Burg Valjala
Burg Valjala | ||
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Überreste der Burg | ||
Staat | Estland | |
Ort | Valjala | |
Entstehungszeit | 12. Jahrhundert | |
Burgentyp | Niederungsburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Geographische Lage | 58° 24′ N, 22° 48′ O | |
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Die Burg Valjala ist die Ruine einer Niederungsburg etwa 700 m südlich von Valjala[1] auf der Insel Saaremaa in Estland. Zur Zeit ihrer Erbauung im 12. Jahrhundert war sie die wichtigste Festung auf Saaremaa.[2] Mit der Kapitulation der Burg im Jahr 1227 war die Eroberung von Estland durch den Deutschen Orden abgeschlossen.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg war eine Ringburg mit einem Innenhof und einer Fläche von 3600 m². Sie stand, als einzige aus Stein erbaute Burg der Insel,[3][4] oberhalb des nahen Flusses Lõve, einer viel genutzte Wasserstraße.[5] Sie hat eine leicht ovale Form mit Abmassen etwa von 120 m Länge und 110 m Breite. Die Höhe der Mauern ist innen etwa 3–6 m und außen etwa 5–8 m. Im Burghof befindet sich ein Brunnen aus Kalkstein.[6]
Ausgrabungsfunde, wie eiserne Nägel, deuten darauf hin, dass die Burg nach dem Kreuzzug weiter genutzt wurde. Die Burg wurde wahrscheinlich nach gescheiterten Rebellionen 1236–1241 oder 1260–1261 geschleift.[3]
Die Ruinen der Burg wurden erstmals 1895 von Sergej Bogojavlensik und P. P. Stackelberg untersucht. Bei zwischen 1962 und 1964 von Aita Kustin geleiteten Ausgrabungen wurden mehrere Gebäudefundamente und Grundrisse von Kochstellen entdeckt.[7] Des Weiteren fand man Armbrustbolzen, die von der Belagerung 1227 stammten.[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marika Mägi: “…Ships are their main strength.” Harbour sites, arable lands and chieftains on Saaremaa. 2. Auflage. Band 8. Estonian Journal of Archaeology, 2004.
- Heikki Bauert, Sebastian Willman, Elle Puurmann, Urve Ratas: Geotourism highlights of the Saaremaa and Hiiumaa islands. (PDF) Geoguide Baltoscandia, 2009, abgerufen am 20. Dezember 2018 (englisch).
- Linda Kaljundi, Marek Tamm: Crusading and Chronicle Writing on the Medieval Baltic Frontier: A Companion to the Chronicle of Henry of Livonia. Hrsg.: Routledge. 2. Auflage. Band 8, 2016, ISBN 978-1-317-15679-6.
- Neil Taylor: Estonia. Hrsg.: Bradt Travel Guides. 2014, ISBN 978-1-84162-487-7.
- Heiki Valk: The Fate of Final Iron Age Strongholds of Estonia: struggle for power and transition to the Middle Ages. Hrsg.: Muinasaja teadus. Band 24, 2014.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Valjala alevik. eestigiid.ee, abgerufen am 12. Januar 2019 (estnisch).
- ↑ Valk 2014, S. 343
- ↑ a b Valk 2014, S. 355
- ↑ Tamm und Kaljundi 2016, S. 329
- ↑ Mägi 2004, S. 146
- ↑ Raukas et al. 2009, S. 85–86
- ↑ Valjala maalinn. Valjala School, abgerufen am 20. Dezember 2018 (estnisch).
- ↑ Tamm und Kaljundi 2016, S. 295