krieges wurde die Burg im Frühjahr 1601 vom schwedischen Oberst Heinrich Liven erstürmt, jedoch konnten sie polnisch-litauische Truppen nach der schwedischen Niederlage bei Kokenhusen noch im selben Jahr zurückerobern. Während des Krieges wurde auf der nördlichen Seite von Burg Treyden als letzte Ausbaustufe eine Lehm- bzw. Erdschanze errichtet. Erst nach der Eroberung Rigas 1621 durch Gustav II. Adolf musste der letzte polnische Starost von Treyden abziehen. 1625 schenkte Gustav Adolf die Burg seinem Admiral Nils Stiernsköld. 1627 wurde hier ein Waffenstillstand geschlossen. 1628 erlitt der schwedische Feldherr Gustaf Horn in der Schlacht bei Treiden schwere Verluste und entging der Niederlage nur durch einen Rückzug zur Burg.

Während des Krieges wurde die Burg teils stark beschädigt, jedoch immer wieder repariert. Noch 1633 drang der schwedische Reichskanzler Axel Oxenstierna, wohlwissend um ihre Bedeutung, auf die vollständige Instandsetzung der Burg.

Stiernsköld verkaufte die Burg 1652 dem Landrat Gustav Wilhelm von Budberg. 1658 wurde die Burg ein letztes Mal in Kampfhandlungen verwickelt, als sie für kurze Zeit von einem kleinen Kampftrupp aus Polen besetzt wurde. Danach wurde die Burg nicht mehr militärisch genutzt, verlor an Bedeutung und verfiel allmählich. Bis 1771 war sie noch fast vollständig von der Ringmauer umgeben.

Zerstörung der Burg

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1776 ereignete sich dann das tragische und im Gegensatz zu den meisten anderen Burgen Livlands, ohne feindliche Kampfhandlungen herbeigeführte Ende von Burg Treyden, als ein unvorsichtiger Schuss aus einer Flinte das Strohdach einer Klete in Brand setzte. Über die hölzernen Anbauten verteilten sich die Flammen schließlich auf die gesamte Burganlage, die fast vollständig ausbrannte. Danach wurde lediglich die Klete wiederaufgebaut, die Burg selbst ist seitdem unbewohnt. Die Trümmer und übrig gebliebenen Mauerwände wurden zum Teil von der Bevölkerung als Baumaterial verwendet, während Unbrauchbares über die Steilhänge zum Gauja-Tal hin entsorgt wurde; selbst der hohe Bergfried wurde um etwa 3,6 m abgetragen. Ein beträchtlicher Teil der Mauersteine soll auch beim Bau des Neuen Schlosses in Sigulda Verwendung gefunden haben. Der Verfall schritt so weit fort, dass der baltische Burgenforscher Karl von Löwis of Menar in seinem Reiseführer 1895 als einzig verbliebene Überreste nur noch die Ruinen des Nordturms und des Bergfrieds nennen konnte.

Im Jahre 1818 gelangte Treyden dann in den Besitz der Adelsfamilie von Campenhausen, in deren Zeit vermutlich der Bau des neuen, hölzernen Herrenhauses direkt neben dem Bergfried fiel. Es wurden Wohngebäude, Stallungen, Scheunen und andere Nebengebäude errichtet; es entstand ein Gutshof. Nördlich des Burggeländes wurde Ende des 19. Jahrhunderts ein neues Herrenhaus erbaut mit einer Schmiede, einem Fischkeller, einem Obstgarten und weiteren Nebengebäuden.

Nach der Gründung des Lettischen Nationalstaates im Jahr 1924 wurde beschlossen, die Ruinen der Burg Treyden in die Liste der vom Staat geschützten historischen Stätten aufzunehmen, doch die eigentlichen Restaurierungsarbeiten begannen schrittweise erst in den 1950er Jahren.

1953 wurden zunächst die neuzeitlichen Gebäude innerhalb der Burg abgerissen, im Anschluss starteten die ersten Ausgrabungen auf dem Burggelände. Von 1953 bis 1959 wurde der Bergfried unter der Leitung des Architekten K. Vikmanis restauriert. Der nicht mehr erhaltene obere Teil des Turms wurde rekonstruiert und als Aussichtsplattform für Besucher ausgebaut; zum Schutz vor Regen und Witterung wurde der Turm mit einem runden Ziegel-Walmdach versehen. Anschließend wurden bis 1983 die westliche Burghälfte mit Burgmauer, Wirtschaftsgebäude, sowie dem halbrunden und dem südlichen Torturm rekonstruiert. Seit 1976 wurden etwa 25 Jahre lang umfassende archäologische Untersuchungen auf dem Burggelände durchgeführt, wobei die daraus gewonnenen Erkenntnisse in die parallel stattfindenden Wiederaufbauarbeiten eingebracht wurden.

Heute ist die Burg ein beliebtes touristisches Ausflugsziel und beherbergt mehrere Ausstellungen. Es finden regelmäßig Konzerte, Volksfeste und viele weitere kulturelle Veranstaltungen statt.

Bedrohung im 21. Jahrhundert

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Nach dem verheerenden Brand vor über 200 Jahren war 2002 das erste Jahr, in dem die Burg Treyden wieder von einer realen Gefahr heimgesucht wurde. Die großen Niederschlagsmengen und starken Temperaturschwankungen (bis zu ±20 °C) im Winter führten zu einem Grundwasseranstieg, der in der Nacht des 7. Februar den ersten von drei aufeinander folgenden Erdrutschen auslöste; nur wenige Meter von der Westmauer entfernt. Bereits am nächsten Tag wurden Sicherungsmaßnahmen eingeleitet, um ein Abrutschen der Mauer zu verhindern. Die Hänge und Mauern wurden genau auf mögliche Bewegungen oder Rissbildungen überwacht.

Am 12. Februar wurde die Frage der Rettung des Denkmals sogar auf einer Sitzung des lettischen Ministerkabinetts erörtert. Zur Ursachenforschung und geologischen Untersuchung wurden von der Regierung umgerechnet etwa 61000 € zur Verfügung gestellt.

Lettische Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass die jüngsten Erdrutsche vermutlich auf das Fehlen eines Entwässerungssystems in der Nähe der Burgmauern zurückzuführen sind. Das hoch stehende Grundwasser sowie die Kombination aus Regen und Schnee lösten schließlich die gefährlichen Bodenbewegungen aus.

In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Erdrutsche, welche die Burg ernsthaft bedrohten, so z. B. im 14. Jahrhundert, ebenfalls an der Westmauer.

Burgplan aus dem 17. Jahrhundert
Legende: • a Straße zur Burg • b Äußeres Burgtor • c Nordturm • e Rundturm beim Innentor • f Bergfried • g Burgkirche • h Halbrunder Westturm • i Burgmauer (Haupthof) • k Wirtschaftsgebäude • l Wirtschaftsgebäude • m Wirtschaftsgebäude • n Palas mit Festsaal • o Wohnraum • p Wohnraum • q Wohnraum • r Wohnraum • s Wohnraum • t Wohnraum • u Wohnraum • v Garten • w Halbrunder Südturm • x Burgmauer (Südhof) • y Hölzerne Galerie • z Küchengarten

Burg Treyden wurde auf einem Bergrücken am Rande des Gauja-Tals errichtet, dessen Hänge an der Ost-, Süd- und Westseite zwischen 30 und 50 m steil ins Tal abfallen. An der Südseite grenzt der Berg direkt an eine Flussschleife der Gauja. An der Nordseite, wo sich der einzige Landzugang zur Burg befand, wurde ein künstlicher Graben angelegt.

Stammesfürstliche Holzburg

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Die erste burgähnliche Anlage auf dem Gelände war die Holzburg des Liven-Fürsten Kaupo. Sie entsprach in der Nutzung zwar mehr einer Siedlung, war allerdings von einer durchaus wehrfähigen Holzbefestigung umgeben. Diese erwies sich offenbar als so widerstandsfähig, dass die Kreuzfahrer diese noch in den ersten 8 Jahren nach der Eroberung nutzten und nach Beschädigungen immer wieder aufbauten. 1212 wurde sie nach einem Aufstand der Liven niedergebrannt und völlig zerstört.

Steinburg - Erste Ausbaustufe

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1214 wurde mit dem Bau einer steinernen Burg begonnen. Zunächst wurde die Burgmauer errichtet, die aufgrund der Anpassung an das Gelände, die Form eines unregelmäßigen Vieleckes aufweist. An der Westseite der Mauer wurde ein rechteckiges Gebäude angebaut, das vermutlich Unterkünfte und eine Kapelle beherbergte. Zur selben Zeit oder etwas später wurde auf dem höchsten Punkt des Bergrückens der runde Bergfried mit seinen ca. 30 m Höhe, einem Außendurchmesser von 13,4 m und einer Wanddicke von 2,9 – 3,7 m errichtet. Das Bemerkenswerte an dieser noch relativ unscheinbaren Burganlage war zweifelsohne das Mauerwerk, das, im Gegensatz zu den meisten Bischofsburgen Livlands, fast vollständig aus Ziegelmauerwerk bestand; lediglich die Fundamente wurden aus Feldsteinen oder Bruchstein gemauert.

  • Karl von Löwis of Menar: Burgenlexikon für Alt-Livland. Walters und Rapa, Riga 1922, S. 117f.
  • Armin Tuulse: Die Burgen in Estland und Lettland (= Verhandlungen der gelehrten estnischen Gesellschaft. Band 33). Dorpater Estnischer Verlag, Dorpat 1942, S. 41ff (PDF; 15,5 MB).
  • Karl von Löwis of Menar und Dr. F. Bienemann jun.: Die Burgen der Livländischen Schweiz Segewold, Treyden, Kremon und Wenden. Verlag von Alexander Stieda, Riga 1895, S. 24ff.
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