Burgstall Neudürrlas
Burgstall Neudürrlas | ||
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Zugang über den Außengraben zum Plateau der Anlage | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Thierstein-Neudürrlas | |
Entstehungszeit | vermutlich 12. Jahrhunderts | |
Burgentyp | Niederungsburg, Motte | |
Erhaltungszustand | Burgstall | |
Geographische Lage | 50° 6′ N, 12° 8′ O | |
Höhenlage | 570 m ü. NN | |
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Der Burgstall Neudürrlas ist eine abgegangene Turmhügelburg (Motte) bei Neudürrlas, heute eingemeindet nach Thierstein im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel in Bayern.
Lage und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Südlich der Ortschaft Neudürrlas auf dem Weg nach Altdürrlas befindet sich am Straßenrand der Eingang zu einer in historischen Quellen nicht näher bezeichneten Anlage, die man dem 12. Jahrhundert zuschreibt. Der Zugang führt über einen hufeisenförmigen Graben, der das innere Plateau umschließt. Am anderen Ende ist das Areal durch einen steil abfallenden Hang geschützt. Mittlerweile abgebaute Torflager bildeten einen weiteren natürlichen Schutz. Durch Wallaufschüttungen gewann der Graben noch an Höhenunterschied. Raumgroße Vertiefungen deuten auf anschließende Gebäude im Inneren hin. Der Name der Anlage legt das Vorhandensein eines Turms nahe. Der gesamte Burgstall ist heute bewaldet.
Der ortskundige Heimatforscher Johann Theodor Benjamin Helfrecht hat die Anlage nicht näher beschrieben, sein Zeitgenosse Johann Christoph Stierlein hat sie skizziert und vermessen. Stierlein bezeichnete die Anlage als „Schloss Foerles“ und skizzierte sie im heute noch erhaltenen Umfang. Die angrenzende Straße, die zu seiner Zeit an beiden Seiten bewaldet war, bezeichnete er als Verbindungsstraße zwischen Arzberg und Selb.
Dieter Arzberger nimmt auf die urkundliche Erwähnung im 15. Jahrhundert Bezug und macht darauf aufmerksam, dass die für die Anlage geläufige Bezeichnung Schwedenschanze auf dortige Ereignisse im Dreißigjährigen Krieg hindeutet.[1] Allerdings hat der Volksmund zahlreichen Befestigungen aus Unkenntnis einen sagenhaften Zusammenhang mit dem Dreißigjährigen Krieg beigemischt. Der heutige Zugang ist mit einem Hinweisschild auf die Schwedenschanze bezeichnet.
Keramikfunde belegen die Nutzung der Anlage vom 12. bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts. Im Landbuch von Wunsiedel 1499 wird der Burgstall als „Turnleins“ bezeichnet und gilt als ehemaliger Kontrollpunkt an einer wichtigen Handelsstraße für Erz- und Holzkohlentransporte.[2] 1585 baten die Bewohner von Thiersheim Steine zum Bau des Kirchturms abbrechen zu dürfen.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernhard Hermann Röttger: Landkreis Wunsiedel und Stadtkreis Marktredwitz. In: Die Kunstdenkmäler von Bayern, VIII. Regierungsbezirk Oberfranken, Band 1. München 1954, ISBN 3-486-41941-2, S. 202–204.
- Hans Vollet, Kathrin Heckel: Die Ruinenzeichnungen des Plassenburgkartographen Johann Christoph Stierlein. 1987.
- Klaus Schwarz: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Oberfrankens. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 5). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1955, S. 164.
- Friedrich Wilhelm Singer: Der frühmittelalterliche Turmhügel bei Neudürrlas. In: Der Siebenstern 1983. S. 102–105.
- Harald Stark: Burg und Amt Thierstein. In: Selber Hefte, Band 12. Selb 1993. ISBN 3-927313-07-6. S. 9,70.
- Kellermann: Burgwälle im Fichtelgebirge (...). In: Archiv für Geschichte und Alterthumskunde von Oberfranken. 18. Band, 1. Heft. Bayreuth 1890. S. 209–213.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bayerische Uraufnahme mit dem BayernAtlas (online)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dieter Arzberger: Herr gib Frieden, der ernährt - Der Dreißigjährige Krieg im Fichtelgebirge. Teil 1. Selb 2014. ISBN 978-3-927313-70-5. S. 393.
- ↑ Friedrich Wilhelm Singer: Das Landbuch der Sechsämter von 1499. Wunsiedel 1987. S. 103f.
- ↑ Stark, S. 9.