C4ü Bay 08
C4ü Bay 08 C4ü Bay 08/30 | |
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Nummerierung: | 13 001 bis 13 015 |
Anzahl: | 15 |
Hersteller: | MAN |
Baujahr(e): | 1908 |
Ausmusterung: | bis 1957 |
Gattung: | CCü (C4ü) |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 19.125 mm |
Länge: | 17.900 mm |
Höhe: | 4.000 mm |
Breite: | 3.000 mm |
Drehzapfenabstand: | 12.500 mm |
Fester Radstand: | 2.500 mm |
Bremse: | Handbremse, Westinghouse-Druckluftbremse, Hardy-Bremssysteme |
Zugheizung: | Dampf |
Kupplungstyp: | Schraubenkupplung nach VDEV |
Sitzplätze: | 0 / 0 / 64 |
Der C4ü Bay 08 war ein Drehgestell-Durchgangswagen mit Seitengang, der mit der Blatt-Nr. 178 für die Königlich Bayerische Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) zum Einsatz im Internationalen Schnellzugverkehr gebaut wurde. Er führte nur die 3. Klasse.
Beschaffung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1903 und 1908 beschafften die Königlich Bayerischen Eisenbahnen insgesamt 77 Wagen der Gattungen A4ü, AB4ü, ABC4ü, BC4ü und C4ü mit den typischen nur leicht gewölbten Dächern süddeutscher Bauart. Sie standen im Gegensatz zu den in der vorherigen Beschaffungsperiode mit ihren aufgesetzten Oberlichtern eingeführten Typen die den preußischen Bauarten ähnelten. Unter der Blatt-Nummer 178[1] wurden so insgesamt 15 Wagen bei dem Hersteller MAN beschafft. Die Wagen entsprachen weitgehendst dem Vorläufertyp nach Blatt 177 und waren ebenfalls für den Übergang zu ausländischen Bahnen ausgestattet.
Verbleib
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwei Wagen wurden 1919 als Reparationsleistung nach Belgien oder Frankreich abgegeben. Ein weiterer Wagen wurde bereits vor 1919 ausgemustert. Bei acht Wagen konnte der Verbleib bei Kriegsende 1945 nicht mehr geklärt werden. Insgesamt vier Wagen gelangten so noch zur Bundesbahn, wo sie bis 1957[2] ausgemustert wurden.
Konstruktive Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Untergestell
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie schon bei den Wagen nach Blatt 75 wurde der Grundrahmen des mit dem Wagenkasten verbundenen Untergestells komplett aus Holz aufgebaut, welches teilweise – z. B. für die äußeren Längsträger – mit aufgeschraubten Winkeleisen verstärkt wurde. Für die Querträger wurden ebenfalls hölzerne Profile verwendet. Man versprach sich durch diese Bauweise für hochwertige Wagen einen ruhigeren Lauf[3]. Die hölzernen Querträger zur Aufnahme der Drehschemelpfannen wurden ebenfalls mit Winkeleisen armiert. Zur Unterstützung der äußeren Längsträger wurde wegen des großen Radstandes auf beiden Seiten ein Sprengwerk mit nachstellbaren Zugstangen angebaut. Die Pufferbohlen waren komplett aus Walzprofilen aufgebaut. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitshaken nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 612 mm, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm. Die Puffer wurden in den 1930er Jahren gegen Hülsenpuffer der Regelbauart ausgetauscht.
Laufwerk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wagen hatten Drehgestelle bayerischer Bauart mit kurzem Radstand von 2.500 mm mit aus Blechen und Winkeln genietetem Rahmen. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper. Verwendet wurden Radsätze der bayerischen Form 39.
Die Handbremsen befanden sich jeweils im geschlossenen Übergang an einem Wagenende. Alle Wagen waren mit Druckluftbremsen des Typs Westinghouse ausgestattet. Teilweise kamen auch Luftsaugbremsen des Systems Hardy zum Einsatz.
Wagenkasten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wagenkastengerippe bestand aus einem hölzernen Ständerwerk. Es war außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren glatt und bis über die äußeren Längsträger heruntergezogen. Die Wagen besaßen ein Tonnendach der süddeutschen Bauart ohne Oberlichtaufbau. Der Innenraum war in insgesamt acht gleich große Abteile aufgeteilt. Die Abteile waren mit Sitzbänken aus Holzlatten ausgestattet und hatten jeweils acht Plätze. Nur zwei Abteile – die an den jeweiligen Wagenenden – waren mit Schiebetüren zum Seitengang hin abgeschlossen, die Übrigen waren zum Seitengang hin offen.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An beiden Wagenenden befanden sich Aborte, die mit Waschgelegenheiten kombiniert waren.
Zur Beheizung verfügten die Wagen über eine Dampfheizung. Die Belüftung erfolgte über Dachlüfter bzw. über die versenkbaren Fenster.
Die Beleuchtung der Wagen erfolgte durch Gaslampen. Die zwei Vorratsbehälter hingen in Wagenlängsrichtung am Rahmen. Ab den 1930er Jahren erfolgte eine Umrüstung auf elektrische Beleuchtung.
Bemerkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem Umbau von 1930 erfolgten Änderungen an der Toiletteneinrichtung. Außerdem wurden elektrische Schaltschränke eingebaut und die Beleuchtung umgestellt.
Skizzen, Musterblätter, Fotos
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Ansicht zu Blatt 178 aus dem Verzeichnis von 1913
-
Ansicht zu DRG Skizze von 1930
Wagennummern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Daten sind den Wagenpark-Verzeichnissen der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen entnommen (siehe Literaturliste) sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Alto Wagner (Bayerische Reisezugwagen).
Personenwagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blatt-Nr. Herstelld. |
Gattungszeichen je Epoche Wagennummern je Epoche |
Fahrwerk / Ausstattung (siehe jeweilige Legende) |
Zusatzinfos | |||||||||||||||||||||||
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Bau- jahr |
Her- steller |
An- zahl |
ab 1876 |
ab 1907 |
Rep. (1919) |
DR (ab 1923) |
DRG (ab 1930) |
DRG n. Umbau |
Ausge- mustert |
letzt. Heimat-Bf. |
Anz. Ach- sen |
LüP (mm) |
Unt. Gest. |
LA. | Brem- sen |
Bl. | Hz. | Art u.Anz. Abteile (Sitze je Klasse) |
Mil. | Sig- nal- hlt. |
Bemerkung | |||||
Blatt-Nr. aus WV von Gattung |
CCü |
178 1913 C4ü |
C4ü Bay 08 |
C4ü Bay 08 |
C4ü Bay 08/33 |
(siehe jeweilige Legende) | A | 1. | 2. | 3. | 4. | O | M | |||||||||||||
1908 | MAN | 15 | 13 016 | 13 016 | 26 011 Mü | 17 645 Mü | 17 645 Mü | xx/1945 | München | 2 | 19.125 | HE/ E |
Pl Wsbr |
Ggl | D | 2 | 8 (64) |
48 | FR | |||||||
13 017 | 13 017 | 26 012 Mü | 17 646 Mü | xx/1945 | München | |||||||||||||||||||||
13 018 | 13 018 | 26 013 Mü | 17 647 Mü | 17 647 Mü | 12/1948 | München | Altschadwagen | |||||||||||||||||||
13 019 | 13 019 | 26 014 Mü | 17 648 Mü | 17 648 Mü | xx/1945 | München | PL Wsbr Hnr Ahbr |
AT CH IT |
||||||||||||||||||
13 020 | 13 020 | 26 015 Mü | 17 649 Mü | 03/1957 | Augsburg | |||||||||||||||||||||
13 021 | 13 021 | 26 016 Mü | 17 650 Mü | 17 650 Mü | xx/1945 | Lindau | ||||||||||||||||||||
13 022 | 13 022 | 26 017 Mü | 17 651 Mü | xx/1945 | München | |||||||||||||||||||||
13 023 | 13 023 | 26 018 Mü | 17 652 Mü | 10/1950 | München | Altschadwagen | ||||||||||||||||||||
13 024 | 13 024 | 26 019 Mü | 17 653 Mü | xx/1945 | München | |||||||||||||||||||||
13 025 | 13 025 | 26 020 Mü | 17 654 Mü | xx/1945 | München | |||||||||||||||||||||
13 026 | 13 026 | 26 021 Mü | 17 655 Mü | 02/1950 | München | Altschadwagen | ||||||||||||||||||||
13 027 | 13 027 | 26 022 Mü | 17 656 Mü | xx/1945 | München | |||||||||||||||||||||
13 028 | 13 028 | X | 11/1919 | |||||||||||||||||||||||
13 029 | 13 029 | xx/1919 | ||||||||||||||||||||||||
13 030 | 13 030 | X | 11/1919 |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Königl. Bayerischen Staatseisenbahnen (Hrsg.): Wagenpark-Verzeichnis. 1. Juli 1903.
- Königl. Bayerischen Staatseisenbahnen für das Rechtsrheinische Netz (Hrsg.): Wagenpark-Verzeichnis. 31. März 1913.
- Alto Wagner: Bayerische Reisezugwagen. 1. Auflage. Kiruba Verlag, Mittelstetten 2015, ISBN 978-3-945631-00-3.
- Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band 2. 1. Auflage. Franckh, Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
- Kupplung, Rundschreiben für Wagenfreunde, Heft 96; Quelle=Reichsbahn Zentralamt, Zusammenstellung der Bestände zum Stand von 31.12.1932. Wolfgang Diener, Eigenverlag, Reinheim 2019.