C4ü Bay 23

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C4ü Bay 23
C4ü Bay 23/30
Nummerierung: 13 106–13 120
Anzahl: 15
Hersteller: MAN
Baujahr(e): 1923
Ausmusterung: bis 1957
Bauart: Durchgangswagen
Gattung: CCü (C4ü)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 19.125 mm
Länge: 17.900 mm
Höhe: 4.000 mm
Breite: 2.940 mm
Drehzapfenabstand: 12.500 mm
Drehgestellachsstand: 3.500 mm
Gesamtradstand: 16.000 mm
Leermasse: 40.500 kg
Bremse: Handbremse, Westinghousebremse, Henry-Bremse
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: Schraubenkupplung VDEV
Sitzplätze: 64
Klassen: III

Der C4ü Bay 23 war ein Drehgestell-Durchgangswagen mit Seitengang, der mit der Blatt-Nr. 6038II für die Gruppenverwaltung Bayern der DRG für den Inlands-Schnellzugverkehr gebaut wurde.

Als Ersatz für die Verluste durch Reparationslieferungen beschaffte die Gruppenverwaltung Bayern der DRG 1923 insgesamt 15 Wagen der Gattung C4ü. Diese entsprachen den 1911 beschafften Wagen nach Blatt-Nr. 179. Die Lieferung erfolgte durch die Firma MAN in Nürnberg.

Ein Fahrzeug wurde bereits 1940 ausgemustert, ein anderes 1930 zum C4ü Bay 23/30 umgebaut. Von insgesamt sechs Wagen ist der Verbleib 1945 nicht geklärt. Die übrigen Wagen wurden bis 1957 ausgemustert.

Konstruktive Merkmale

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Der Grundrahmen des mit dem Wagenkasten verbundenen Untergestells wurde komplett aus Holz aufgebaut, welches teilweise – z. B. für die äußeren Längsträger – mit aufgeschraubten Winkeleisen verstärkt wurde. Für die Querträger wurden ebenfalls hölzerne Profile verwendet. Man versprach sich durch diese Bauweise für hochwertige Wagen einen ruhigeren Lauf[1]. Die hölzernen Querträger zur Aufnahme der Drehschemelpfannen wurden ebenfalls mit Winkeleisen armiert. Zur Unterstützung der äußeren Längsträger wurde wegen des großen Radstandes auf beiden Seiten ein Sprengwerk mit nachstellbaren Zugstangen angebaut. Die Pufferbohlen waren komplett aus Walzprofilen aufgebaut. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitshaken nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Hülsenpuffer mit einer Einbaulänge von 650 Millimetern, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 400 Millimetern.

Zur Verbesserung der Laufkultur hatten die Wagen die langen Drehgestelle bayerischer Bauart mit einem Radstand von 3.500 Millimetern. Die Rahmen der Drehgestelle waren aus Blechen und Winkeln zusammengenietet. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper der bayerischen Bauart 39. Die auf neun Blättern bestehenden Längsfedern hatten eine Länge von 1.250 Millimetern bei einem Querschnitt von 90 mm × 13 mm. Wegen des großen Drehgestellabstands wurde das Untergestell durch ein räumliches Sprengwerk in der Ebene der äußeren Längsträger unterstützt. Dieses konnte nachgestellt werden. Alle Wagen hatten eine Handbremse im geschlossenen Übergang an einem Wagenende und Druckluftbremsen des Typs Westinghouse, des Systems HARDY bzw. mit solchen des Systems HENRY ausgestattet.

Das Wagenkastengerippe bestand aus einem hölzernen Ständerwerk. Es war außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren glatt und bis zur Oberkante der äußeren Längsträger heruntergezogen. Die Wagen besaßen ein Tonnendach süddeutscher Bauart. Die Dachabschlüsse über den eingezogenen Einstiegen waren gerundet.

Der Innenraum hatte insgesamt acht Abteile der dritten Klasse. Nur die beiden an den Wagenenden liegenden Abteile waren mit Schiebetüren zum Seitengang hin abgeschlossen, die restlichen offen. Klassentypisch waren die Abteile mit Holzlatten-Bänken ausgestattet. An beiden Wagenenden befanden sich Toiletten, an einem Wagenende zusätzlich noch ein Waschraum. Die Beheizung der Wagen erfolgte über eine Dampfheizung. Die Belüftung erfolgte über Dachlüfter bzw. über die versenkbaren Fenster. Die Beleuchtung erfolgte durch Gaslampen. Ein großer Vorratsbehälter hing in Wagenlängsrichtung am Rahmen. Ab den 1930er Jahren erfolgte eine Umrüstung auf elektrische Beleuchtung.

Beim Umbau des Wagens 1930 erfolgten Änderungen im WC-Bereich und die Wagen erhielten einen Schaltschrank für die Elektrik.

Skizzen, Zeichnungen, Fotos

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Die Daten sind dem Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913, sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Alto Wagner (Bayerische Reisezugwagen) entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangaben)
Fahrwerk / Ausstattung
(siehe jeweilige Legende)
Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. ab
1907
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DRG
n. Umbau
Ausge-
mustert
letzt.
Heimat-Bf.
Anz.
Ach-
sen
Brem-
sen
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
Mil. Sig-
nal-
hlt.
Bemerkung
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
6038II
1913
BCL
C4ü Bay 23 C4ü Bay 23 C4ü Bay 23/30 (siehe
jeweilige
Legende)
A 1. 2. 3. 4. O M
1923 MAN 15 13 106 Mü 26 071 Mü 18 984 Mü 02/1950 München 4 Pl; Wsbr; Hnr Gg D 2 8
(64)
48 Altschadwagen
13 107 Mü 26 072 Mü 18 985 Mü xx/1945? München
13 108 Mü 26 073 Mü 18 986 Mü 12/1955 Passau 1955 -> 19 794 Reg
13 109 Mü 26 074 Mü 18 987 Mü xx/1945? München
13 110 Mü 26 075 Mü 18 988 Mü xx/1945? München
13 111 Mü 26 076 Mü 18 989 Mü 02/1957 München 1955 -> 19 795 Au
13 112 Mü 26 077 Mü 18 990 Mü xx/1945? München
13 113 Mü 26 078 Mü 18 991 Mü 12/1951 München Altschadwagen
13 114 Mü 26 006 Nür 18 992 Nür xx/1945? Nürnberg
13 115 Mü 26 007 Nür 18 993 Nür xx/1945? Nürnberg
13 116 Mü 26 008 Nür 18 994 Nür 01/1951 Nürnberg
13 117 Mü 26 003 Reg 18 995 Mü 10/1948 München Altschadwagen
13 118 Mü 26 004 Reg 18 996 Mü 18 996 Mü 06/1951 München Altschadwagen
13 119 Mü 26 005 Wür 18 997 Nür xx/1939 Würzburg
13 120 Mü 26 006 Wür 18 998 Nür 01/1951 Würzburg Altschadwagen
  • Alto Wagner: Bayerische Reisezugwagen. 1. Auflage. Kiruba Verlag, Mittelstetten 2015, ISBN 978-3-945631-00-3.
  • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. 1. Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung W. Keller & Co., Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen nach dem Stande vom 31. März 1913.

Einzelnachweise

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  1. Lutz Übel, 150 Jahre Schienenfahrzeuge aus Nürnberg, Lieferbedingnisse für vierachsige Personenwagen