Burgstall Straßwitraun
Burgstall Straßwitraun | ||
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Burgstall Straßwitraun nach einer Skizze von Johann Ev. Lamprecht | ||
Alternativname(n) | Wietraun | |
Staat | Österreich | |
Ort | Gemeinde Enzenkirchen | |
Entstehungszeit | 1130 (erste urk. Erwähnung) | |
Burgentyp | Wasserburg | |
Erhaltungszustand | abgetragen | |
Geographische Lage | 48° 23′ N, 13° 39′ O | |
Höhenlage | 363 m ü. A. | |
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Der Burgstall Straßwitraun liegt in der Gemeinde Enzenkirchen im Bezirk Schärding von Oberösterreich in einem Waldstück 0,4 km südöstlich des Ortes.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Witerun saßen von 1130 bis ca. 1200 in Straßwitraun. Sie waren Gefolgsleute der Grafen von Formbach und später der Grafen von Wasserburg zu Vichtenstein. Sie haben mehrmals Güter an das Kloster Vornbach gestiftet.[1]
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Lagestelle von Straßwitraun
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(Vermutlicher) Burghügel von Straßwitraun
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Grabenanlage
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Grabensystem
Burgstall Straßwitraun heute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johann Ev. Lamprecht beschrieb die Anlage im Jahr 1880 folgendermaßen:
„An der von St. Willibald nach Enzenkirchen leitenden Straße … unweit der Ortschaft Strass-Witraun, war vor ca. 40 Jahren noch, an den Abhängen des Schwarzen-Berges, ein aus einem Moosgrunde emporragender, mit Gestrüpp überwachsener Burgstallhügel kleinerer Art ersichtlich, welcher ein kleines Schlößchen trug, von einem Ringweiher umflossen, mit welchem noch 3 andere Fischweiher … in Verbindung standen. Der Burgstallhügel wurde abgeführt, u. mit dem Materiale desselben der Ringweiher zugefüllt; der ganze Raum umher, so wie die ehemaligen Fischweiher wurden zu Wiesen eingeebnet.“
Der Hausberg Straßwitraun wurde also bereits im 19. Jahrhundert völlig zerstört. Dabei wurde der Burgstallhügel abgetragen und mit dem Material desselben wurde der den Burghügel umgebenden Ringweiher zugefüllt. Der Grundbesitzer der ehemaligen Anlage (Grundstücksnummer 442 der Katastralgemeinde Jagern) berichtete, dass er hier „vor Jahrzehnten“ die Fundamente eines Rundturmes angeschnitten hätte, wohl Rudimente des abgekommenen Sitzes.[2] In dem angrenzenden Waldstück ist allerdings eine deutliche Grabenanlage mit einem Burgplatz zu erkennen. Die Stelle müsste aber durch archäologische Grabungen erst untersucht werden.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Ev. Lamprecht: Archäologische Streifzüge und Untersuchungen verschiedener Umwallungsorte des unteren Innviertels. Manuskript im OÖ. Landesmuseum, ohne Ort und ohne Jahr (ca. 1880).
- Christian K. Steingruber: Eine kritische Betrachtung des Historisch-Topographischen Handbuches der Wehranlagen und Herrensitze Oberösterreichs. Oberösterreichisches Landesarchiv, Linz 2013.
- Walter Neweklowsky: Burgengründer – Uradelige Familien aus Oberösterreich (III). In: Oberösterreichische Heimatblätter. 27. Jahrgang, Heft 3/4, Linz 1973, S. 143 (gesamter Artikel S. 133–158, ooegeschichte.at [PDF; 1,3 MB]).